Blutdrucksenker

Ärzte verschreiben zum Blutdrucksenken meist Medikamente. Natürlich im wahrsten Sinne des Wortes funktioniert Blutdrucksenken auch mit weniger Stress, mehr Schlaf und gesundem Essen. Doch vielen gelingt das nicht, wie luckx – das magazin recherchierte.

Salz und Blutdruck

Meist wird zu viel Kochsalz ins Essen untergemischt. Da wir viel zu häufig Fertigprodukte zu uns nehmen, können wir unseren Kochsalzkonsum schlecht steuern. Also selber kochen? Funktioniert selten. Einsparen lässt sich Salz wenn wir Fertigprodukte, Pökelwaren und Fischmarinaden meiden, Schinken, Wurst und Käse sparsam konsumieren und beim Kochen möglichst kein Salz, sondern Gewürze verwenden. Auch das Nachsalzen bei Tisch sollte vermieden werden. Dass weniger Kochsalz auf dem Speiseplan günstig auf den Blutdruck wirken kann – zumindest bei sogenannten „salzsensitiven” Patienten –, ist inzwischen in mehreren Untersuchungen festgestellt worden. Und offensichtlich profitiert das Herz auch langfristig davon, wie eine Studie ergeben hat. Dabei haben die über 60-jährigen Teilnehmer mit schlecht eingestellten Blutdruckwerten in ihrer Küche das übliche Kochsalz, chemisch Natriumchlorid, durch eine Salzmischung aus 75 % Natriumchlorid und 25 % Kaliumchlorid ersetzt. Nach im Schnitt rund fünf Jahren zeigte sich, dass es damit unter den Nutzern der Salzmischung (mit weniger Natrium – mehr Kalium) zu deutlich weniger schwerwiegenden Herzproblemen und Schlaganfällen sowie zu weniger Todesfällen gekommen war. In Obst (z.B. Bananen, Himbeeren, Johannisbeeren, getrocknete Aprikosen), Nüssen und Gemüse (z.B. Spinat, Kohlsorten, Karotten und Hülsenfrüchten) findet sich auch viel Kalium.

Blutdrucksenkende Lebensmittel

Neben den sechs Basis-Empfehlungen zur Senkung der Blutdruckwerte gibt es einige natürliche blutdrucksenkende Lebensmittel in der Küche. So scheint Rote Beete einen – zumindest geringen und kurzzeitigen – Effekt auf den Blutdruck zu haben: Eine kleine englische Studie mit 14 Freiwilligen hat gezeigt, dass das Trinken von einem halben Liter Rote Beete-Saft den systolischen Blutdruck 24 Stunden lang um etwa 5 mmHg senken kann. Der Effekt beruht wohl auf den in Rote Bete enthaltenen Nitraten. Diese werden durch den Speichel zu Nitrit reduziert, was die Gefäße erweitert und den Blutdruck senkt. Nitratreich sind auch andere Gemüsesorten wie Fenchel oder Weißkohl. Auch bei dunkler Schokolade – am besten ab 85 Prozent Kakaoanteil – sind geringe Blutdrucksenkungen möglich, vermutlich bedingt durch den hohen Anteil an bestimmten pflanzlichen Verbindungen, den Flavonoiden. Mehr als eine Viertel Tafel Zartbitterschokolade pro Tag sollte es allerdings aufgrund der hohen Kaloriendichte nicht sein. Ebenfalls unterstützend kann Ingwer als Gewürz zum Kochen oder überbrüht als Tee sein. Denn er hat u.a. eine leicht gefäßerweiternde Wirkung, was sich positiv auf den Blutdruck auswirken kann. Die genannten blutdrucksenkenden Lebensmittel können jedoch weder die Blutdruck-Therapie noch entsprechende Medikamente ersetzen. Sie sind lediglich eine mögliche Ergänzung im Rahmen einer gesunden Ernährung und stellen keine alleinige Therapiemaßnahme dar.

Blutdrucksteigernde Lebensmittel

So wie sich einige Lebensmittel günstig auf den Blutdruck auswirken können, so können andere die Blutdruckwerte erhöhen. Hier ist vor allem „echte” Lakritze zu nennen. Das darin enthaltene Glycyrrhizin aus dem eingedickten Saft der Süßholzwurzel, bzw. die daraus freigesetzte Glycyrrhetinsäure, wirkt auf das Kalium-Natrium-Gleichgewicht und den Wasserhaushalt im Körper. Infolgedessen kann der Blutdruck steigen. Der Konsum von pro Tag 5 Gramm „Erwachsenenlakritz” (stark oder mit Salmiak, Obergrenze 100 mg Glycyrrhizin) sollte nicht überschritten werden. Menschen mit hohem Blutdruck sollten auf Glycyrrhizin-haltiges Lakritz ganz verzichten.