Schon heute ist die Verfügbarkeit von Trinkwasser das größte Problem. Wer nun denkt, Deutschland ist davon nicht betroffen, irrt gewaltig. Zwar findet aktuell keine Wasserkontigentierung wie im Mittelmeerraum statt. Doch die Wasserverschmutzung nimmt ständig zu, wie luckx – das magazin recherchierte.
Wasserverschmutzung
Trinkwasser kommt bei uns in Deutschland aus dem Hahn. Einfach aufdrehen und schon ist eines der wichtigsten Lebensmittel in höchster gesundheitlicher Güte verfügbar. Doch in einigen Regionen, wie zum Beispiel in Norddeutschland mit starker Tierhaltung, ist das Trinkwasser schon erheblich mit Nitrat belastet. Überdüngung der Felder sorgt für den Nitrateintrag ins Grundwasser. Hier ist dringend für Abhilfe zu sorgen. Die Landwirte sind hier in der Pflicht, schnellstmöglich für Abhilfe zu sorgen. In anderen Regionen wird schon vorgelebt, wie so etwas funktionieren kann.
Eine ganz andere Lösung zeigte der Bad- und Küchenausstatter Hansgrohe während der Messe ISH in Frankfurt/Main. Gemeinsam mit dem Unternehmen Hydraloop präsentierten die Schwarzwälder ein zukunftsweisendes Grauwasserrecycling. So sorgte das vor zwei Jahren von der Hansgrohe vorgestellte Badkonzept „Green Vision“ für viel Aufsehen. Wann das futuristische Bad mit bis zu 90 Prozent weniger Wasser- und Energieverbrauch denn auf den Markt käme, so die häufig gestellte Frage. „Unsere Green Vision verstehen wir als inspirierende Einladung, unseren Umgang mit Wasser im Alltag neu zu denken und gemeinsam ressourcenschonende Lösungen zu entwickeln“, so Hans Jürgen Kalmbach, Vorstandsvorsitzender der Hansgrohe SE. „Wir setzen Teile des Konzepts mit einem erfahrenen Partner für unsere Kunden in die Realität um.“
Mehrfachnutzung
Das Konzept ist nicht neu. Doch niemand hat es bisher umgesetzt. Das Duschwasser kommt für die WC-Spülung erneut zum Einsatz. Aufbauend auf dieser Vision arbeitet Hansgrohe nun mit dem preisgekrönten Unternehmen Hydraloop aus den Niederlanden zusammen, um ein fortschrittliches Grauwasserrecyclingsystem einzuführen. Hansgrohe engagiert sich seit langem für nachhaltiges Wassermanagement und hat bereits zwischen 2003 und 2011 Grauwasserrecyclingsysteme unter der Marke Pontos angeboten. Pontos war eine bahnbrechende Lösung, die es ermöglichte, Wasser effizient wiederzuverwenden. Mit der Spitzentechnologie von Hydraloop geht Hansgrohe nun den nächsten Schritt im Grauwasserrecycling und integriert moderne Fortschritte wie IoT-Konnektivität, minimale Wartung und verbesserte Systemeffizienz. Das kompakte, schrankgroße Aufbereitungssystem sammelt Abwasser aus Duschen, Badewannen, Waschmaschinen und Kondenswasser aus Wärmepumpen, Klimaanlagen und Wäschetrocknern, sogenanntes Grauwasser, und reinigt und desinfiziert es in einem innovativen biologischen Verfahren. Das Ergebnis ist hochwertiges, zertifiziertes Recyclingwasser, das sich für Nichttrinkwasseranwendungen wie Toilettenspülung, Gartenbewässerung und Waschmaschine eignet.
Recyclingwasser
„Die Balance zwischen Nutzererlebnis, Effizienz, Ressourcenschonung und regulatorischen Anforderungen zu halten, ist eine Herausforderung. Immer mehr Green-Building-Zertifizierungen verlangen bei Bauprojekten die Einhaltung von Nachhaltigkeitskriterien für eine Baugenehmigung“, erklärt Hans Jürgen Kalmbach. „Wir sind davon überzeugt, dass wir zur richtigen Zeit mit dieser effektiven und zuverlässigen Lösung das Potenzial des Grauwasserrecyclings insbesondere für Hotels, Gebäude im öffentlichen und halböffentlichen Bereich und alle Bauprojekte, die auf Nachhaltigkeit setzen, erschließen können. Darüber hinaus setzen wir uns auf politischer Ebene für die verstärkte Mehrfachnutzung von Wasser ein. Kreislauflösungen in Gebäuden, bei denen verschiedene Wasserqualitäten für unterschiedliche Anwendungszwecke zum Einsatz kommen, bieten enormes Potenzial. Um es auszuschöpfen, muss die Regulatorik angepasst werden, um dadurch Innovation zu ermöglichen.“
Markteinführung
Durch die Zusammenarbeit mit Partnern fördert die Hansgrohe Group die Entwicklung neuer zukunftsweisender Wassertechnologien und deren zügige Markteinführung. So erweitert das Unternehmen seine Innovationskraft und stärkt seine Position als ein Vorreiter im Bereich nachhaltiger Lösungen, um sich gemeinsam entschieden gegen die Wasser- und Energiekrise zu stemmen. „ Wir erschließen innovative und nachhaltige Produktfelder“, so Kalmbach weiter. „Beim Duschen geht es um weit mehr als körperliche Hygiene – es ist auch ein Moment der mentalen Erneuerung. Damit dieses Wohlfühlerlebnis nicht auf Kosten wertvoller Ressourcen geht, kombinieren wir innovative Wasserspartechnologien mit systemischen Lösungen wie Hydraloop, um nachhaltigen Wasserverbrauch neu zu denken, ohne auf Design und Komfort zu verzichten.“