Nun planen die Bundes- und Landesregierungen die Beschränkungen wegen der Pandemie weitestgehend aufzuheben. Zwar lassen sie immer noch ein Hintertürchen offen. Doch so richtig verständlich ist es bei über täglich 200.000 Neu-Infizierten nicht. Und die Dunkelziffer soll noch weit höher sein, weil es zu wenig Testmöglichkeiten gibt wie luckx – das magazin erfuhr.
Intensiv-Patienten
Aktuell werden rund 2.500 Patienten auf Intensivstationen versorgt. Davon werden rund 1.200 beatmet. Durchschnittlich 31 Tage verbrachten Corona-Patienten, die beatmet werden mussten, insgesamt im Krankenhaus. Davon wurden sie im Schnitt 12,4 Tage lang beatmet. Im Mittel betrug der durchschnittliche stationäre Aufenthalt eines Menschen mit der Diagnose Corona 12,7 Tage. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Analyse der Debeka Krankenversicherung. Dazu nahm der Versicherer die ca. 11.000 COVID-Fälle mit stationärem Aufenthalt unter seinen insgesamt 2,4 Millionen Vollversicherten seit Beginn der Pandemie unter die Lupe.
Die Auswertung bezieht sich auf die eingegangene Rechnungen für stationäre Leistungen zwischen März 2020 und Ende November 2021. Von den in diesem Zeitraum ca. 11.000 stationär versorgten Versicherten mit COVID-Erkrankung mussten etwa 800 beatmet werden, also etwas mehr als sieben Prozent. Laut der Analyse waren knapp 70 Prozent der Versicherten mit stationärem Aufenthalt 60 Jahre und älter. Davon wurden 8,8 Prozent beatmet. Immerhin 14,5 Prozent der Versicherten, die im Krankenhaus wegen Corona behandelt wurden, waren jünger als 40 Jahre.
Altersstruktur
Die am stärksten betroffene Altersgruppe, die mit Corona ins Krankenhaus eingeliefert wird, sind mit 40,5 Prozent die 60- bis 79-Jährigen. Es folgen mit knapp 29 Prozent die über 80-Jährigen sowie die 40- bis 59-Jährigen mit gut 16 Prozent. 20- bis 39-Jährige machen nur gut neun Prozent der eingelieferten Versicherten mit Corona aus, die unter 20-Jährigen nur 5,4 Prozent.
Gut zehn Prozent der mit Corona ins Krankenhaus eingelieferten 60- bis 79-Jährigen müssen beatmet werden. Dagegen stehen „nur“ 6,7 Prozent in der Altersklasse der über 80-Jährigen mit Beatmung – ähnlich wie bei den 40- bis 59-Jährigen: Da sind es innerhalb der Gleichaltrigen 6,5 Prozent.
Mit knapp 57 Prozent ist die Altersklasse der 60- bis 79-Jährigen auch diejenige von den stationär erfassten COVID-Erkrankten, die am häufigsten beatmet werden muss. Den zweithöchsten Anteil der beatmeten COVID-Patienten im Krankenhaus insgesamt machen mit 26,5 Prozent die über 80-Jährigen aus. Es folgen mit 14,4 Prozent die 40- bis 59-Jährigen. Von den unter 40-Jährigen mussten nur 2,3 Prozent beatmet werden.
Rechnungen für längere Beatmungszeiten können 200.000 Euro und mehr betragen. In dieser Analyse wurden nur die im System erkannten und gemeldeten Fälle mit (Neben-)Diagnose Corona ausgewertet.
Versorgung
Als erster Krankenversicherer in Deutschland bietet die Debeka bereits seit Juli 2021 für ihre Vollversicherten, die an Post- oder Long-COVID leiden, das Versorgungsprogramm covidcare an. Es besteht aus einem telefonischen Coaching, das individuell auf die Beschwerden, Sorgen und Erlebnisse der Betroffenen abgestimmt ist, und wird durch digitale Anwendungen ergänzt. So sollen Langzeitschäden verhindert oder abgemildert werden. Eine Erweiterung des Programms für an Post-COVID-Erkrankte ist in Planung.