Als Rainhard Fendrich mit seinem Song „Es lebe der Sport“ die TV-Coach-Potatos auf den Arm nahm, fühlte sich so mancher Sportsmann persönlich angegriffen. Doch im Grunde ging es ihm eher darum, die Menschen in Bewegung zu bringen. Denn Sport ist wichtig, Sport ist gesund – das sollte jedes Kind lernen. Dass aber körperliche Betätigung nicht nur wichtig für den Körper, sondern auch für die Seele ist, das hat luckx – das magazin recherchiert.
Was passiert im Körper
Doch was in unserem Körper passiert, wenn wir uns bewegen? Wie können Menschen den Antrieb finden, aktiv zu werden. Gerade dann, wenn sie unter Depressionen leiden. Zwei die das wissen müssen, sind die Läufer Anthony Horyna und Johanna Hahn. Beide hatten in der Vergangenheit selbst mit psychischen Erkrankungen zu kämpfen. Gleichzeitig machten beide aber auch die Erfahrung, wie gut ihnen das Laufen in solchen Phasen tut. „Auf einmal war Laufen für mich nicht nur Fitness, sondern es war ein absoluter Ausgleich für meine Seele”, beschreibt Johanna ihre damalige Erkenntnis. Beflügelt von der Selbsterfahrung entdeckten beide die Multimodale Lauftherapie, kurz MML. Für Anthony stand die Entscheidung ab diesem Punkt fest: Er möchte Lauftherapeut werden. „Mir hat das Laufen damals wahnsinnig geholfen und was einem selbst hilft, kann vielleicht auch anderen helfen.” Beiden ist es wichtig klarzustellen, dass es bei der Lauftherapie nicht darum gehe, schnell oder viel zu laufen, sondern darum, sich in der Natur zu bewegen, die Bewegung bewusst wahrzunehmen und sich als selbstwirksam wahrzunehmen. „Es ist egal, ob du 5 Kilometer in der Woche läufst oder 160 Kilometer. Du kannst beim Laufen wahnsinnig viel über dich lernen”, so Anthony Horyna.
Hilfe holen
Wer sich in Lebenskrisen befindet, findet manchmal nicht selbst den Weg daraus. Also ist vielfach Hilfe erforderlich. Aufklärung leistet seit 2001 der gemeinnützige Verein Freunde fürs Leben e.V. für Jugendliche und junge Erwachsene über seelische Gesundheit, Depression und Suizid. Denn durch gezielte Informationsvermittlung über Warnsignale, Hilfsadressen und Therapiemöglichkeiten ist Suizidprävention möglich. Mit kreativen und jugendlichen Projekten und Kampagnen wollen Freunde fürs Leben mehr Akzeptanz für die Tabuthemen Depression und Suizid erzeugen.