Energie sparen ist nicht nur deshalb angesagt, weil Putin den Griff am Kriegs- und Gashahn hat. Es hilft auch dabei, die Kosten im Griff zu halten als auch die Umwelt zu schützen. Denn je weniger CO2 produziert wird – was unweigerlich beim Heizen mit fossilen Brennstoffen entsteht – desto gesünder ist unsere Lebensumwelt, wie luckx – das magazin meint.
Heizkosten
Einmal im Jahr bekommen Mieter von ihrem Vermieter die Rechnung präsentiert. Für manche ist es eine böse Überraschung, weil eine Nachzahlung fällig ist. Nun kann sicherlich auf den bösen Vermieter geschimpft werden, weil dieser immer noch nicht das Haus gedämmt hat um die Heizkosten zu reduzieren. Denn diese stellen in jedem deutschen Gebäude die höchsten Kosten dar.
Doch so eine Dämmung kostet richtig Geld – so um die 100.000 Euro. Davon kann dann der Vermieter einen Teil auf die Miete verteilen. Rechnen wir der Einfachheit halber mit 10 Prozent so wären es 10.000 pro Jahr und verteilen es beispielsweise auf 6 Wohneinheiten. Dann käme auf jede Einheit eine monatliche Mieterhöhung von etwa 135 Euro zu. Das ist deutlich mehr, als die monatlichen Heizkosten vor der Maßnahme betragen. Welcher Mieter und welcher Vermieter möchte da mitmachen?
Okay, es geht auch um die Erhaltung und den Schutz unserer Umwelt. Doch, Hand aufs Herz, wem ist der Geldbeutel nicht näher als der Umweltschutz?
Überblick
Nun hilft schon ein regelmäßiger Blick auf die eigentlichen Verbräuche. Um damit die Kosten – und schlussendlich die Umweltbelastung – zu reduzieren, gilt seit Jahresbeginn eine neue Heizkostenverordnung des Bundes. Diese verpflichtet Vermieter seit Anfang des Jahres dazu, monatlich über die Kosten für Heizung und Warmwasser zu informieren. Die monatliche Mitteilung soll helfen, sich regelmäßig mit den Heizkosten zu beschäftigen und den Verbrauch zu steuern. Das Umweltbundesamt hat für die Gestaltung der monatlichen Heizinformation einen Vorschlag veröffentlicht. Mieter erhalten darin neben den Angaben zum Verbrauch auch eine Einschätzung über die Höhe der Heizkosten sowie Tipps zum Energie sparen. Vermieter können die monatliche Info per Post, Mail, im Web oder in einer App übermitteln.
Monatlich ablesen
Die Pflicht für die monatliche Auskunft gilt nur für Wohnungen mit fernablesbaren Zählern. Das heißt, Messdienstleister müssen den Verbrauch ohne Zugang zur Wohnung ablesen können. Geräte, die das noch nicht erlauben, müssen laut der neuen Heizkostenverordnung bis Ende 2026 durch moderne Zähler ersetzt werden. Wohnungen, in denen ein eigenes Heizsystem wie etwa eine Gasetagenheizung installiert ist, sind von den Pflichten ausgenommen.
Sparen
Schon kleine Veränderungen beim Heizen machen einen erstaunlichen Unterschied. Allein die Raumtemperatur um ein Grad Celsius zu senken, spart rund 6 Prozent Energie. Im Flur oder dem Schlafzimmer ist das ohne Komforteinbußen möglich. Auskühlen sollten die Räume aber nicht, das Wiederaufheizen verbraucht sehr viel Energie. Wichtig ist auch, die Ventile am Heizkörper nicht auf die höchste Stufe zu stellen. Der Raum wird dadurch nicht schneller warm, dafür aber meist wärmer als nötig. Besonders bequem sind moderne, programmierbare Thermostate: Die gewünschte Temperatur lässt sich damit je Raum individuell und passgenau einstellen. Diese dürfen auch Mieter einbauen, solange sie die ursprünglichen Thermostate aufheben, um die Wohnung beim Auszug wieder im Originalzustand abzugeben.
Besitzer eines Eigenheims haben beim Energie sparen einen noch größeren Spielraum als Mieter. So kann eine Heizungsoptimierung die Energiekosten senken. Dazu zählt zum Beispiel der Einbau einer modernen Heizungspumpe in Kombination mit einem hydraulischen Abgleich der Heizungsanlage. Der Staat fördert diese Maßnahmen ebenso wie die Investition in eine neue Heizung, die erneuerbare Energien nutzt. Der Einbau eines modernen Systems ist bei einer mindestens 15 Jahre alten Anlage sinnvoll, um die Heizkosten effektiv und langfristig reduzieren.