Das Corona-Virus hat überall für einen kräftigen wirtschaftlichen Einbruch gesorgt. Trotz der hohen Zulassungszahlen bei Freizeitfahrzeugen verzeichnete das Statistischem Bundesamt bis Ende Mai in der Campingbranche mit 1.902.149 Übernachtungen ein Minus von 32% gegenüber dem Vorjahr. Bis in den Mai hinein, zum Teil auch noch bis in den Juni, konnten Campingplätze in Deutschland durch die Corona-Beherbergungsverbote keine oder nur begrenzt touristische Gäste aufnehmen. Welche weiteren Auswirkungen festzustellen sind, ging luckx – das magazin nach.
Corona Profiteure
Profitiert haben die Bundesländer, in denen aufgrund der Infektionslage bzw. der Entscheidungen der Politik relativ früh Tourismus wieder möglich war. Zu diesen Ländern zählen vor allem Schleswig-Holstein (555.948 Übernachtungen), Niedersachsen (394.607 Übernachtungen) und Bayern (310.902 Übernachtungen).
Nach Einschätzungen des Bundesverband der Campingwirtschaft in Deutschland e.V (BVCD) gab es nach Ende der Beherbergungsverbote in den meisten Bundesländern eine sehr hohe Nachfrage und somit auch eine sehr gute Belegung der Campingplätze. Der schon seit langem anhaltende Campingboom ist nach wie vor ungebrochen. Dies zeigen auch die hohen Verkaufszahlen von Freizeitfahrzeugen. Allerdings werden die Ergebnisse der nächsten Monate in einigen Regionen Deutschlands durch die Starkregenereignisse und Hochwasserschäden negativ beeinflusst werden. Auch sind deutsche Campingreisende wieder vermehrt in das Ausland gefahren.
Dr. Gunter Riechey, Präsident des BVCD zu seiner Prognose für das Jahr 2021: „Aufgrund der im Vergleich zum Vorjahr späteren Aufhebung des Beherbergungsverbots, der Zunahme von Auslandsaufenthalten aber auch aufgrund der Wetterfaktoren erwarten wir für 2021 für ganz Deutschland ein etwas schlechteres Ergebnis als 2020 und somit etwa 33,5 Mio. Übernachtungen. Allerdings fällt dies in den einzelnen Bundesländern sehr unterschiedlich aus, z.B. wird Schleswig-Holstein aufgrund der frühen Öffnung ein Rekordergebnis einfahren können. Campingurlaub in der Natur ist auch insgesamt nach wie vor im Trend und hiervon profitieren die deutschen Campingplätze“.
Der Bundesverband der Campingwirtschaft in Deutschland e.V. (BVCD e.V.) wurde am 10. November 2000 als Dachverband und Interessenvertretung der Camping- und Wohnmobilstellplatzunternehmer zur Förderung des Campingtourismus in Deutschland gegründet. Sitz des Verbandes und der Geschäftsstelle ist Berlin.
Der Bundesverband ist analog des föderalen Systems der Bundesrepublik Deutschland ausgerichtet. Mitglieder des BVCD e.V. sind 11 Campingverbände der Bundesländer sowie Stellplatzgemeinschaften. Insgesamt vertritt der Bundesverband mehr als 1.200 Campingplätze in Deutschland.