Wohin mit dem Geld?

Eigentlich sollten wir Deutsche mehr Geld ausgeben, um unsere Wirtschaft am Laufen zu halten. So beträgt die Konsumquote 69 Prozent des verfügbaren Einkommen. Dagegen ist die Sparquote abermals um ein Prozent gestiegen, wie luckx – das magazin recherchierte.

Banken verschenken kein Geld

Viele Menschen gehen immer noch mit guten Vorsätzen ins neue Jahr, obwohl das mit dem Einhalten dieser Vorsätze ja bekanntermaßen nicht so einfach ist. Ein Vorsatz, der leichter umzusetzen sein dürfte als weniger Alkohol zu trinken oder häufiger ins Fitnessstudio zu gehen, könnte zum Beispiel sein: Sich dieses Jahr mehr um das Ersparte zu kümmern – und die eigenen Zinsanlagen zu optimieren. Die Zinsen für Tagesgeld und Festgeld, Flexgeld, Sparbriefe und Auszahlpläne sind 2024 zwar gesunken. Trotzdem lohnt es sich, Geld sicher anzulegen

So sollte auf dem Girokonto möglichst so viel Geld sein, dass kein Dispokredit nötig ist. Das Girokonto zu überziehen, ist nämlich verdammt teuer. So lagen die Dispozinsen Anfang Januar 2025 bei durchschnittlich mehr als zwölf Prozent. Aber selbst, wenn das Konto nicht überzogen ist, kostet es Geld, viel Kapital ungenutzt und unverzinst auf dem Girokonto zu lassen. Wer zum Beispiel 20.000 Euro auf dem Girokonto verkümmern lässt, statt das Geld für zwei Prozent im Durchschnitt auf einem Tagesgeldkonto anzulegen, verliert schon binnen eines Jahres 400 Euro an Zinsen. Bei 100.000 Euro wären es sogar schon 2.000 Euro, die man quasi einer Bank durch Nichts-Tun schenkt. Hinzu kommt: Geld, das keine Zinsen oder andere Erträge abwirft, verliert jeden Tag an Wert, weil die Inflation daran nagt.

Ein Beispiel: 10.000 Euro, die fünf Jahre lang auf einem Girokonto unverzinst bleiben, haben nach fünf Jahren bei einer Inflationsrate von 2,0 Prozent nur noch eine Kaufkraft von rund 9.057 Euro, fast 1.000 Euro sind also einfach weg. Deshalb ist es sinnvoll, seine Geldanlagen zu optimieren. Zumindest sollte überschüssiges Geld auf dem Girokonto einmal im Monat auf ein gut verzinstes Tagesgeldkonto überweisen.

Der finanzielle Druck steigt

Ein Umfrage zeigt, was die Deutschen 2025 mit ihrem Geld vorhaben. Wie groß der Wunsch nach Stabilität inmitten wirtschaftlicher Turbulenzen ist, zeigt der Aufstieg des Tagesgeldkontos zur beliebtesten Form der Geldanlage. Allerdings werden die sonst so hoch gesteckten Sparziele zurückgeschraubt: Viele Menschen begnügen sich in diesem Jahr damit, ihr Sparniveau zu halten. So ist der Wunsch der Deutschen, im Jahr 2025 genauso viel zu sparen wie 2024. Fast jeder Dritte (27,9 Prozent) hat diesen Plan. Das sind deutlich mehr als im Vorjahr (plus 9,5 Prozentpunkte). Und welche Geldanlage liegt im Trend? Vor allem das Tagesgeldkonto, denn es gilt als sichere Bank in unsicheren Zeiten. Es überholt damit die Börsen-Investments und liegt erstmals auf Platz 1.

Weiterhin soll mehr gespart werden

2025 wollen nur noch 19,7 Prozent der Deutschen ihre Sparaktivitäten vom letzten Jahr toppen. Damit hat sich der Traum vom „Immer-mehr-Sparen“ innerhalb von zwei Jahren praktisch halbiert (2024: 30 Prozent; 2023: 40 Prozent). Nur die unter 40-Jährigen haben noch größere Ambitionen: Von ihnen plant immerhin rund jeder Dritte, im neuen Jahr mehr zu sparen.

