Ob zum Laufen an den Strand oder zum Radfahren auf die Insel: Immer mehr Menschen entdecken für sich die sportliche Aktivitäten im Urlaub. Was früher nur Profis möglich war, ist schon seit vielen Jahren eine touristische Aktivität wie luckx – das magazin recherchierte.
Trainingslager
Im Frühjahr auf Mallorca die Radtechnik verfeinern und die Ausdauer in der Wärme verbessern oder im Sommer auf den österreichischen Gletschern die Ski unterschnallen, oder doch lieber den Skilanglauftunnel in thüringischen Oberhof oder finnischen Vuokatti nutzen? Sicherlich wird so mancher Klimaretter die Nase rümpfen wegen solcher sportlichen touristischen Ambitionen. Doch, liebe Leserinnen und Leser, wer im Glashaus sitzt, muss beim Steinewerfen aufpassen. Will heißen, tausende Kilometer wegen einer Demo zu reisen steht einem sportlichem Urlaub obiger Kategorie in keiner Weise nach. Und gerade diejenigen, die Outdooraktivitäten betreiben, verzichten im restlichen Leben schon auf viel Umweltbelastungen und sortieren tatsächlichen jeden Joghurtdeckel und vermeiden Papierausdrucke wo es geht. Darüber hinaus stärken sie die Gesundheit und vermeiden im erheblichen Maße Kosten der Krankenversicherer.
So wurde aus dem Sporttourismus ein unverzichtbarer Wirtschaftsfaktor. Doch wie sehen die aktuellen Entwicklungen aus und welche Chancen bietet der Sporttourismus?
Auch während der Covid-19 Pandemie haben Sportaktivitäten zur physischen und psychischen Stärke vieler Betroffener geführt. Das führte dann auch dazu, dass der Sporttourismus weiterhin stark wächst. Der globale Sporttourismusmarkt wird im Jahr 2022 auf 587,87 Milliarden US-Dollar geschätzt und soll bis 2030 eine Wachstumsrate von 17,5 % erreichen. Europa ist der größte Sporttourismusmarkt der Welt und macht 38,01 % des Umsatzes aus. Das Angebot an Aktivitäten reicht von Sportveranstaltungen über Trainingslager bis hin zu Aktivurlauben.
Strandurlaub pur war gestern
Sporttouristen lieben es, im Freien aktiv zu sein und zelebrieren viele verschiedene Outdoor-Aktivitäten. Sie sind laut Jahrbuch der Sportstatistik in drei Segmente unterteilt:
Aktivurlauber, deren Hauptmotivation die sportliche Betätigung ist. Dazu gehören Hobbysportarten wie Golf, Segeln, Surfen und andere Outdoor-Sportarten, aber auch Sportarten mit höherer Intensität wie Radfahren oder Klettern.
Eventtouristen, die Sportveranstaltungen und Aktivitäten besuchen.
Freizeitsportler, die beispielsweise im Strandurlaub sportlichen Aktivitäten nachgehen möchten.
Um nur ein Beispiel für Sporttourismus in Europa aufzuzeigen. Spanien konnte im Jahr 2021 insgesamt 4,8 Millionen Sporttouristen empfangen. Davon übten 64 % von ihnen selbst aktiv Sport aus und 36 % besuchten Veranstaltungen. So konnten die spanischen Urlaubsregionen aus dem Sporttourismus von 57 % aus aktiven Touristen und
43 % von Eventtouristen erzielen. Obwohl fast 80 % der Reisenden aus Spanien selbst kamen, trugen die rund 20 % ausländischen Touristen zur Hälfte des Umsatzes bei – was zeigt, wie wichtig sie qualitativ sind. Vor der Pandemie war das anders: Im Jahr 2019 sorgten 33 % der internationalen Sportreisenden für 68 % der gesamten Sporttourismuseinnahmen in Spanien. Darüber hinaus waren rund zwei Drittel Veranstaltungsbesucher. Während also vor der Pandemie Sportveranstaltungen der Haupttreiber der Branche waren, gab es – zumindest kurzfristig – einen Trend zu inländischen Aktivurlaubern. Es bleibt abzuwarten, ob sich dies bestätigt.
Zuhause ist wieder im Trend
Angesichts der allgemeinen Trends in der Tourismusbranche wie zunehmendem Umweltbewusstsein und Flugscham, die für viele Reisende mittlerweile wichtige Aspekte bei der Reiseplanung sind, könnte der Trend zum Sporturlaub im eigenen Land aufgrund der Klimafreundlichkeit anhalten. Ein weiterer Trend besteht darin, dass immer mehr Menschen Sport und körperliche Aktivitäten in ihren Alltag integrieren. Beispielsweise gaben vier von fünf Europäern im Outdoor Consumer Report 2021 von Deloitte an, im vergangenen Jahr einer Outdoor-Aktivität nachgegangen zu sein. Doch was bedeutet das für Veranstalter und Marken? Eines ist sicher: Die zunehmende Bedeutung von Nachhaltigkeit, Sport und körperlicher Aktivität im täglichen Leben hat direkten Einfluss auf die Urlaubsgestaltung und birgt damit Chancen für die Sportbranche.
Wie wird der Sporttourismus in Zukunft aussehen und welche Faktoren werden ihn beeinflussen? Um diese Fragen zu beantworten, diskutierten führende Branchenexperten bei einem Keypanel auf der internationalen Tourismusmesse FITUR. Christoph Rapp von ISPO Munich, José Pablo Vázquez von Visit Valencia und Agustí Pérez von der Ironman Group betonten die zunehmende Bedeutung von Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Individualismus. Doch wie können Unternehmen von diesen Megatrends profitieren?
Wird fortgesetzt.
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