Schönen Urlaub!

Wer sich mit der Tourismusbranche beschäftigt, konnte die positive Entwicklung schon vorhersehen. Denn durch die Demokratisierung des Urlaubs und insbesondere des Reisens will keiner mehr auf diese liebgewonnene Freizeitmöglichkeit verzichten, meint luckx – das magazin.

Gute Zahlen für Tourismus in 2024, starke Saison 2025 erwartet

Na klar, 2020 brachte einen erheblichen Einbruch im Tourismusgeschäft. Da bekamen viele Manager in der Branche richtig Angst. Doch wenn diese sich die Entwicklung der vergangenen Jahre angeschaut oder mit einem Experten das Gespräch geführt hätten, wäre es nicht so schlecht mit Flugpersonal und vielen anderen touristischen Fachkräften wie heute bestellt. „Der Tourismus bleibt verlässlich”, versprach Prof. Dr. Martin Lohmann, Wissenschaftlicher Berater der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR), auf der Eröffnungspressekonferenz der CMT 2025 in Stuttgart (18. bis 26. Januar). Und das sagte er auch mit ähnlichen Worten schon 2020 auf verschiedenen Presseveranstaltungen. So beginnt das Reisejahr 2025 ebenfallsmit guten Nachrichten für die Branche. Allgemein werden konstante Reiseverhaltensmuster und eine steigende Nachfrage beobachtet. Mit rund 1,4 Milliarden internationalen Ankünften sowie fast 500 Millionen Übernachtungen und einem Anteil ausländischer Gäste von 17 Prozent in Deutschland habe man 2024 wieder „Vor-Corona-Niveau” erreicht. Dem „starken Reisejahr 2024” folge in der kommenden Saison nun ein „stabiles Nachfrage-Volumen mit Wachstumstendenz”, Krisen, Kriegen und wirtschaftlicher Verunsicherung zum Trotz. In der Prioritätenliste der Deutschen stehe das Reisen – nach der Ernährung – an zweiter Stelle und sei somit „eine Konsumgewohnheit geworden, auf die wir ungern verzichten”.

Reiselust

Die FUR-Reiseanalyse ergab ein fast durchweg positives Gesamtbild: Von den Befragten hatten sich im November 2024 bereits 82 Prozent konkrete Gedanken um ihre 2025er-Reiseziele gemacht. Mehr als zwei Drittel gaben an, Zeit für die geplanten Reisen zu haben, bei 59 Prozent stellte die Finanzierung kein Problem dar. Insgesamt 76 Prozent äußerten feste oder unbedingte Reiseabsichten – ein „sensationeller Wert”, befand Lohmann. Im vergangenen Jahr lagen die Deutschen mit 71 Millionen Urlaubsreisen wieder gleichauf mit dem Rekordjahr 2019. Lediglich die Kurzreisen blieben noch etwas im Minus, bildeten mit 81 Millionen jedoch allemal eine stattliche Säule im Reisemarkt. Für 2025 erwarte man eine weitere Steigerung auf 72 Millionen Urlaubsreisen, sagte Lohmann. Praktisch sämtliche Reisearten und -ziele verzeichneten ein „breites Interesse”. Gebucht werde wieder etwas früher, verstärkt bei Veranstaltern und Reisebüros, die sich 2024 über ein Umsatzplus von satten 12 Prozent hätten freuen dürfen. Erholungs-, Strand- und Familienreisen stünden im Fokus der Kundschaft, die in der kommenden Saison „gern ins Warme” reise und neben Fernzielen auch das Mittelmeer im Auge behalte. Unabhängig von Ziel, Buchungsart und Transportmittel würden Reisende immer anspruchsvoller: Mit der zunehmenden Multioptionalität stiegen auch die Erwartungen an die Reisequalität, etwa an das Wohnen im Urlaub.

Urlaub mit dem Reisemobil

Wer sich am liebsten in den eigenen vier Wänden erholt, verreist mit Caravan oder Wohnmobil. Nach dem – durch Corona befeuerten – Super-Boom habe sich inzwischen eine „sehr verlässliche und stabile Gesamtsituation eingestellt”, stellt Ariane Finzel fest, Geschäftsführerin des Deutschen Caravaning Handels-Verbands (DCHV). „Der Handel ist gut bevorratet und kann gute Angebote machen. Im vergangenen Jahr habe man „die dritthöchsten Zulassungszahlen der Geschichte” registriert und stelle sich nun auf „eine weitere Professionalisierung der Branche” ein, nicht zuletzt mit dem neuen Ausbildungsberuf zur Fachkraft Caravan- und Reisemobiltechnik. Der im Rahmen der CMT-Pressekonferenz vorgestellten Branchenstudie „Focus Caravaning” zufolge ist für die kommende Saison bei Kauf und Miete von Freizeitmobilen gleichermaßen ein leichter Aufwärtstrend zu erwarten, mit Interessenzuwächsen vor allem bei der jüngeren, digital-affinen Zielgruppe.

Urlaubswetter, Klimawandel und Nachhaltigkeit

Ein wichtiger Faktor für den Erfolg einer Urlaubsreise ist natürlich das Wetter. Laut FUR-Studie herrschte im vergangenen Jahr eine überwiegende Zufriedenheit mit dem Urlaubswetter: „Erwartete und erlebte Wettermerkmale passten im Großen und Ganzen zusammen”, erklärte Martin Lohmann. Ungeachtet steigender Temperaturen durch den Klimawandel wünschten sich nach wie vor 70 Prozent der Befragten „häufig Sonne und blauen Himmel”, wenngleich „oft heiß” seltener angegeben werde als noch vor 30 Jahren. Die vor dem Hintergrund des Klimawandels abgefragte Einstellung zu nachhaltigem Reisen sei allerdings ernüchternd. Für 52 Prozent der Befragten spiele die ökologische Nachhaltigkeit im Urlaub keine Rolle. Folglich sei das Marketing gefragt, „nachhaltige Produkte an Menschen zu verkaufen, denen Nachhaltigkeit egal ist”. Immerhin gebe es hier eine wachsende Zustimmung: Fast die Hälfte der Befragten beschäftige sich mit Fragen der Nachhaltigkeit und versuche, diese zumindest teilweise im Urlaubsverhalten umzusetzen.