Autofahren ist teuer

Bevor ein junger Mensch auf den Fahrersitz eines Autos Platz nehmen kann, ist die Führerscheinprüfung zu absolvieren. Das bedeutet nicht nur eine Vielzahl von Regeln zu erlernen. Auch muss das Fahrzeug beherrscht werden. Doch bis es soweit ist, müssen mehrere tausend Euro aufgewandt werden, wie luckx – das magazin recherchierte.

Mobilität muss erschwinglich bleiben

Wer in einer Großstadt lebt, muss nicht unbedingt einen Führerschein besitzen. Da fahren Bus und Bahn in kurzen Abständen und fast überall hin. Doch auf dem Land ist es nicht so einfach. Da hat der ÖPNV viele Lücken. Mal eben am Nachmittag zur Schule fahren, ist nicht möglich. So müssen dann Eltern Taxi spielen. Und der Besuchen von Freunden bleibt auch auf der Strecke. So ist es beispielsweise im Flächenland Niedersachsen. Doch mit dem Erwerb des Führerscheins wird alles besser. Wenn nicht die hohen Kosten wären und viele Interessenten davor zurückschrecken.

Statistisches Bundesamt veröffentlicht Preise für Führerscheinerwerb. Führerschein wichtig für die Teilnahme am gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben. Hohe Qualität der Fahrausbildung steigert Erfolgsquote bei den Fahrprüfungen. Die deutlich gestiegen Personalkosten und erhöhte Kosten für Ausbildungsfahrzeuge geben die Fahrschulen an die Fahrerlaubnisbewerber weiter. Zwar sehen es viele Verbände auch so, dass Mobilität für alle Bevölkerungsgruppen erschwinglich bleiben muss; insbesondere im Hinblick auf steigende Lebenshaltungskosten. Doch passiert ist nichts. So haben sich laut aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes die Preise für Fahrschulen und Führerschein von 2020 bis 2023 um 31 Prozent erhöht. Die Kosten für die Durchführung der Prüfung bei TÜV oder Dekra liegen in der Führerscheinklasse B für Pkw aktuell bei 24,99 Euro (inkl. MwSt.) für die Theorieprüfung und 129,83 Euro (inkl. MwSt.) für die praktische Prüfung. Doch diese Kosten sind fast schon zu vernachlässigen, wenn wir einen Blick auf die Gesamtkosten werfen.

Handlungsbedarf

Mit Blick auf die Preisentwicklung und die hohen Nichtbestehensquoten bei den Fahrerlaubnisprüfungen sieht der TÜV-Verband Handlungsbedarf bei der Fahrausbildung. Im Jahr 2023 lag die Bestehensquote in der theoretischen Fahrerlaubnisprüfung bei 58 Prozent und in der praktischen Prüfung bei 70 Prozent – im Vergleich zu 2014 ein Rückgang von 10 Prozentpunkten beziehungsweise 4 Punkten. Schon seit einigen Jahren liegt ein neues Konzept der Bundesanstalt für Straßenwesen (Bast) vor. Doch die Umsetzung des „Ausbildungs- und Evaluationskonzept zur Optimierung der Fahrausbildung“ wartet weiterhin in der Schublade.

Mit dem vorliegenden Konzept wird die Verbesserung der Vermittlung von Fahr- und Verkehrskompetenz angestrebt. Es enthält unter anderem aktualisierte, verbindliche, strukturierte und sequenzierte Ausbildungsinhalte, einen Kompetenzrahmen und einen Ausbildungsplan als Steuerungsinstrumente, eine Verzahnung von selbstständigem Theorielernen, Theorieunterricht und fahrpraktischer Ausbildung sowie eine digitale Unterstützung von Ausbildungsprozessen (Blended Learning). Dazu gehören auch Verfahren zur Lernstandskontrolle im Ausbildungsverlauf.

Fahrschule sorgfältig auswählen

Bei der Wahl der Fahrschule sollten angehende Fahrschüler sorgfältig vorgehen und sich ausreichend informieren, damit sie später nicht von hohen oder versteckten Kosten überrascht werden. Eine seriöse Fahrschule informiert klar und detailliert über die Kosten für Fahrstunden, Anmeldegebühren, Prüfungsgebühren und mögliche Zusatzkosten. Auch erfolgt seitens der Fahrschule eine regelmäßige Einschätzungen des Lernstands und erstellt auf dieser Grundlage einen individuellen Ausbildungsplan. Dies hilft, die Anzahl der benötigten Fahrstunden realistisch einzuschätzen und unnötige Kosten zu vermeiden. Online-Bewertungen und persönliche Empfehlungen von ehemaligen Schülern können wertvolle Hinweise auf die Qualität der Fahrschule geben. Dabei lohnt es sich auch auf Kommentare mit Bezug zur Durchfallquote der Fahrschule zu achten.