Helm auf

In wenigen Wochen startet wieder die Eurobike. Tausende Radfahrer werden wieder gespannt auf die Angebote schauen. Doch bevor sich jemand aufs Rad setzt, sollte er an seine Sicherheit denken. Deshalb am besten Radfahren nur mit Helm, meint luckx – das magazin.

Sicherer Kopfschutz

Mehr und mehr hat sich das Fahrrad zum Alltagsverkehrsmittel entwickelt. Ob zur Schule, zur Uni oder auf dem Weg zur Arbeit. Doch leider kommen deshalb immer häufiger Radunfälle vor. So hat sich auch der Fahrradbestand innerhalb von fünf Jahren um 14 Prozent auf 88,7 Millionen Stück im Jahr 2024 gestiegen, darunter 15,7 Millionen Pedelecs. Gleichzeitig steigen die Unfallzahlen. Laut Angaben des Statistischen Bundesamts kamen im Jahr 2024 insgesamt 441 Radfahrende im Straßenverkehr ums Leben. Weitere rund 14.000 Radfahrende wurden schwer verletzt. Da ist es zwangsläufig sinnvoll, sich vor schweren Verletzungen zu schützen. Neben passender Radbekleidung steht insbesondere ein Helm im Fokus. So sollten sich Radfahrer so gut es geht schützen. Neben einer vorausschauenden Fahrweise gehört dazu die richtige Ausrüstung. Ein hochwertiger Fahrradhelm kann Kopfverletzungen verhindern oder erheblich abmildern. Beim Kauf eines Fahrradhelms sollten Verbraucher einiges beachten. Denn nicht jeder Helm schützt gleich: Passform, Ausstattung und richtige Handhabung sind entscheidend. Sonst wird aus dem Weg zur Arbeit schnell ein Weg ins Krankenhaus.

Kaufkriterien

Ein Fahrradhelm schützt nur dann zuverlässig, wenn er richtig sitzt. Wichtig ist daher die passende Größe. Dafür wird der Kopfumfang mit einem Maßband über Stirn und Hinterkopf gemessen, etwa einen Zentimeter über den Ohren. Anhand von Größentabellen lässt sich anschließend die richtige Helmgröße ermitteln: S (52-56cm), M (56-58cm) oder L (58-62cm). Zudem sorgen individuell einstellbare Drehrädchen und weiche Polster für einen optimalen Sitz. Nach der Anpassung muss der Helm waagerecht auf dem Kopf sitzen. Dabei sollten die seitlichen Riemen ein Dreieck unter dem Ohr bilden und der Kinnriemen eng anliegen, aber nicht einschneiden. Wer auch bei Kälte unterwegs ist, sollte den Helm mit einer dünnen Mütze anprobieren, um die Passform unter Realbedingungen zu testen. Ein entscheidender Nachweis für einen verlässlichen Helm sind neben der verpflichtenden CE-Kennzeichnung vor allem das GS-Zeichen sowie das TÜV-Prüfzeichen, die erweiterte Sturztests abdecken. Dabei wird die Qualität des Fahrradhelms unter anderem durch variierende Aufprallwinkel und Langzeitbelastungen bei Hitze und Feuchtigkeit getestet. Innovative Schutzmechanismen – wie das Multi-Directional Impact Protection System – sorgen bei modernen Helmen außerdem dafür, dass Rotationskräfte auf das Gehirn bei schrägen Aufprallen reduziert werden. Damit es dazu erst gar nicht kommt, ist beim Helmkauf auch die Sichtbarkeit im Straßenverkehr nicht zu vernachlässigen. Da können reflektierende Streifen am helm und an der Kleidung gute Dienste leisten. Daneben gibt es auch Radhelme mit eingebauter Beleuchtung. Ebenfalls helfen beleuchtete Gürtel, um in der Dunkelheit gut zuerkennen zu sein. Solche Features erhöhen die Sichtbarkeit, ersetzen allerdings nicht die vorgeschriebene Fahrradbeleuchtung.

Nutzung entscheidet

Fahrradhelme unterscheiden sich nicht nur in der Passform, sondern auch in ihrer Bauweise und ihrem Einsatzzweck. Besonders verbreitet ist dabei die In-Mold-Technologie, bei der Außenschale und Innenschicht fest miteinander verbunden sind.So sind die Helme leicht und dennoch stabil. Klar ist dabei auch: Ein Helm, der leicht und bequem ist, wird häufiger getragen- und nur ein getragener Helm kann im Ernstfall schützen. Für den Stadtverkehr oder entspannte Touren bieten sich City- und Trekkinghelme an. Diese Modelle sind meist schlicht gestaltet und bereits ab 40 Euro zu haben. Wer abseits befestigter Wege unterwegs ist, greift besser zu einem Mountainbike-Helm – mit tieferer Nackenpartie, integriertem Visier und starker Belüftung. Sie starten bei etwa 60 Euro. Bei besonders hohen Belastungen – etwa im BMX-Bereich – kommen robuste Hartschalenhelme zum Einsatz. Rennradhelme wiederum setzen auf maximale Leichtigkeit sowie Aerodynamik und liegen preislich zwischen 70 und 250 Euro. Das Beste aus beiden Welten kombinieren Hybrid-Helme mit hoher Stabilität und gleichzeitig geringem Gewicht. Für Heranwachsende sind Kinderhelme ab 20 Euro mit zusätzlichen Einstellmöglichkeiten für den Kopfumfang die richtige Wahl.

Pflege

Der passende Fahrradhelm schützt allerdings nur dann zuverlässig, wenn er regelmäßig kontrolliert und gepflegt wird. Vor jeder Fahrt empfiehlt sich deshalb ein kurzer Check: Sitzt der Helm fest? Gibt es sichtbare Risse? Und wenn es dann zum Sturz kommt? Nach einem Sturz muss der Helm grundsätzlich ausgetauscht werden. Denn selbst, wenn keine äußeren Schäden sichtbar sind, kann die innere Struktur des Materials beeinträchtigt sein. Aber auch ohne Unfall gilt: Nach spätestens fünf Jahren – je nach Hersteller auch früher – sollte ein Helm ausgetauscht werden. Anzeichen dafür sind ein ausgeleiertes Innenfutter, brüchige Riemen oder eine spröde Schale. Um das Material zu schonen, sollten Fahrradhelme deshalb bei der Lagerung keiner intensiven UV-Strahlung ausgesetzt werden. Außerdem lohnt es sich, das Innenpolster regelmäßig zu reinigen, um die Materialqualität zu erhalten.