Unser Herz pumpt unaufhörlich Blut durch unsere Gefäße. Beginnend am Herz geht es zuerst in den kleinen Lungenkreislauf, wo unser Blut mit Sauerstoff und Nahrung aufgeladen wird. Danach geht es zurück zum Herz und wird in den Körperkreislauf gepumpt. Damit das alles funktioniert, müssen wir unser Herz schützen. Wie das funktioniert, hat luckx – das magazin recherchiert.
Gefäße
Der Bluttransport funktioniert wie zwei große Einbahnstraßensysteme. Durch die Arterien wird das Blut bis in die kleinsten Verästlungen gepumpt. Von dort geht es zurück über die Venen zum Herz. In der Lunge wird dann das CO2 gegen Sauerstoff getauscht. Abfallstoffe aufgrund von Verletzungen und körperlicher Arbeit werden dort ebenfalls entsorgt und dann kann der Kreislauf wieder beginnen. Doch manchmal gelingt es nicht, dass alle Abfallstoffe auch entsorgt werden. Dann sammeln sich an den Arterienwände Reststoffe an. Es bildet sich Plaque, der sich an den Arterienwänden festsetzt. Meist besteht ein hoher Zusammenhang mit hohen Cholesterin-Werten. Mit dem vorzubeugen, rät die Herzstiftung zur Kontrolle der Cholesterinwerte. Hohe Werte frühzeitig erkannt, können gegen Herzinfarkt und Schlaganfall vorbeugen.
Gefäßkiller
Als „stiller Gefäßkiller“ schädigt hohes Cholesterin – wie Bluthochdruck und Diabetes mellitus – über die Dauer die Gefäße ohne merkliche Beschwerden für die Betroffenen, bis es im Zuge von Gefäßverkalkungen (Arteriosklerose) zu Herzinfarkt, Schlaganfall oder gar Tod kommt. „Um diese Gefahr besonders für Herz und Gehirn zu vermeiden, kommt es darauf an, den Cholesterinwert im Blut regelmäßig zu kontrollieren, um bei erhöhtem LDL-Cholesterin möglichst früh durch Lebensstilmaßnahmen und mit Medikamenten gegensteuern zu können, damit es gar nicht erst zu Ablagerungen in den Gefäßen und deren Schädigung kommt“, betont der Kardiologe und Lipidspezialist Prof. Dr. Ulrich Laufs, Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Deutschen Herzstiftung. „Dabei sind neben hohem Cholesterin grundsätzlich auch andere Risikofaktoren wie Rauchen, Bewegungsmangel, hoher Blutzucker, Bluthochdruck und Übergewicht regelmäßig zu kontrollieren beziehungsweise zu regulieren“, unterstreicht der Direktor der Klinik und Poliklinik für Kardiologie am Universitätsklinikum Leipzig. Die regelmäßige Teilnahme an den Check-up-Untersuchungen ab 35 Jahren beim Hausarzt biete „eine gute Chance, Fettstoffwechselstörungen wie hohes Cholesterin zu erkennen“, betont Prof. Laufs. Bei bekannten Fettstoffwechselstörungen oder schweren Herz-Kreislauf-Ereignissen wie Herzinfarkten oder Schlaganfällen bei noch jungen Familienmitgliedern sollte bereits früher eine engmaschige ärztliche Kontrolle erfolgen.
Lebensstils
Veränderungen des Lebensstils stehen generell an erster Stelle, wenn es um eine Therapie bei hohen Cholesterinwerten geht. Aber allein mit gesundem Lebensstil, etwa durch gesunde Ernährung, ist dem Infarktrisiko durch hohe Cholesterinwerte nicht beizukommen. „Dafür stehen uns heute sehr wirkungsvolle und gut verträgliche cholesterinsenkende Medikamente zur Verfügung“, erklärt Laufs. Insbesondere hohe Werte des LDL (LDL=Low Density Lipoprotein)-Cholesterins, kurz LDL-C, steigern dieses Risiko für Herz und Gefäße. Denn überschüssiges LDL-C im Blut lagert sich in den oberen Schichten der Gefäßwand ein. Dies ist ein wesentlicher Mechanismus für das Entstehen einer Arteriosklerose (Gefäßverkalkung) und führt über Jahre hinweg – gemeinsam mit anderen Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes mellitus oder Rauchen – zum vollständigen Verschluss oder zum Aufplatzen von Kalkplaque mit nachfolgender Anlagerung von Blutplättchen (Thrombose): Herzinfarkt, Schlaganfall oder pAVK sind die Folge. Allein in Deutschland werden laut „Deutschem Herzbericht – Update 2024“ pro Jahr rund 190.000 Herzinfarkt-Patienten stationär in Kliniken versorgt. Wird fortgesetzt.