Es geht schon los! Nein, noch nicht mit den Vorlesungen und Praktika. Es geht los mit der Suche nach einer Unterkunft. Schon das ist die schwerste Hürde vor dem Studienbeginn. Was sonst noch auf die Studierenden zukommt, hat luckx – das magazin recherchiert.
Eigenverantwortung
Rund drei Millionen Studierende starten in wenigen Tagen in ihr Studium. Der Wechsel von der Schule an die Hochschule bedeutet für viele neue Studierende einen großen Schritt in die Eigenverantwortung. Hochschulen erleichtern den Start in das Uni-Leben mit Orientierungswochen und Einführungskursen, die Einblicke in den Studienalltag geben und den Kontakt zu Kommilitonen fördern. Bevor es losgehen kann, steht zuerst einmal die Suche nach einer passenden Unterkunft. Sicherlich haben viele schon im August damit begonnen. Aber nur dann, wenn der Studienort schon feststand. Alle andere warten noch sehnsüchtig auf die Zusage. Und dann gilt es schnell zu sein. Doch wie viel Geld benötigt eigentlich ein Studierender? Um überhaupt abzuschätzen. Sollte schnellstmöglich zu einer Auflistung aller Kosten, die möglicherweise anfallen können, zu beginnen. Dazu gehören unter anderem die Ausgaben für Miete, IT, Nahrungsmittel, Lernmaterial, Fahrtkosten, Versicherungen und Kleidung. Und auch wenn das Erststudium in Deutschland in der Regel gebührenfrei ist, sind Semesterbeiträge fällig, die beispielsweise für Verwaltungskosten oder für das Studentenwerk anfallen. Je nach Hochschule müssen hierfür 100 bis 350 Euro pro Semester einkalkuliert werden.
Bezahlbarer Wohnraum
Viele Studierende ziehen für das Studium in eine neue Stadt. Die Suche nach bezahlbarem Wohnraum ist dabei eine der größten Herausforderungen. Studentenwohnheime bieten oft günstige Mieten, während Wohngemeinschaften den Vorteil sozialer Kontakte haben. Private Wohnungen sind meist teurer, bieten dafür mehr Freiraum. Wie schon Eingangs erwähnt, sollten sich Studierende frühzeitig um eine Unterkunft kümmern und dabei nicht nur Angebote sichten, sondern auch selbst Suchanzeigen zu schalten. Aufgepasst: Die Frist für eine Ummeldung beim Einwohnermeldeamt (EMA) beträgt nur zwei Wochen. Wer diese Frist versäumt, muss im schlimmsten Fall mit einem Ordnungsgeld von 500 Euro rechnen. Doch die meisten Hochschulorte haben Verständnis, wenn es mal nicht in diesen beiden Wochen geklappt hat. Am besten buchen Studierende einen Termin beim EMA online. Denn in vielen Orten ist zu Semesterbeginn hoher Andrang.
Rabatte und Finanzierung sichern
Ob Reise, Computer oder Bankkonto: Für Studierende gibt es in vielen Bereichen Rabatte. Besonders praktisch ist beispielsweise das an vielen Hochschulen angebotene Semesterticket, das die kostengünstige Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs ermöglicht. Darüber hinaus gibt es spezielle Verträge für Mobilfunk oder Internet oder auch Sparmöglichkeiten bei Computern. Zudem sind viele Girokonten für Studierende günstiger oder werden mit Startguthaben oder kostenlosen Kreditkarten angeboten. Auch für kulturelle Angebote in Museen, Kinos oder im Theater zahlen Studierende unter Vorlage ihres Ausweises meist weniger.
Die Finanzierung des Studiums stellt viele junge Erwachsene vor eine Belastungsprobe. BAföG ist dabei das bekannteste Instrument. Ein Antrag lohnt sich fast immer, denn selbst Teilbeträge können entlasten, und die Hälfte der Förderung ist ein Zuschuss, der nicht zurückgezahlt werden muss.Empfehlenswert ist es, den BAföG-Rechner für eine erste Einschätzung zu nutzen, ob überhaupt ein Anrecht auf diesen Zuschuss besteht. Seit dem Wintersemester 2024/25 liegt der Höchstsatz für Studierende bei 992 Euro. Bis zur Minijobgrenze von 556 Euro monatlich dürfen Studierende hinzuverdienen, ohne dass es Auswirkungen auf den BAföG-Anspruch hat.
Ist zusätzlich finanzielle Unterstützung notwendig, können neben BAföG auch Stipendien wie das Deutschlandstipendium oder staatlich geförderte Bildungskredite infrage kommen. Das passende Stipendium können Studierende auf der Studienplattform mystipendium.de finden, in deren Datenbank über 3.000 Stipendien hinterlegt sind. Die Förderhöhe variiert stark zwischen den Stiftungen. Sie reicht von einer Einmalzahlung von wenigen hundert Euro bis zur monatlichen Zahlung von weit über 1.000 Euro.
Studienkredite, etwa der KfW-Kredit (Kreditanstalt für Wiederaufbau), sollten nur nach gründlicher Abwägung gewählt werden, da hier eine vollständige Rückzahlung inklusive Zinsen erforderlich ist.
Krankenversicherung und weitere Absicherungen
Wer mit dem Studium an einer staatlichen oder staatlich anerkannten Hochschule beginnt, wird in der gesetzlichen Krankenversicherung versicherungspflichtig. Sind die Eltern gesetzlich krankenversichert, können Studenten zunächst kostenlos über die Eltern versichert bleiben. In der gesetzlichen Krankenversicherung ist das in der Regel bis zum Alter von 25 Jahren möglich. Bei einer privaten Krankenversicherung muss sich der Student entscheiden, ob er privat versichert bleiben möchte oder nicht. Entscheidet er sich für die private Versicherung, muss er sich innerhalb von drei Monaten nach der Einschreibung von der gesetzlichen Kasse befreien lassen.
Studenten können während des gesamten Studiums nicht mehr in die gesetzliche Krankenkasse wechseln, wenn sie sich für die private Versicherung entschieden haben. Wer als gesetzlich Versicherter das 25. Lebensjahr überschreitet und an einer staatlichen oder staatlich anerkannten Hochschule eingeschrieben ist, muss sich in der studentischen Krankenversicherung versichern.
Neben der Krankenversicherung sollten Studierende unbedingt über eine Haftpflichtversicherung verfügen. Handelt es sich um das erste Studium und sind Studierende unverheiratet, sind sie in der Regel über die private Haftpflichtversicherung der Eltern mitversichert. Einige Tarife sind allerdings altersbegrenzt. Ab 25 Jahren muss man dann eine eigene Versicherung abschließen. Wer ein teures Rad oder andere hochwertige Wertgegenstände besitzt, sollte zudem über eine Hausratversicherung nachdenken. Auch hier sind Studenten mitunter über eine Hausratversicherung der Eltern mitversichert.