Sonne hilft gegen Frühjahrsmüdigkeit

Seit einigen Tagen ist der Frühling bei uns eingekehrt. Okay, so richtig hat er es noch nicht geschafft. Der Winter möchte eigentlich noch bleiben und hat Schnee und Kälte über Deutschland verteilt. Um der Frühjahrsmüdigkeit zu entkommen, sollen Sonnenstrahlen helfen, wie luckx – das magazin erfuhr.

Körperanpassungen

Unser Körper ist mit seinen Funktionen von einer Vielzahl von Rhythmen abhängig. Einer dieser ist der zirkadiane Rhythmus; also die Fähigkeit eines Organismus, physiologische Vorgänge auf eine Periodenlänge von etwa 24 Stunden zu synchronisieren. Der wichtigste zirkadiane Rhythmus ist der Schlaf-Wach-Rhythmus. Bei Störungen dieses Rhythmus – häufig in Folge von Jetlag, Schichtarbeit oder eben aufgrund jahreszeitlicher Wechsel -, ist es hilfreich, sich gezielt dem Sonnenlicht auszusetzen. Es hat einen nachweislich positiven, ausgleichenden Effekt auf den zirkadianen Rhythmus und wirkt typischen Beschwerden wie Schlaflosigkeit, Müdigkeit und jahreszeitlich bedingten Verstimmungen entgegen. Sogar Symptome von Depressionen und Alzheimer lassen sich so abmildern.

Um uns gut und leistungsfähig zu fühlen, ist es daher wichtig, dass wir uns bereits morgens genügend Sonnenlicht aussetzen – und zwar für eine Dauer von 30 Minuten bis zu zwei Stunden. An bewölkten Tagen liegt die Helligkeit bei etwa 2.500 Lux, an sonnigen Tagen bei rund 10.000 Lux. Wer unter Frühjahrsmüdigkeit und der Zeitumstellung leidet, sollte im ersten Schritt also darauf achten, täglich 30 Minuten Sonnenlicht zu tanken, bei Bewölkung etwa zwei Stunden. Hilfreich sind auch Tageslichtlampen mit einer Helligkeit von 10.000 Lux. Eine solche Lampe sollte optimalerweise gleich morgens etwa 50 Zentimeter vom Gesicht entfernt aufgestellt werden und 20 bis 40 Minuten angeschaltet bleiben. Damit hat sie einen ähnlich harmonisierenden Effekt auf den zirkadianen Rhythmus wie echtes Sonnenlicht: Man fühlt sich morgens wacher und kann abends leichter einschlafen.

Schlafdauer

Ein durchschnittlicher Erwachsener braucht täglich sieben bis neun Stunden Schlaf und benötigt etwa 20 Minuten zum Einschlafen. Während des Schlafs regeneriert unser Körper. In den REM-Phasen, wenn wir träumen, werden Informationen vom Kurz- ins Langzeitgedächtnis übertragen und Stimmungen ausgeglichen. In den übrigen Schlafphasen werden Zellen repariert und Wachstumshormone produziert, das Gehirn erholt sich. Es ist also immens wichtig, pro Nacht mindestens sieben bis acht Stunden zu schlafen.

Trotz aller Bemühungen kann es passieren, dass wir nicht genügend Schlaf bekommen. Menschen, die über einen längeren Zeitraum mehr als einmal pro Nacht aufwachen, stark schnarchen, husten oder anderweitige Atembeschwerden haben und deshalb aufwachen, sollten dies in jedem Fall ärztlich abklären lassen. Gleiches gilt für Menschen mit ungewöhnlich hohem Schlafbedürfnis: Wer regelmäßig mehr als acht Stunden schläft, aber trotzdem müde aufwacht und sich während des Tages noch einmal hinlegen muss, sollte einen Spezialisten zu Rate ziehen.