Es ist wieder soweit: Für Einbrecher und Betrüger ist die Hochkonjunktur im vollen Gange. Ob an der Haustür, am Telefon oder über die Terrassentür: Ganoven wollen an das Beste, was wir haben. Wir wir uns schützen können, hat luckx – das magazin recherchiert.
Sicherer Eingangschutz kann so einfach sein
Vielfach kann durch einen einfachen Riegel vor Kellertür oder abschließbare Fenster und Terrassentüren es den Einbrechern schwer gemacht werden. Denn je schwerer und länger der Zugang zur eigenen Wohnung verwehrt wird, desto eher lassen es die Einbrecher sein. Denn Polizeistatistiken bestätigen die Haupteinbruchszeit in den Herbst- und Wintermonate. Kein Wunder, lässt es sich doch im Dunkeln weit unbeobachteter in Häuser und Wohnungen eindringen. Dabei sprechen die steigenden Einbruchszahlen für sich: Im letzten Jahr wurden rund 12.000 Einbrüche mehr verzeichnet als 2022. Wer also es den Ganoven mehr machen will, sollte zuerst zu den einfachen mechanischen Sicherungen greifen. Diese lassen sich meist schnell und einfach umsetzen. Da reicht es schon aus, die Fenstergriffe gegen verschließbare zu tauschen. Und Heimwerker können aus einem stabilen Kantholz schnell einen Riegel vor die Tür schieben. Selbstverständlich können elektronische Sicherungen auch hilfreich sein. Doch bei einem Einbruch muss es schnell gehen. Auch das sicherste Schlösser lässt sich knacken. Jede zusätzliche Hürde kann für einen Abbruch und damit für den eigenen Schutz sorgen. Ideal sind natürlich geprüfte und zertifizierte, einbruchhemmende Türen und Fenster nach DIN-EN 1627 mit Widerstandsklasse 2, da sie Schraubendrehern und typischen Einbruchswerkzeugen standhalten. Auch geschlossene Roll- oder Klappläden sind ein zusätzliches Hindernis. Wer nicht komplett um- oder nachrüsten möchte, kann sich aber auch mit zusätzlichen Sperren behelfen. Ideal sind die schon genannten Riegel oder Bügel, die die Tür trotz aufgebrochenem Türschloss fest geschlossen halten oder diese nur einen Spalt öffnen.
Fenstergriffe wechseln
Bei Fenstern lohnt sich der Austausch der Griffe, da dieser einfach vorzunehmen ist – dies empfiehlt sich besonders im Erdgeschoss oder bei Fenstern, die zum Balkon ausgerichtet sind. Schiebetüren zu Terrassen sollte man gesondert festsetzen, indem in die Schiene einer Türhälfte von innen ein passender Einsatz eingelegt wird, der das Aufziehen so blockiert. Aber auch für jede einfache Balkontür sind einfach einzusetzende Sicherheitsstangen erhältlich.
Licht lockt keine Einbrecher
Der Dunkelheit zu trotzen, liegt zunächst einmal am nächsten. Haus-, Wohnungs- und vor allem Terrassentüren sollten daher keinesfalls im Dunkeln liegen. Wer seinen Eingangsbereich, das Treppenhaus oder den Garten nicht unter Dauerbeleuchtung halten möchte, kann Bewegungsmelder einsetzen, die die entsprechenden Bereiche direkt in gleißendes Licht tauchen, sobald sich jemand nähert. Ebenfalls sollte auch der Innenbereich beleuchtet sein. Denn damit wird suggeriert, dass jemand zu Hause ist. Selbst in der Nacht kann eine kleine Lampe, die von außen zu sehen ist, Einbrecher verunsichern. Ergänzend dazu bieten sich TV-Simulatoren an. Das sind kleine Geräte, deren Flackern von außen gesehen dem eines Fernsehgerätes gleicht.
Aus der Ferne beobachten
Obwohl Kamera-Attrappen sowie Warnschilder vor eigentlich gar nicht vorhandenen Alarmanlagen Einbrecher täuschen können, sollte bei Alarmanlagen zum echten Modell gegriffen werden. Denn nur diese sorgen beim Einbruch tatsächlich für den Abbruch des Einbruchsversuchs. Denn nicht nur, dass sie mit lautem Geheul für sofortige Aufmerksamkeit in der Nachbarschaft sorgen – Einbrecher wissen auch, dass die Anlagen oft mit einem Sicherheitsdienst oder sogar der Polizei verbunden sind, die blitzschnell vor der Tür stehen kann. Es gibt viele Modelle, sowohl für Fenster als auch für Türen, die man nachträglich einbauen lassen kann. Wer sich dafür entscheidet, sollte allerdings bei Kauf, Einbau und Wartung auf Qualität achten. Diese erkennt man an den Normen DIN EN 50130, 50131, 50136 und DIN VDE 0833 (Teil 1 und 3) sowie an dafür zertifizierten Handwerkern. Echte Kameras sind übrigens nur erlaubt, wenn sie aufs eigene Grundstück gerichtet sind, alles andere ist ein Eingriff in die allgemeinen Persönlichkeitsrechte (Bundesgerichtshof, Az.: V ZR 265/10).
Beratung wichtig
Vor allen Maßnahmen der Objektsicherung bietet sich eine gute Beratung an. Die Polizei berät nicht nur aus Eigennutz (weil sie dann weniger Straftaten aufnehmen muss) eine umfassende Beratung zum sicheren Haus an. Dabei wird ganz individuell beraten, wie man sich schützen kann. Zuständig sind üblicherweise die Kommissariate für Kriminalprävention und Opferschutz in allen Bundesländern.
Des Weiteren gibt es Förderprogramme des Bundes und der Länder zum Schutz vor Einbrüchen. Dies kann in Form von Investitionszuschüssen oder zinsgünstigen Darlehen erfolgen. Zusätzlich können Tilgungszuschüsse beantragt werden. Die Fördermittel sind über die KfW-Bankengruppe oder das Einbruchschutzprogramm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz erhältlich, zu finden in der Förderdatenbank des Bundes.
Auch das Auto muss gesichert werden
Mit immer früher einsetzender Dunkelheit sind nicht nur die eigenen vier Wände bei Langfingern im Fokus. Auch Fahrzeuge stehen hoch im Kurs. Dabei geht es den Kriminellen nicht nur um die Karosse, sondern um beliebte Autoteile wie beispielsweise Bordcomputer, Lenkräder, Airbags oder Katalysatoren. Laut Gesamtverband der Versicherer belief sich der Schaden für die Versicherer im vergangenen Jahr auf 124 Millionen Euro und damit rund zehn Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Zwar werden Diebstähle fest verbauter Teile von der Teil- oder Vollkaskoversicherung bezahlt. Dort erst einmal fällt das Fahrzeug aus. Meist sind die Ersatzteile nicht sofort verfügbar. Doch aufgepasst: Wertgegenstände, die nicht fest verbaut sind, sind nicht mitversichert. Wer also sein Smartphone oder sein Portemonnaie, ein teures Kleidungsstück oder andere Wertgegenstände im Fahrzeug liegenlässt, bleibt auf dem Schaden sitzen, wenn Langfinger zugreifen.