Wer heute irgendetwas kauft, wundert sich vielfach über mangelhafte Qualität. Denn in den Vertrieb von Gütern und Dienstleistung hat sich viel verändert. So werden vielfach neue Produkte durch den Kunden „getestet“ und Unternehmen sparen sich so Test und Qualitätskontrolle. Wie es auch anders geht, hat luckx – das magazin recherchiert.
Anforderungen
Eigentlich müssen Produkte, die in Deutschland auf den Markt kommen, bestimmte Mindestanforderungen erfüllen. Das betrifft sowohl die Qualität als auch die Sicherheit. Darüber hinaus bieten staatliche und private Organisationen Qualitäts- und Sicherheitsprüfungen an. Solche Organisationen sind unter anderen der TÜV und die DEKRA. Beim Möbelkauf hat die Deutsche Gütegemeinschaft Möbel (DGM) ein eigenes Siegel eingeführt: das „Goldene M“. „Die Güte- und Prüfbestimmungen für das ‚Goldene M‘ sind strenger und umfassender als der gesetzliche Standard. Nach mehreren Stresstests im Prüflabor und in der Klimakammer sind die ausgezeichneten Möbel gewappnet für ein langes und sicheres Produktleben“, sagt DGM-Geschäftsführer Jochen Winning.
Temperaturen und Luftfeuchtigkeit
23 Grad Celsius und 50 Prozent Luftfeuchtigkeit – klingt wie Traumwetter und entspricht tatsächlich dem Durchschnittsklima in deutschen Wohnungen. Diesem Mikroklima nachempfunden sind auch die Umgebungsbedingungen im Prüflabor, wenn viele tausend Male Sofaoberflächen bei maschinellen Scheuertouren auf die Probe gestellt, Stuhlkonstruktionen und Regalböden durch die Bewegung und den Druck von Hydraulikstempeln belastet oder Schrankscharniere von einer in die andere Richtung bewegt werden. Bei Stresstests für die Möbel simulieren Maschinen die alltägliche Nutzung durch den Menschen – von der jahrelangen Belastung von Polstermöbeln und Matratzen über das Scheuern von Kleidung an Sitzflächen, Kopfstützen und Armlehnen bis hin zum Öffnen und Schließen von Schranktüren und Schubladen. „Hinzu kommen chemische Tests und Schadstoffprüfungen, mit denen selbst kleinste Mengen möglicherweise bedenklicher Inhaltsstoffe ausgeschlossen werden“, sagt Winning.
Schadstoffprüfung
Viele Grenzwerte für Inhaltsstoffe und Emissionen beispielsweise von Leim und Lösemitteln, aber auch von Holzwerk- und Schaumstoffen, Textilien, Leder und Massivholz sind beim „Goldenen M“ strenger als es der Gesetzgeber fordert. „Das garantiert selbst besonders empfindlichen Menschen und kleinen Kindern die Gesundheitsverträglichkeit der Möbel und trägt oben drein zu deren guter Umweltverträglichkeit bei“, so der Möbelexperte. Doch damit nicht genug des Prüfungsstresses: In Klimakammern werden neben etwaigen Ausdünstungen bei Durchschnittsklima auch die Verarbeitung der Möbel unter Extrembedingungen auf den Prüfstand gestellt. Schließlich müssen Materialien und Verbindungen zum Teil auch bei hoher Luftfeuchtigkeit, wie sie im Badezimmer oder in der Küche vorkommt, dauerhaft gesundheitsverträglich und stabil bleiben. Jochen Winning erklärt: „Das ‚Goldene M‘ basiert auf den strengen Güte- und Prüfbestimmungen RAL GZ-430. Diese geben sowohl allgemeine Qualitätsanforderungen als auch segment-spezifische Kriterien vor, beispielsweise für Bad-, Küchen- und Gartenmöbel oder auch für die Kinderzimmereinrichtung.“
An Kindermöbel stellt die DGM die strengsten Anforderungen. Die Abstände der Gitter bei Kinderbetten zum Beispiel seien nicht nur eine Frage der Qualität, sondern auch der Sicherheit. Sie müssen den strengen Maßvorgaben des „Goldenen M“ entsprechen. „Nur wenn die geprüften Möbel alle Tests bestehen, qualifizieren sie sich für das RAL-Gütezeichen und gelangen mit dessen umfassenden Qualitätsversprechen in den Möbelhandel“, so der DGM-Geschäftsführer. Dem Endkunden diene das „Goldene M“ daher als verlässlicher Wegweiser hin zu nachgewiesener Möbelqualität, die sich durch Langlebigkeit, Sicherheit und zuverlässige Funktionalität sowie nachgewiesene Gesundheits- und Umweltverträglichkeit der ausgezeichneten Möbel bezahlt macht.