Langes Sitzen schadet

Schon während der Schulzeit klagten Schüler über zu langes Sitzen. Den zu langes Sitzen macht krank. So wird Bewegung immer wieder zum Rückenschonen empfohlen. Was im Berufsalltag möglich ist, kommt in Schule und Uni noch nicht an, bemängelt luckx – das magazin.

Krankmachend

Immer mehr Studierende sitzen sich krank. Sie leiden schon in jungen Jahren unter Rückenschmerzen – trotz voller Energie und Leistungsmotivation. Der Report 2025 der Deutschen Krankenversicherung AG zeigt, dass junge Erwachsene zwischen 18 und 29 Jahren an Werktagen mit durchschnittlich rund 11 Stunden mehr als jede andere Altersgruppe sitzen – am Arbeitsplatz, im Studium, während der Mobilität und in der Freizeit. „Das ist alarmierend, denn erste Rückenbeschwerden durch Bewegungsmangel in jungen Jahren erhöhen das Risiko, später chronisch darunter zu leiden“, warnt Dr. Dieter Breithecker, Gesundheits- und Bewegungswissenschaftler der Aktion Gesunder Rücken (AGR) e. V. Der typische Uni-Alltag ist alles andere als rückenfreundlich: unbequeme Sitze in Vorlesungssälen, intensive Lernphasen am Laptop, dazu ein Rucksack, der mit Laptop, Büchern und sonstiger Ausstattung häufig mehrere Kilos wiegt. Das dauerhaft starre Sitzen reduziert die Nährstoffversorgung der Bandscheiben, die Last fördert Schulter- und Nackenverspannungen; Schlafdefizit und Stress erhöhen zusätzlich den Muskeltonus. Frühwarnzeichen für einen unausgeglichenen Alltag sind ein verspannter Nacken, ein ziehender unterer Rücken und Kopfschmerzen.

Vorbeugen

Nach Stunden im Hörsaal oder am Laptop brauchen Kopf und Körper vor allem eins: Bewegung. Schon kurze, regelmäßige Unterbrechungen und kleine Routinen machen einen spürbaren Unterschied. Die gute Nachricht: Mit kleinen Veränderungen im Alltag lässt sich viel erreichen – und zwar ohne großen Aufwand. Helfen kann, einfach mal einen Umweg ums Gebäude zur Mensa gehen, konsequent die Treppen nutzen, mit dem Rad zur Uni fahren. Alle 30 bis 60 Minuten Lernpausen einlegen mit aufstehen, strecken, ein paar Schritte gehen, mit Kommilitonen zwischen den Vorlesungen eine Runde Frisbee, Tischtennis oder Fußball spielen. Mit Lernspaziergänge lässt sich Gruppenarbeiten an der frischen Luft organisieren oder Karteikarten im spazieren durchgehen – Hauptsache raus aus der Bibliothek. Auch Alltagsnotwendigkeiten lassen sich durch Bewegung auflockern wie beim Putzen eine Runde tanzen oder Kniebeugen beim Wäscheaufhängen machen. Auch statt ins Café lieber zum Minigolf, Klettern, Schwimmen oder in die Trampolinhalle gehen. Hochschulsportangebote wurden in den letzten Jahren auf links gedreht. Mehr Bewegung bieten viele Hochschulen durch günstige, abwechslungsreiche Kurse, in denen Sportarten ausprobiert und soziale Kontakte geknüpft werden können. „Bewegung ist eine tägliche Investition in die gesundheitliche Zukunft. Wer früh beginnt, schützt sich vor chronischen Problemen und bleibt leistungsfähig“, betont Breithecker.

Passenden Rucksack wählen

Eine Belastung ist auch, was Studierende auf ihrem Rücken transportieren: Laptop, Bücher, Einkauf und Sportklamotten – da kommt schnell viel zusammen. Ein ergonomischer Rucksack kann das Studentenleben deutlich erleichtern: Gepolsterte S-förmige Schulterträger sollten an den individuellen Körperbau anpassbar sein, ein Brust- oder Hüftgurt entlastet die Schultern. Durch eine sinnvolle Fächeraufteilung verteilt sich das Gewicht körpernah und gleichmäßig. „Wichtig ist nicht nur, welchen Rucksack man trägt, sondern auch, wie man ihn nutzt: Beide Schultergurte anlegen, Schweres nah am Rücken verstauen und die Einstellung regelmäßig nachjustieren“, erklärt Breithecker.