In der Schule wurden Allergiker meist belächelt, wenn sie sich mit den Pollen plagten. Geschwollene Augen, triefende Nase und ständiges Niesen zeichnete diese Mitschülerinnen und Mitschüler aus. Doch aus der kleinen Gruppe der Geplagten entwickelten sich Jahr für Jahr immer mehr Betroffene. Mache Statistik zeigt rund 40% der Bevölkerung als Allergiker auf. Doch was können Allergiker tun, um sich vor den Auswirkungen zu schützen. Luckx – das magazin hat recherchiert.
Pollen im ganzen Jahr unterwegs
Nicht nur im Frühjahr werden Allergiker von Birke-, Weide- und Haselpollen „belästigt“. Das ganze Jahr über fliegen die unterschiedlichen Pollen durch die Luft. Und diese bleiben meist nicht an einem Ort. So wurden zum Beispiel durch Überwachung in Allergiker geeigneten Urlaubsorten Pollen von Pflanzen gefunden, die nur in einem 2.000 Kilometer entfernten Gebiet vorkommen. Doch das sind wohl eher Einzelfälle. Denn meist blühen sie unauffällig am Wegesrand und können Allergiegeplagten das Leben auch in den Sommermonaten schwer machen: Pflanzen wie Sauerampfer, Brennesseln und Spitzwegerich stehen zwischen Juni und September in voller Blüte und geben ihre Pollen in die Luft ab. Auch Beifuß, Ambrosia sowie Roggen und Weizen zählen dazu. Zwar blüht die Mehrzahl der Pflanzen in den Frühlingsmonaten, doch die Pollenflugbelastung reicht hierzulande bis in den Herbst hinein und kann Betroffene daher auch in ihrem Sommerurlaub begleiten.
Wo ist „Durchatmen“ möglich?
Um ihre freie Zeit möglichst sorgenfrei genießen zu können, sollten Allergikerinnen und Allergiker bei der Urlaubsplanung den Pollenkalender berücksichtigen und dabei auch regionale Unterschiede beachten. Denn einige Gräser, Bäume und Pflanzen blühen im Sommer nur in bestimmten Gegenden. Wer genau weiß, auf welche Arten er oder sie allergisch reagiert, kann die betroffenen Regionen meiden. Urlaub fast ohne Pollen ist beispielsweise in den Bergen auf 1.500 Höhenmetern möglich oder am Meer. Denn dort bekommen viele Allergikerinnen und Allergiker von den Pollen so gut wie nichts mit. Sie machen quasi Urlaub von der Allergie. Wer einen Trip aufs Land oder in eine andere Stadt plant, sollte sich vor der Buchung mit dem regionalen Pollenflug auseinandersetzen, damit der Urlaub nicht vom Heuschnupfen dominiert wird. Aber auch die unterschiedliche Vegetation sollte beachtet werden. Wenn der Pollenflug in Deutschland gerade am Beginnen ist, so könnte er zum Beispiel in Südfrankreich schon zu Ende sein. Auch kommen bestimmte Pflanzen zwar in Mitteleuropa vor, sind aber am Mittelmeer kaum oder gar nicht vorhanden. So entwickelt sich mach Allergiker ungewollt zum Botaniker.
Richtig lüften
Da sich die verändernden Umweltbedingungen auch auf die Jahreszeiten auswirken, ändern sich auch die Blühzeiten der verschiedenen Pollenarten. Je nach Wetter- und Temperaturverlauf variieren diese von Jahr zu Jahr. In den letzten Jahren sind zum Beispiel Frühblüher zeitlich immer weiter nach vorn im Jahresverlauf gerutscht. Auch können allergische Erscheinungen trotz bester Planung dann auch in der Ferien auftreten. Dann sollten Betroffene sportliche Aktivitäten einschränken und sich vor dem Schlafen die Haare waschen sowie ihre Kleidung nicht in demselben Raum ausziehen und lagern, in dem sie schlafen. Hotelzimmer und Ferienwohnungen werden auf dem Land am besten zwischen 19 und 24 Uhr gelüftet, da die Pollen vor allem morgens und tagsüber verstärkt fliegen. In der Stadt ist die Pollenkonzentration abends am höchsten. Hier sollte das Fenster deshalb besser zwischen 6 und 8 Uhr morgens offenstehen. Diese allgemeinen Hinweise müssen aber nicht zutreffen. Denn bei entsprechender Bebauung und geringer Durchlüftung der Stadt kann alles ganz anders sein.
Urlaub in Allergiker freundlichen Kurort
Wer ganz sicher gehen möchte, sollte seinen Urlaub in einem Allergiker freundlichen Kurort verbringen. Dort sind nicht nur die genauen Pollenflugzeiten bekannt. Auch viele der dort angebotenen Unterkünfte sind auf fast alle Allergieformen vorbereiten. Denn Allergien werden auch durch Milben, Hausstaub und vielen anderen ausgelöst. Mit entsprechender Ernährung, Teppichen, Matratzen, Einrichtungsgegenständen usw. wird vorgesorgt.