Der Vermögensaufbau für die Zukunft (z. B. in Form von privater Altersvorsorge, Sparplan, Tages-/Festgeldkonto oder Aktien) bleibt für 14,8 Prozent der Deutschen ein wichtiger Vorsatz fürs neue Jahr. Allerdings ist er im Ranking von Platz 4 auf Platz 5 gefallen. Der erneute Rückgang um 1,3 Prozentpunkte (2024: 16,1 Prozent; 2023: 18,8 Prozent) weist darauf hin, dass langfristige Pläne momentan schwerer zu verfolgen sind. Nur die Jüngeren unter 30 Jahren haben die Zukunftsvorsorge stärker auf dem Radar: Mit 27,4 Prozent ist ihr Anteil doppelt so groß.

Träume erfüllen und reisen

Der Tatendrang der Deutschen ist stärker denn je. Viele haben 2025 vor, ihre Träume zu verwirklichen oder dem Alltag zu entfliehen. 15,1 Prozent der Befragten planen größere Anschaffungen wie ein Haus, ein Auto, eine Küche, einen Computer oder ein Smartphone (2024: 14,8 Prozent; 2023: 7,5 Prozent). Die große Reise steht für 12,7 Prozent der Befragten wieder ganz oben auf der Liste (2024: 12,6 Prozent; 2023: 9,2 Prozent).

Als Reaktion auf hohe Preise und globale Krisen wächst offensichtlich das Bedürfnis nach kleinen Freuden und mehr Lebensqualität. 8,3 Prozent der Deutschen möchten sich 2025 wieder mehr gönnen, z. B. Restaurantbesuche oder ein persönliches Stück Luxus – ein erneuter Anstieg um 2,8 Prozent (2024: 5,5 Prozent; 2023: 3,2 Prozent).

So gehen die Deutschen ihre finanziellen Vorsätze an

Finanzielle Vorsätze in die Tat umzusetzen, ist oft herausfordernd – besonders in Zeiten hoher Preise. Die Umfrage zeigt, wie die Deutschen ihre Vorsätze für 2025 angehen:

54 Prozent reduzieren ihre Ausgaben.

35 Prozent legen gezielt Geld zurück oder richten Daueraufträge zum Sparen ein.

31,9 Prozent gehen es locker an und behalten die Vorsätze nebenbei im Blick.

18,3 Prozent suchen zusätzliche Einnahmequellen, z. B. einen neuen Job.

13,1 Prozent erstellen detaillierte Budgetpläne.

10,1 Prozent nutzen Finanz-Apps und Online-Tools.

9 Prozent lassen sich von Finanzberatern unterstützen.

Der Trend zum digitalen Finanz-Management wird vor allem von den Jüngeren weiter vorangetrieben. In der gesamten deutschen Bevölkerung nutzen bereits 85,4 Prozent digitale Banking-Apps und Finanz-Tools im Alltag – und die große Mehrheit will dies auch im neuen Jahr so beibehalten. Doch ein Blick auf die jüngere Altersgruppe unter 40 Jahren verrät: Die Nutzungsintensität wird voraussichtlich weiter zunehmen. Jede:r Dritte von ihnen plant, die Tools im neuen Jahr etwas oder sogar deutlich häufiger zu nutzen, da die Vorteile wie Budgetkontrolle, Konto-Zugriff und mobiles Bezahlen unterwegs praktisch sind. Zudem setzen etwa 16 Prozent der jüngeren Generation gezielt Finanz-Tools ein, um ihre Vorsätze für 2025 zu verfolgen.

Die norisbank hat zusammen mit dem Marktforschungsinstitut INNOFACT AG bevölkerungsrepräsentativ nach Alter und Geschlecht 1.054 Personen ab 18 Jahren befragt. Die Online-Befragung wurde Mitte Oktober 2024 durchgeführt.