Fit fürs Leben

Fit zu sein ist nicht nur etwas für die Jugend. Fitness ist eine lebenslange Aufgabe für alle; auch für „alte Knacker und Knackerinnen“. Das spiegelt sich auch in der Fitnessbranche wieder, wie luckx – das magazin recherchierte.

Das Weltbild ändert sich

Seit etlichen Jahren erlebt die Fitnessbranche einen starken Wandel in Image und Ausprägung. Nun schafft die Generation Z, geboren zwischen 1995 und 2010, weitere Fakten. Denn mittlerweile gründen die Angehörigen der GenZ ihre eigenen Familien. Junge Eltern beginnen, ihr Weltbild – unter anderem in Bezug auf den Fitnesssport – an ihre eigenen Kinder weiterzugeben. Was bedeutet das für unsere Gesellschaft? Und was für die Fitnessbranche?

Junge Eltern wollen weiterhin wie gewohnt ihr Leben gestalten. Dazu gehört dann auch die Kinderbetreuung während ihrer sportlichen Betätigung. So entwickeln Fitnessstudios – als auch Vereine – Konzepte dafür. Neben der „Beaufsichtigung“ in einer Art Kindergarten bieten Studios Kurse für Kinder an. Das ist alles nichts neues, wird nur jetzt verstärkt nachgefragt. Viele Studios haben sich an dieses Thema bereits herangewagt. Und viele haben sich während der letzten Jahrzehnte daran die Hörner abgestoßen – und ihr Engagement irgendwann wieder heruntergefahren.

Unterschiedliches Kursangebot

Angeboten u.a. Kurse für Functional Training, Dance, Kickboxen oder Selbstverteidigung – alle natürlich speziell für Kinder ausgelegt. Meist ab einem Alter von sechs Jahren dürfen die Kids teilnehmen – manchmal auch unabhängig von einer Mitgliedschaft der Eltern. Das sich dann auch Eltern von der Begeisterung ihrer Kinder anstecken lassen, ist ein wichtiges Verkaufsargument für die Studios. So schließen viele Eltern dann auch Mitgliedschaften ab. Der Nutzwert der Zeit, die das Kind aktiv in seinem Fitness- und Wellness-Studio verbringt, wird für die Eltern einfach deutlich größer, wenn auch sie – parallel zu ihren Kindern – trainieren oder sich im Wellnessbereich erholen können. Eltern wird der Vorteil schnell deutlich und begeistert sie. Die Hemmschwelle für einen Vertrag ist dann sehr niedrig.

Vorteile Kinderkurse

Die Gründe, warum Kinder-Kurse gut funktionieren, während in den zurückliegenden Dekaden in vielen anderen Studios die Angebote für Kinder auf der Strecke blieben, lassen sich bislang nur schwer wissenschaftlich herleiten. Aber: In den letzten Jahren hat sich im Fitnessmarkt einiges geändert, das bei älteren und jüngeren Erwachsenen zum Umdenken führt – möglicherweise auch hinsichtlich der Fitnessangebote für Kinder:

Das allgemeine Image der Fitnessbranche verbessert sich immer mehr.

Heute gibt es passende und attraktive Studio-Konzepte (und Preise) für alle erdenklichen Teile der Bevölkerung und an (fast) allen Standorten.

Insgesamt ist ein relevanter Teil der jungen und älteren Erwachsenen entweder aktuell Mitglied in einem Fitnessstudio oder zumindest einmal Mitglied gewesen, kennt also bereits Angebote und Abläufe.

Mittlerweile bieten viele Studios Gesundheitsleistungen an. Ärzte und Physiotherapeuten akzeptieren und goutieren oft sinnvolles, gut betreutes Fitnesstraining, bieten häufig sogar selbst (ggf. in Kooperation mit Partnern) Studio-Training an.

Und jetzt gibt´s die GenZ! Für viele junge Erwachsene (/Eltern) sind eine Studio-Mitgliedschaft und ein regelmäßiges Training das Selbstverständlichste der Welt.

Einflussnahme von Eltern und Familie

Studien einer Gruppe aus Wissenschaftler an der Uni Ulm sowie aus Hamburg zeigen, dass der Einfluss der Eltern, die familiäre Umgebung und die heimischen Gewohnheiten starken Einfluss auch auf die Sport-Affinität junger Menschen haben. Dabei spielt die Familie in Bezug auf das Aktivitätsverhalten eine Schlüsselrolle. Die familiäre Lebenswelt ist ein entscheidender Bezugspunkt für die Entwicklung von Verhaltensweisen, Werten und Einstellungen. Um fundierte Erkenntnisse zu vermitteln, ist die Studienlage zu diesem Thema zumindest in Deutschland bis dato unzulänglich. Anderseits ist hinlänglich bekannt, dass der Sportunterricht immer noch der Teil der schulischen Ausbildung gern reduziert wird, wenn Lehrermangel vorhanden ist. Die Konsequenzen sind leicht zu erkennen durch Adipositas und erheblichen Koordinations- und Bewegungsmangel. Und dann sind wir bei der mangelhaften Investition in Bildung und Ausbildung. Die Entwicklung von Kindern und die Erziehung zu „gesunden Gewohnheiten“ sowie die Bedeutung von körperlichen Aktivitäten findet mangelhaft statt. Also ist abermals privates Engagement erforderlich, um staatliche Aufgaben der Gesundheitserhaltung und Förderung zu realisieren.

Fitness für Kinder und Jugend – eine Chance für private Anbieter

Die Generation Z beginnt derzeit, eigene Familien zu gründen. Ihre große Affinität zum Fitnesssport, gekoppelt mit ihrer intensiven Nutzung sozialer Medien, kann zu einer Veränderung der Paradigmen bei der Bewegungs-Affinität junger Menschen führen. Denn Wissenschaftler bestätigen den Einfluss der Familie auf die Entwicklung der Sportaffinität von Kindern und Jugendlichen. Für Fitnessstudios, die die passenden, engagierten Trainer und Kursleiter finden, bedeutet das eine große Chance – für Fitnessstudios und für die Zukunft unserer Gesellschaft.