Zu Beginn der Corona-Pandemie waren Toiletten-Papier, Hefe und Mehl nicht mehr zu bekommen. Nun ist Brennholz zu einer heiß-begehrten Waren mutiert. Holz- und Kohleöfen sind schon seit langem ausverkauft. Doch wie sollen wir den kommenden Winter überstehen? Werden wir alle erfrieren? Luckx – das magazin hat recherchiert.
Ist das die Energiewende?
Um es vorweg zu nehmen: Manche der politischen Reden und aufgezeigten Horrorszenarien wegen möglicher fehlender Gaslieferungen sind nicht von dieser Welt. Darauf ließe sich nur mit Sarkasmus und Ironie kontern. Doch viel zu vielen Menschen wurden durch diese Dampfplauderer große Angst eingejagt. Deshalb ist Hilfe notwendig. Wir von luckx – das magazin finden es unerträglich mit der Angst der Menschen zu spielen. Sicherlich ist Energie sparen notwendig. Doch erfrieren muss niemand in Deutschland wegen der Energiewende. Auch wenn es während der Winterzeit vorkam und wahrscheinlich auch im nächsten Winter vorkommt, das Menschen aufgrund der Kälte draußen erfrieren. Hinter diesen Einzelfällen steckt meistens Fehlverhalten. Unpassende Bekleidung, Alkohol und Drogen, widrige Umstände sind meist die Ursache. Hier können wir durch unser aufmerksames Verhalten schnell für Abhilfe sorgen. Ansprechpartner sind in solchen Fällen die Polizei und die Hilfsdienste. Manchmal hilft auch persönliches Engagement indem wir Obdach gewähren.
Nun haben wir uns alle einen Luxus aufgebaut, von dem wir eigentlich nichts mehr abgeben möchten. Doch es stellt sich die Frage, wie wir ohne große Verluste trotzdem weiterhin wie bisher so leben können. Über die Waschlappen-Expertise haben wir schon berichtet. Aber es geht auch anders. Minimale Verhaltensänderungen können schon große Energieressourcen. Das fängt klein beim Tausch von Glühlampen an, geht über die Reduzierung der Wasser- und Heizungstemperatur weiter und endet nicht damit, Heizlüfter auf keinen Fall zum Beheizen der Wohnung zu benutzen.
Vermeiden von Schäden
Es soll Energie gespart werden und die Duschwassertemperatur wird reduziert. Doch wir sollen nicht in unseren Häusern und Wohnungen bibbern, weil Gas und Öl knapp und teuer sein werden. Zum Beispiel führt eine Wohnraumtemperatur von 19° Celsius und Duschwasser von 40° Celsius nicht zu Erfrierungen oder zum Verdrecken der deutschen Bevölkerung. Durch gezielte Maßnahmen in den Räumen selbst und Veränderungen am Heizungssystem lässen sich Schäden vermeiden. Die größte Gefahr scheint Schimmelbildung zu sein. Denn um das zu vermeiden, ist ausreichendes Heizen und Lüften erforderlich. Klar ist, dass bei reduziertem Heizen in vielen Wohnungen in Deutschland die Gefahr von Schimmelbildung stark ansteigen wird – und nicht nur in Mietwohnungen, sondern überall in Innenräumen. Bei Energieknappheit werden ja alle Nutzer und Eigentümer Energie sparen wollen oder notgedrungen sparen müssen. Alle Räume, deren Innentemperaturen abgesenkt werden, unterliegen dann jedoch einer erhöhten Schimmelgefahr.
Heizen und Lüften
Das eine geht ohne das andere nicht: Heizen und Lüften gehören zusammen: Das Abführen von warmer Luft nach draußen reduziert die Luftfeuchtigkeit, die in Räumen immer dann ansteigt, wenn Nutzer anwesend sind. Kalte Außenluft ist immer trockener als die warme Innenraumluft und kann nach dem Hereinlüften wieder Feuchtigkeit aufnehmen. So wird vermieden, dass die Luftfeuchtewerte in Räumen auf mehr als 65% r.F. steigen. Das ist quasi der „Grenzwert“, der nirgends überschritten werden sollte, denn Schimmelpilze können schon ab 70 % r.F. wachsen.
Die meisten Leute denken aber, dass aktives Lüften aus Energiespargründen reduziert werden sollte oder undichte Fenster und Türen eher abgedichtet werden müssten. Tatsache ist jedoch, dass dann die Luftfeuchte der Innenraumluft ansteigt und außer einer erhöhten Schimmelgefahr auch noch mehr Energie verbraucht wird. Feuchte Luft braucht mehr Energie, um auf einem bestimmten Temperaturniveau gehalten zu werden, als nötig ist, um kühle, aber trockene Luft wieder aufzuwärmen.
Generell sollten also alle Energiesparer deutlich mehr lüften und nach kurzer Zeit die ausgewechselte Luft wieder aufheizen.
Wie geht´s?
Wenn mit Durchzug für etwa 10 Minuten gelüftet wird, wird die meiste Innenraumluft gegen Außenluft ausgetauscht. Weil aber bei kurzer Lüftungsdauer die Gegenstände und die Bauteile der gelüfteten Räume nicht auskühlen können, kann die frische Luft auch schnell wieder aufgewärmt werden. Das geschieht sogar ohne eine merkliche Einbuße an Behaglichkeit, denn ein Kältegefühl in Wohnungen entsteht eher nicht durch kalten Luftzug, sondern viel häufiger durch kalte Oberflächen. Wer Energie sparen und gleichzeitig die Schimmelgefahr niedrig halten möchte, sollte also eher häufiger als bisher, aber kurz und mit Durchzug lüften.
Hilfreich ist es auch, wenn keine Möbel dicht vor Außenwandflächen stehen bzw. diese Flächen nicht von Gardinen oder Stores verdeckt werden. In den meisten Häusern und Wohnung mit normalen Heizkörpern wird ja die Luft erwärmt, die sich durch Konvektion im Raum verteilt und dann erst die Wandflächen erwärmt, wenn sie ungehindert dort hingelangen kann. Alle Gegenstände und Möbel vor den Außenwänden lassen diese leichter auskühlen, wenn es draußen kalt ist oder verhindern gar eine ausreichende Erwärmung der verdeckten Bauteile.
Hoher Energieverbrauch und Schimmelbildung
Die Folgen sind dann nicht nur erhöhter Energieverbrauch, sondern auch Schimmel dort, wo die Flächen so kühl werden, dass die lokalen Luftfeuchtewerte auf mehr als 70% r.F. ansteigen. Empfehlenswert sind deshalb bei kritischen oder unklaren Situationen Feuchtemessgeräte, sogenannte Thermohygrometer, die direkt an den eher kühleren Orten in einer Wohnung aufgestellt werden und die lokalen Lufttemperatur- und Luftfeuchtewerte anzeigen. Damit ist immer gut erkennbar, ob mehr geheizt oder mehr gelüftet werden sollte, oder gar beides zusammen.
Wenn beides einzeln oder zusammen nicht für ausreichend gute, lokale Raumklimaverhältnisse sorgt, so besteht immer noch die Möglichkeit, einen elektrischen Luftentfeuchter aufzustellen oder zeitweise zum Beispiel einen Heizlüfter oder ein anderes Wärme abgebende Gerät einzuschalten (Wohnzimmerstehlampe mit Glühbirne oder Leuchtstäben, PC im Betrieb etc.).