Immer mehr Mitmenschen sind auf dem Weg der Selbstoptimierung. Da wird gemessen, gezählt und gewogen, um den eigenen Körper und die persönliche Leistungsfähigkeit in die gewünschte Richtung zu bringen. Neben Sport und Bewegung ist die Ernährung ein wesentlicher Bestandteil dieses Optimierungsprozesses, wie luckx – das magazin erfuhr.
Sinn und Unsinn von Ernährungstrends
Wie immer beginnt ein neues Jahr mit guten Vorsätzen. Bei vielen steht eine gesunde Ernährung ganz oben auf der persönlichen Agenda. Aber was genau heißt für den Einzelnen „gesund“? Wie beeinflussen Ernährungsgurus unser Essverhalten und welche Rolle spielt die Pandemie bei unserer Lebensmittelwahl?
Abnehmen, gesund bleiben, Stress abbauen – die Wünsche, die wir mit unserer Ernährung verknüpfen, sind vielfältig. Wer jetzt alles unter einen Hut bringen will, greift am besten zu einem der vielen Ernährungsratgeber. Oder? Da dabei kommen engagierte Mitmenschen nicht weit. Vielfach widersprechen sich die Ratgeber. Aus dem Wunsch abzunehmen, entwickelte sich ein krankhafter Zwang zu gesunder Ernährung. Zwischenfazit: „Es gibt keine gesunden und ungesunden Lebensmittel. Es geht um die Menge, die man zu sich nimmt.“
Einfache Regeln
Ist es am Ende so einfach? Nun ist es aber nicht so, dass wir nur etwas Bestimmtes essen müssen und ein Schalter wird umgelegt. Es muss einfach sein. Deshalb zuerst einmal alle Theorien zur Seite packen und einfach den gesunden Menschenverstand benutzen. Orientierungshilfe könnten die Großeltern sein. Alles was sie kannten, könnte auch gut für die eigene Ernährung sein. Wer dann auf Fastfood verzichtet, macht einen weiteren Schritt in eine richtige Richtung. Doch das alles sind bekannte Dinge. Wer dann noch so oft wie möglich selbst kocht, macht schon einmal vieles richtig. Dann wird das Essen nicht gedankenlos heruntergeschlungen und die Lebensmittel werden gezielt ausgesucht.
Aber auch ein gesellschaftliches Umdenken in Richtung: Essen mit gutem Gewissen findet statt. Die regionale Herkunft werde immer wichtiger, eine klimafreundliche Herstellung sei gefragt und bei Fleischerzeugnissen spiele das Tierwohl eine große Rolle. Die Pandemie hat hierbei beträchtlichen Anteil. Denn der Weg spontan ins Restaurant fand nicht mehr statt und es musste wieder kochen gelernt werden. Damit sei die Wahrnehmung der Produktherkunft gestiegen. So bekommt das Essen wieder einen Wert. Das gelte auch für den Tierwohlaspekt, so verstehe der Verbraucher: „Dieses Produkt kostet mehr, weil das Tier besser gehalten wird und entsprechend brauchen die Bauern dafür mehr Geld.“
Schulfach Ernährung
Ernährung kann nicht isoliert als Aspekt eines gesunden Lifestyles betrachtet werden. Eine Vielzahl von Faktoren bestimmen die Gesundheit mit. Das sind zum Beispiel die Bildung, das Einkommen, ein bestimmtes Stresslevel und auch eine allgemeine Zufriedenheit. Beim Schulfach Ernährung lässt sich sicherlich viel diskutieren. Doch anscheinend wird die gesundheitliche Aufklärung. So sind in der Schweiz die Menschen weniger übergewichtig als in Österreich oder Deutschland, denn in der Schweiz gibt es einen verpflichtenden Ernährungs- und Kochunterricht.
Mega-Trends Ernährung
Und welche Megatrends werden 2022 kommen bzw. sich durchsetzen? Aktuell sind pflanzenbasierte Ernährung, verbunden mit gesunden To-Go-Gerichten und Convenience Food angesagt. Außerdem: Personalisierte Ernährung mit individuell zugeschnittenen Speiseplänen, Nahrungsergänzungsmittel und digitale Ernährungsberatung. Dabei bleibt wohl weiterhin die Sehnsucht nach körperlicher Optimierung. So könnte auch weiterhin eine Verstärkung des High-Protein-Trends auf uns zukommen.