Unser mitteleuropäisches Klima scheint sich zu wandeln. Gab es „früher“ schon so oft einen verregneten Sommer, so waren insbesondere in den letzten Jahren die Temperaturen extrem erhöht. Diese hohen Temperaturen betreffen insbesondere die städtischen Bewohner, wie luckx – das magazin recherchierte.
Sommerhitze in der Stadt
Trinken, trinken, trinken. Das sind die polemischen Empfehlungen von Politik und Verwaltung der Städte und Kommunen, um der Sommerhitze zu begegnen. Das zeugt nur von jahrelanger verfehlten städtebaulichen Entscheidungen. Denn ebenfalls seit Jahrzehnten weist die Forschung auf die Klimaentwicklung hin. Deren Ratschläge waren einfach und simpel: Statt „Betonwüsten“ mehr grün in den Städten schaffen. Doch es wurden mehr Einkaufszentren in Parks gesetzt wie beispielsweise in Braunschweig. Nun soll es wieder umgedreht werden, weil sich nicht nur die Braunschweiger Innenstadt aufheizt. Wo Asphaltböden, Betonwände und reflektierende Glasfassaden dominieren, klettert das Thermometer häufig über die 30-Grad-Marke. Damit wird selbst ein kurzer Gang zum Bäcker zur schweißtreibenden Angelegenheit. Was der Körper jetzt braucht, sind Schattenplätze und Wege, um trotz der Hitze Entspannung zu finden. Doch Parks und Straßen mit Bäumen wurden „entsorgt“, weil eine moderne Stadt mit Beton und Einkaufsmöglichkeiten verbunden wurde.
Schatten und kühler Luftzug fehlen
Auch wenn Schatten und die Durchlüftung der Innenstädte fehlen, weil die Bauplanung das nicht vorsah, sollte trotzdem nach Möglichkeit einen Schattenplatz zur der Mittagszeit suchen. Die direkte Sonneneinstrahlung ist zu meiden. Außerdem können kleine Umwege zugunsten schattiger Wege einen großen Unterschied machen und dem Kreislauf guttun. Extreme Temperaturwechsel, etwa beim Betreten eines klimatisierten Gebäudes, belasten den Körper zusätzlich. Daher ist es empfehlenswert, Aktivitäten wie Einkäufe möglichst früh oder spät zu erledigen.
Wer mit dem Rad unterwegs ist, sollte nicht in der prallen Mittagshitze in die Pedale treten. Und wenn es doch nötig ist, langsamer und gleichmäßiger fahren, um den Kreislauf nicht zu überlasten. Wer merkt, es wird zu viel, sollte eine Pause im Schatten einlegen und Wasser trinken.
Sportler sollten ihre Aktivitäten auf die Morgen- oder Abendstunden verlegen. Intensive Bewegung in der prallen Sonne ist zu vermeiden. Grundsätzlich sollte höhere Anstrengungen vermieden werden. Das gilt auch beim Radfahren, wo hohe Geschwindigkeiten oder lange Steigungen ebenfalls zu meiden sind.
Wasser trinken – auch unterwegs
Und nun kommt sie doch, die nicht angebrachte Empfehlung, genug Wasser zu trinken. Denn bei hohen sommerlichen Temperaturen verliert unsere Körper viel Wasser und das oft unbemerkt. Bis zu einem halben Liter pro Stunde sind bei Temperaturen über 30 Grad möglich. Deshalb ist es wichtig, auf eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme zu achten. Fußgänger und Radfahrer, die länger unterwegs sind, sollten deshalb immer eine wiederverwendbare Trinkflasche dabeihaben. Ein nasses Tuch im Nacken oder auf der Stirn hilft schnell, sich abzukühlen.
Kleidung und Sonnenschutz
Auch leichte, atmungsaktive Materialien wie Baumwolle oder Leinen helfen der Haut, zu atmen und Schweiß besser abzuleiten. Helle Farben reflektieren das Sonnenlicht besser als dunkle Töne und ein Hut oder eine Kappe schützt den Kopf vor direkter Sonneneinstrahlung. Bei starker UV-Strahlung sollten unbedeckte Körperstellen regelmäßig mit hohem Lichtschutzfaktor eingecremt werden. Das schützt nicht nur vor Sonnenbrand, sondern auch vor langfristigen Hautschäden. Auch die Augen können durch UV-Strahlung geschädigt werden. Deshalb sind Sonnenbrille mit UV-Schutz zu tragen.
Auf die Gesundheit achten
Temperaturen über 30 Grad sind eine echte Herausforderung für unseren Körper. Besonders ältere Menschen, Kinder und Personen mit Vorerkrankungen sind bei Hitze gefährdet. So sollten wir alle auch unser Umfeld beachten. Deshalb sind Kinder und Ältere zu beobachten, ob sie auch regelmäßig Flüssigkeit zu sich nehmen. Wenn nicht, so sind sie regelmäßig ans Trinken zu erinnern. Wer sich unwohl fühlt, Schwindel, Kopfschmerzen oder starkes Schwitzen bemerkt, sollte sich so schnell wie möglich eine Pause gönnen und Flüssigkeit zu sich nehmen. Im Zweifelsfall oder bei anhaltenden Symptomen sollte Betroffene medizinische Hilfe in Anspruch nehmen.