Mobilität in Deutschland

Deutschland ist ein Autofahrerland. Wer mobil sein möchte, kommt ohne Auto nicht aus. Denn unser ÖPNV ist auf hohe Mobilität nicht ausgelegt. Spontane Reise müssen langfristig geplant werden. Da bleibt aber die Spontanität auf der Strecke. Um Autofahrer komfortabler zu machen, gibt es deshalb viele Helferlein, wie luckx – das magazin recherchierte und setzt damit den ersten Teil fort.

Fahrerassistenzsysteme

Schon heute unterstützen Fahrerassistenzsysteme mit Sensoren und Kameras von
Continental Millionen von Pkw-Fahrerinnen und -Fahrern überall auf der Welt, zum Beispiel beim Einparken, Spurhalten auf der Autobahn oder bei Notbremsungen. Die Offenheit für Assistenzsysteme wächst mit ihrer Verbreitung in modernen Fahrzeugen. Sie ist in Deutschland deutlich ausgeprägter als noch 2022. In China sind Assistenzsysteme längst für nahezu alle Befragten essenziell. Insgesamt zeigt sich auf Basis der vergangenen Mobilitätsstudien von Continental über den Zeitraum von zehn Jahren in den meisten Ländern der Befragung eine zunehmend positive Haltung gegenüber dem automatisierten Fahren mit Pkws. So haben seit 2013 die Anteile der Befragten, die automatisiertes Fahren sinnvoll finden, in den USA, China und Japan deutlich zugenommen. In beiden asiatischen Ländern stieg die Zustimmung jeweils um 11 Prozentpunkte und liegt 2024 in China bei 90 Prozent (in Japan bei 72 Prozent). In
den USA (56 Prozent) ist der Sprung mit einem Plus von 15 Prozentpunkten sogar noch deutlicher. In Deutschland stagniert die Zustimmung und liegt 2024 knapp unter dem Niveau von vor elf Jahren (2024: 49 Prozent, 2013: 53 Prozent). Ähnliche Unterschiede zwischen den Ländern zeigen sich hinsichtlich der Erwartung, ob automatisiertes Fahren in den kommenden fünf bis zehn Jahren alltagstauglich wird. Auch hier ist diese Erwartung in China (82 Prozent), Japan (52 Prozent) und den USA (51 Prozent) deutlich größer als in den beiden europäischen Ländern der Befragung. Allerdings haben 2024 gegenüber 2022 auch in Deutschland und Frankreich die Anteile derjenigen leicht zugenommen, die absehbar eine Alltagstauglichkeit erwarten.
Wachsende Zustimmung?
Die Autoren sind der Ansicht, dass es eine wachsende Zustimmung für automatisiertes Fahren mit Pkws gibt. So nehmen die Befragten zum Beispiel in Deutschland, deren Autos
2020 oder später zugelassen wurden, automatisiertes Fahren eher als sinnvolle Entwicklung wahr (Zustimmung: rund 56 Prozent) als die Befragten mit älteren Autos (Gesamtdurchschnitt aller Befragten in Deutschland: rund 51 Prozent). Gleiches gilt hierzulande für die Frage, ob automatisiertes Fahren in den kommenden fünf bis zehn Jahren zum Alltag gehören wird: Mit 47 Prozent Zustimmung liegt auch hier die Gruppe der Fahrerinnen und Fahrer von Autos mit Zulassung 2020 oder später an der Spitze und deutlich über dem deutschen Gesamtdurchschnitt von rund 38 Prozent. Hieraus lässt sich ableiten, dass Befragte, die stärker mit modernen Assistenzsystemen in Berührung kommen, auch gegenüber dem automatisierten Fahren eher aufgeschlossen sind – ein Zusammenhang, der womöglich eine robuste Basis für eine Grundakzeptanz auch autonomer Lkw-Technologie darstellt.
Serien-Lkws ab 2027
Seit 2023 sind die Hannoveraner an der Entwicklung und Produktion eines autonomen Level-4-Systems für selbstfahrende Lkws. Anfang 2024 haben die beiden Partner die Systemarchitektur und das Design des zentralen Hardware- und Softwaresystems definiert. Ab 2027 soll es dann in den USA los gehen. Dann wird das weltweit erste skalierbare Level-4-Lkw-System in Serie gehen und den Einsatz fahrerloser Trucks ermöglichen. Dort testet Aurora bereits seit mehreren Jahren selbstfahrende Lastwagen auf öffentlichen Highways.
Wie geht es weiter?

Die Ergebnisse der Studie machen eines deutlich: Überzeugt sind die Menschen noch nicht vom autonomen Fahren. Es besteht immer noch erhebliche Unsicherheit, was die Straßentauglichkeit anbetrifft. Doch eines ist deutlich geworden – auch ohne diese Studie: wollen wir weiterhin jeden Tag mit kleinen Päckchen und Paketen beliefert werden, benötigen wir entweder mehr LKW-Fahrer oder wir müssen uns von der liebgewonnen Zustellung am nächsten Tag verabschieden. Wenn wir mehr LKW-Fahrer haben wollen, sollten wir zuerst einmal die hohen Kosten bei der Führerscheinausbildung reduzieren und endlich wieder zurück zur Vereinfachung kommen. Warum die früheren 5 Führerscheinklassen in Deutschland durch eine unüberlichtliche Anzahl von Unterkategorien und Klassen ersetzt wurde, versteht niemand. Und jede Erweiterung und Überprüfung bedeutet mehrere tausend Euro an Kosten. Da ist doch niemand bereit, in die eigene Tasche zu greifen. Und die Speditionen schrecken ebenfalls zurück, obwohl sie händeringend nach Fahrern suchen. Dazu kommt noch, das Fahrer teilweise menschenunwürdig behandelt werden. Parkplätze für vorgeschriebene Pausen: Fehlanzeige. Kostengünstige Verpflegung in Parkplatznähe: Fehlanzeige. Duschen: Fehlanzeige. Die Fahrzeuge mit Küche, Dusche und WC – wie in den USA – auszustatten, wäre eine Möglichkeit. Viel einfacher wäre es, die Bestimmungen vorrübergehend zu lockern: längere Lenkzeiten, Durchfahrtsverbote und Parkbeschränkungen im Umfeld von Autobahnabfahrten aufheben und besonders wichtig: Den Fahrerinnen und Fahrern die notwendige Anerkennung für ihre Leistung zu geben: schnellere Abfertigung beim Be- und Entladen und höhere Löhne und Gehälter. Der Anfang wäre gemacht.

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