Wer kennt das nicht: Nach dem warmen Duschen ist das gesamte Bad voller Wasserdampf. Anstand danach das Fenster zu öffnen, wird in die Wohnung gelüftet. Was passiert: Im Bad und in der Wohnung werden die Wände feucht. Was tun, fragt luckx – das magazin.
Feuchte Wände
Den wenigsten Mietern und Hauseigentümern ist nicht bewusst, dass sie damit der Wohnung als auch ihrer Gesundheit keinen Gefallen tun. Der Wasserdampf schlägt sich an den Außenwände ganz schnell als Wasser nieder. Durch das Wasser entsteht in kurzer Zeit Schimmelbefall. Neben der Schimmelbeseitigung sind höhere Heizkosten fällig, insbesondere im Winter, um die Wohnung zu trocknen. Durch den Schimmelbefall können gesundheitliche Folgen entstehen, deren Ausmaß selten absehbar ist. Schimmelsporen können in die Lunge gelangen und erhebliche Gesundheitsschäden verursachen. Das alles meist nur, weil durch das Nutzerverhalten diese Schäden entstanden sind.
Aber nicht nur das Nutzerverhalten kann zu Schäden führen. Feuchte Wände können auch zu Wärmeverlusten eines Gebäudes und damit zu höheren Heizkosten führen. Durch eine genaue Ursachenanalyse, professionelle Sanierung der Feuchteschäden sowie richtiges Heiz- und Lüftungsverhalten lassen sich die Energiekosten deutlich reduzieren.
Geringere Dämmwirkung
Feuchte Wände verlieren deutlich an Dämmwirkung, da Wasser mehr als trockene Poren Wärme nach außen entweichen lässt. Das Fraunhofer Institut IBP bestätigt dies in seiner Veröffentlichung „Einfluss der Feuchte auf die Wärmedämmwirkung“ und weist darauf hin: Eine erhöhte Mauerwerksfeuchte kann die Wärmeleitfähigkeit von Bau- und Dämmstoffen, also den Wärmeverlust eines Gebäudes, deutlich erhöhen. Die Folge: Es wird mehr Heizenergie gebraucht, um die Wandoberflächen wieder aufzuwärmen.
Im Umkehrschluss heißt das: Mit trockenen Wänden lassen sich Heizkosten einsparen und gleichzeitig die Bausubstanz schützen. Aufgrund dessen lohnen sich professionelle Abdichtungsmaßnahmen, um die Außenwände eines Hauses vor eindringender Feuchte zu schützen. So können also nicht nur von Innen Feuchteschäden entstehen. Auch von Außen kann Feuchtigkeit nach Innen dringen. So ist die Ursachenforschung von wichtiger Bestandteil bei Schimmelbildung und Feuchtigkeit. Je nach Ursache der Feuchteschäden empfehlen sich Maßnahmen wie nachträgliche Horizontalsperren gegen aus dem Erdreich kapillar im Mauerwerk aufsteigende Feuchtigkeit. Dringt die Feuchte hingegen seitlich aus dem angrenzenden Erdreich in die Gebäudehülle ein, helfen bewährte mehrstufige Systemlösungen wie Außen- bzw. Innenabdichtung der Kelleraußenwände.
Nutzerverhalten beim Heizen und Lüften anpassen
Doch nicht nur die Bauweise und die Durchfeuchtung des Mauerwerks haben einen Einfluss auf die Raumfeuchte. Auch das Nutzerverhalten der Bewohner ist wichtig, um etwa eine Kondensation von zu hoher Raumluftfeuchte an ausgekühlten Wänden und Schimmelpilzbildung zu vermeiden. So sollten Räume konstant beheizt werden und nie unter 16°C abkühlen. Außerdem ist ein regelmäßiges Lüften, mehrmals am Tag zwischen 5 und 10 Minuten, unerlässlich. Die besten Methoden dafür sind eine Stoß- oder eine Querlüftung bei ganz geöffneten Fenstern, die schlechteste Variante eine Lüftung bei gekippten Fenstern. So ist ein richtiges Lüften auch im Hinblick auf die Heizkosten wichtig, weil sich trockene, frische Luft schneller erwärmt und weniger Heizenergie braucht als feuchte Luft.
Dämmung der Kellerdecke
Was viele nicht bedenken: Auch über die Kellerdecke kann permanent Wärme des Erdgeschosses in den unbeheizten Keller entweichen. Die Folgen sind ein erhöhter Energiebedarf und ein unbehaglich kühler Fußboden im Erdgeschoss. Insbesondere bei der Kellerdecke lassen sich mit geringem Aufwand spürbar Heizkosten einsparen.
Deshlab leisten trockene Wände, ein ausgewogenes Raumklima und zusätzliche Dämmmaßnahmen einen wichtigen Beitrag zur Energieeffizienz, zum Wohnkomfort und Werterhalt eines Hauses.