Womit habe ich das im Urlaub verdient? Das fragen sich viele von uns, wenn sie die Unzulänglichkeiten in so mancher Unterkunft erleben/müssen. Was einem so alles passieren kann, hat luckx – das magazin recherchiert.
Perfekter Urlaub – nur mit asphaltierter Zufahrt
Gern wird das Urlaubserlebnis mit Superlativen bedient. Da kommt dann schnell so etwas wie perfekter Urlaub zustande. Denn „die schönste Zeit des Jahres“ soll ja nicht umsonst sein. In puncto anspruchsvoll liegen die Deutschen im Nationalitätenvergleich weit vorne. Worauf wir besonderen Wert legen, zeigen für folgenden Beispiele.
Bereits bei der Anfahrt gibt es für viele Deutsche Grund zur Kritik. Je nach Land gibt es teils engere Zufahrtsstraßen, oft sogar ohne den von zuhause gewohnten, ebenen Asphaltbelag. Insbesondere bei Hotels und Ferienhäusern in ländlichen Regionen gibt es häufig Kieszufahrten oder holprige Wege. Ein No-Go für deutsche Touristinnen und Touristen.
Eierbecher
Auch bei der Vorbereitung des Frühstücks zerbricht für manchen Deutschen die Vorstellung, sich im perfekten Urlaub zu befinden. Beim Blick in den Küchenschrank des Ferienhauses fällt Gästen direkt auf, wenn keine Eierbecher bereitstehen. Denn in einigen Urlaubsländern gehören gekochte Eier nicht zum Standard-Frühstück. Daher suchen Reisende die kleinen Becherchen im Küchenschrank häufig vergeblich. Auch Kaffeelöffel in der falschen Stückzahl oder uneinheitliche Teller und Tassen zählen für Deutsche im Urlaub als großes Manko.
Ameiseninvasion
Gerade in warmen Ländern wie Spanien, Italien und Co. sammeln sich leicht Ameisen am Essplatz. Eine Ameisenplage lässt die Deutschen ebenfalls schnell an ihrem Urlaubsglück zweifeln – auch wenn sie diese häufig selbst verschulden. Denn Brösel und Essensreste ziehen sie magisch an. Somit lassen sich die Besuche der kleinen Tierchen auch einfach vermeiden. Dafür beseitigen Urlauberinnen und Urlauber einfach nach dem Essen alle Krümel und lassen keine offenen Lebensmittel stehen.
Pool
Typisch deutsch? Wohl eher nicht, wie Studien herausfanden. Doch schon früh am Morgen die Liegen mit dem Handtuch zu reservieren, um sich den besten Platz zu sichern, ist auch für uns Deutsche wichtig. Für den perfekten Pool-Tag bestehen deutsche Touristinnen und Touristen auf ausreichend Liegen und Sonnenschirme am Wasser. Familien oder Gruppen, die nicht jederzeit alle gleichzeitig nebeneinander Schirm und Liegen finden, zeigen sich sehr schnell unzufrieden. Das gilt sowohl für Hotels als auch für Ferienhäuser. Insbesondere letztere benötigen demnach immer Liegen sowie Sonnenschirme für alle Personen, um deutsche Reisende zufrieden zu stellen. Und auch die Privatsphäre am Swimmingpool reicht weit: selbst tierische Besucher haben kein Aufenthaltsrecht. Den kleinen Spatz, der vorsichtig um den Pool hüpft oder trinkt, vertreiben Gäste schnell.
Landleben
Viele setzen im Urlaub auf Ruhe und Entspannung. So entscheidet sich eine Vielzahl für eine Unterkunft auf dem Land – ohne Lärm von umgebenden Straßen oder Hotelanlagen. Dabei bedenken viele nicht, dass ländlich gelegene Ferienhäuser natürlicherweise häufig umgebende Tierweiden oder Bauernhöfe mit sich bringen. So kräht der Hahn des Nachbarn morgens zur frühen Stunde, die Kuh muht oder die Glöckchen der Schafe bimmeln. Das empfinden Deutsche als untragbare Lärmbelästigung – genauso wie die Hotelanlage in der Stadtmitte.
Guter Schlaf
Auch was den Schönheitsschlaf angeht, haben Touristen ihre Eigenheiten. Ob Unterbett, Bettlaken oder Decke – hier leiden die Gäste besonders häufig. Insbesondere beim Härtegrad der Matratze scheiden sich die Geister. Was dem einen zu hart scheint, findet der andere zu weich oder zu ungemütlich. So wünscht der deutsche Reisende am liebsten ein ganzes Sortiment, aus dem er oder sie für jede Nacht auswählt. Auch die Bettlaken und Art der Decke unterscheidet sich meist je nach Land. Besonders häufige beschweren sich Gäste, wenn es nur eine große Bettdecke pro Doppelbett gibt.
Deutsche Sprache
Sprachliche Barrieren führen ebenfalls häufig zu Unzufriedenheit bei deutschen Gästen. So würden sie gerne verlangen, dass am liebsten Hotelangestellte, Ferienhaus-Vermieter, Supermarktmitarbeitende und Taxidriver deutsch sprechen. Wenn dies nicht der zutrifft, stört es schnell die Vorstellung vom perfekten Urlaubserlebnis. Denn das Kommunizieren mit Händen und Füßen macht deutschen Touristen wenig Spaß.