Es bleibt weiterhin kalt

So jedenfalls die Wettervorhersagen kurz nach Ostern 2021. Und in den Bergen schneit´s. Da können alle diejenigen froh sein, die eine funktionierende und energiesparende Heizung ihr Eigen nennen können. Davon gibt es leider noch immer zu wenige Gebäudeeigentümer. Denn wie die Heizungsindustrie während der vergangenen Messe ISH meldete, besteht weiterhin hoher Nachholbedarf klimagerechter Heizung. Luckx – das magazin hat sich in der Branche umgehört.

Förderprogramm

Im Corona-Jahr 2020 verzeichnete die Heizungsindustrie einen kräftigen Schub beim Austausch veralteter Heizungen durch Heizsysteme, die Effizienz und erneuerbare Energien koppeln. Das geht aus den Marktzahlen des Bundesverbands der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) hervor. „Nach 20 Jahren der Stagnation im Austauschmarkt kam es insbesondere durch das Förderprogramm „Heizen mit erneuerbaren Energien“ zu einem kräftigen Wachstum von 13 Prozent gegenüber 2019″, berichtet BDH-Präsident Uwe Glock. „Der Bundesregierung gelang mit diesem Programm ein Volltreffer für den Klimaschutz“, so Glock weiter.

Der BDH weist in seiner Jahresstatistik ein starkes Wachstum von 40 Prozent bei Wärmepumpen aus, die mit 120.000 Stück in 2020 nunmehr den zweiten Platz der in Verkehr gebrachten Heiztechnik, unmittelbar nach der Gas-Brennwerttechnik einnimmt. Auch die Letztere legte zu, hier insbesondere die Kombination aus Brennwerttechnik mit Solarthermie. Bei den Holz-Zentralheizungen und dem CO2-armen und regenerativen Brennstoff Holz verzeichnete der Verband ein Wachstum von 138 Prozent gegenüber 2019.

Fortführung des Förderprogramms

So erscheint es zwangsläufig aus der Sicht der Wirtschaftsvertreter unumgänglich, dass das Programm fortgeführt wird. Zwar steht im Vordergrund der Verbandssichtweise eindeutig das wirtschaftliche Interesse. Doch der Klimaschutz spielt dabei auch eine nicht unwesentliche Rolle. „Das erfolgreiche Förderprogramm diente in 2020 nicht nur dem Klimaschutz, sondern half maßgeblich, die über 500.000 Arbeitsplätze der Sanitär-Heizung-Klima-Branche in den schwierigen Corona-Zeiten abzusichern“, erklärt Michael Hilpert, Präsident des Zentralverbands Sanitär Heizung Klima (ZVSHK). „Beim Austausch veralteter Heizungsanlagen gegen Heizungen, die erneuerbare Energien nutzen, liegt die heimische Wertschöpfung bei über 90 Prozent. Die deutsche Heizungsindustrie liefert die Anlagen und deutsches Handwerk baut sie ein“, so der ZVSHK-Präsident weiter:

ZVSHK und BDH fordern, wie auch weite Teile der Politik, eine konsequente Fortführung des Förderprogramms „Heizen mit erneuerbaren Energien“. Nur so werde es gelingen, die ambitionierten Klimaschutzziele des Green Deals und des Klimaschutzgesetzes zu erreichen.