Es ist leichter gesagt als getan: Beim Autofahren kann es zu jeder Zeit zu Ermüdungen kommen. Sei es ein Essen, dass im Magen liegt. Ermüdung durch Schlafmangel. Oder der Arbeitstag ist einfach zu lang. Was zu tun ist, hat luckx – das magazin recherchiert.
Sofort anhalten!
Eigentlich bedarf es keiner weiteren Erklärung. Wer übermüdet Auto fährt, gefährdet sich und andere. Deshalb ist sofort eine Pause erforderlich. So ereigneten sich 2023 in Deutschland über 1.900 Verkehrsunfälle mit Personenschaden, die auf Müdigkeit zurückzuführen waren. Besonders gefährlich ist der sogenannte Sekundenschlaf, da er eine häufige Ursache für besonders schwere Unfälle ist. Umso wichtiger ist es, die Warnsignale zu erkennen, die auf einen bevorstehenden Sekundenschlaf hindeuten.
Ursachen
Beim Sekundenschlaf – auch Mikroschlaf genannt – handelt es sich um eine Müdigkeitsattacke, die ein ungewolltes Einschlafen zur Folge hat. So ein Sekundenschlaf dauert bei Autofahrern etwa 0,2 bis 5 Sekunden. Zwar treten diese Attacken meist nachts sowie frühmorgens auf, da bei vielen Autofahrern dann die innere Uhr noch auf Schlafen eingestellt ist. Aber auch lange Autofahrten oder nach einem langen Arbeitstag auf der Heimfahrt, ist die Wahrscheinlichkeit höher für einen Sekundenschlaf. Aber auch monotone Streckenführung, etwa auf Autobahnen, Hitze und Sauerstoffmangel oder monotone Geschwindigkeiten sowie Erkrankungen wie Narkolepsie fördern den Sekundenschlaf.
Sekundenschlaf kündigt sich häufig in Form von Müdigkeitserscheinungen wie übermäßigem Gähnen, brennenden Augen oder Konzentrationsschwierigkeiten an. Ebenfalls können Frösteln oder das zufallen der Augen sowie eine Stimmungsverschlechterung erste Anzeichen für Müdigkeit sein. Diese Warnsignale sollten Autofahrer unbedingt ernst nehmen, da bereits jetzt die Aufmerksamkeit beträchtlich sinkt und die Unfallgefahr steigt. Spätestens wenn ein Tunnelblick, unbewusste Tempoänderungen oder Probleme, die Spur zu halten, hinzukommen, ist eine Pause zwingend nötig.
Vorbeugen
Ausreichend zu schlafen, um erst gar keine Übermüdung aufkommen zu lassen, ist der beste Weg, Sekundenschlaf vorzubeugen. Besonders längere Strecken sollten Autofahrer nur ausgeruht und fit antreten. Wenn Müdigkeitserscheinungen auftreten, sollte die Fahrt für mindestens 20 Minuten unterbrochen werden. Auch Bewegung an der frischen Luft wie spazierengehen oder ein kurzer Schlaf helfen. Wachmacher wie Kaffee, Energy Drinks oder laute Musik sind hingegen ungeeignet, da sie nur kurzfristig wirken und die Müdigkeit lediglich aufschieben. Vor der Weiterfahrt sollte das Fahrzeug gut gelüftet werden..
Die Autohersteller versuchen, mit technologischen Neuerungen dazu beizutragen, das Unfallrisiko zu reduzieren. Viele Modelle verfügen mittlerweile über Fahrerassistenzsysteme (ADAS). Diese sind für Neufahrzeuge seit Juli 2024 Pflicht wie zum Beispiel der sogenannte Müdigkeitswarner. Dabei wird das Fahr- und Lenkverhalten, als auch die Augenbewegungen des Fahrers analysiert und durch ein Symbol oder einen Alarmton auf Abweichungen aufmerksam gemacht. Auch Spurhalte- und Notbremsassistenten erhöhen die Sicherheit. Während der Fahrt zu schlafen, ist trotz der ersten selbstfahrenden Autos noch Zukunftsmusik.