Digitales Reisen

Wie wird Reisen in der Zukunft stattfinden? Werden wir nur „mit dem Finger auf der Landkarte“ unser Reiseziel aussuchen, Videos anschauen und uns die heimische Sonne auf den Pelz brennen lassen? Luckx – das magazin ging dieser Frage nach.

Fachkräftemangel

Dieser Sommer hat es offenbart: Flüge mussten storniert werden, weil Flug- und Bodenpersonal fehlte. Hotels und Restaurants mussten den Service verringern und die Öffnungszeiten reduzieren. Und zu guter Letzt stiegen auch noch die Flugpreise aufgrund der hohen Kraftstoffpreise. Reisen wir künftig nur noch zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Auto?

Die technologische Entwicklung lässt hoffen, dass Flugreisen nicht aussterben werden. Neue Technologie wie Elektroantrieb oder mit Wasserstoff wird in ein paar Jahren das Kerosin zwar nicht vollständig ablösen, doch eine Alternative anbieten. Nicht nur deshalb werden Flugreisen weiterhin angesagt und ökologisch akzeptabel sein. Und die Digitalisierung wird auch in der Tourismusbranche sich verstärkt durchsetzen. Denn Digitale Technologie ist ein fester Bestandteil des Alltags. Ob digitale Assistenten, die uns vom Aufwachen bis zum Schlafengehen begleiten, Navigations-Apps, die den schnellsten Weg zum nächsten Termin anzeigen, Organisations-Apps als Gedankenstütze oder Datings-Apps – technische Helfer sind überall präsent und viele Menschen können sich ihr Leben kaum mehr ohne vorstellen. So dürfen Smartphone und Co. auch im Urlaub nicht fehlen. Das Online-Reiseportal Urlaubspiraten hat mehr als 1.000 Reisende befragt, wie digital ihr Sommerurlaub 2022 war. Insgesamt setzten mehr als 90 Prozent der Befragten während ihrer Ferien auf die Unterstützung des Smartphones.

Urlaubsplanung

Nicht ohne Internet – fast die Hälfte der Befragten (47 Prozent) suchte online nach ihrem Urlaubsziel für den Sommer. 32 Prozent entschieden sich anhand des zur Verfügung stehenden Budgets für das Feriendomizil. Auch kehrten viele Reisende in diesem Jahr wieder zu altbewährten Zielen zurück: Beinahe 23 Prozent der Befragten verbrachten die Ferien an einem Ort, den sie schon einmal besucht hatten. Auf die Beratung von Familie und Freunden vertraute ein Fünftel. Reisende der Generation Z (Personen bis 25 Jahre) entschieden im Durchschnitt häufiger nach dem Preis (43 Prozent), wählten hingegen seltener Urlaubsziele an denen sie schon einmal waren (15 Prozent). Die Generation X (Personen zwischen 42 und 57 Jahren) war vergangenen Sommer weniger abenteuerlustig. Ganze 28 Prozent der Befragten reisten an ein bekanntes Ziel und nur 21 Prozent entschieden sich anhand der Kosten für den Urlaubsort.

Freizeitspaß

Bei der Aktivitätenplanung vertrauen 62 Prozent der Umfrageteilnehmer auf Rezensionen im Internet, fast ein Drittel (31 Prozent) auf Reiseapps und 28 Prozent auf Tipps von Freunden und Familie, die das Urlaubsziel bereits kennen. Die Generation Z legt im Vergleich mehr Wert auf den Rat nahestehender Personen (39 Prozent). Mehr als ein Viertel der gesamten Befragten (26 Prozent) beschäftigt sich vorab nicht mit der Planung der freien Zeit, sondern entscheidet sich spontan für Ausflüge und Aktivitäten. Social Media oder oldschool Reiseführer? Die jüngere Generation Z setzt ganz klar auf die Informationsbeschaffung via TikTok und Instagram (38 Prozent) wohingegen nur 12 Prozent der Befragten mittleren Alters auf den Plattformen nach Inspiration suchen. Auffällig ist, dass sich deutlich mehr Frauen als Männer (29 Prozent vs. 16 Prozent) bei der Urlaubsplanung auf Social Media stützen. Reiseführer liegen laut Umfrage noch bei 18 Prozent der unter 26-Jährigen und 23 Prozent der älteren Generation X im Trend. Die Vorgehensweise bei der Buchung der Aktivitäten war 2022 verschieden: Rund 42 Prozent buchten diese bereits vor Antritt des Urlaubs, meist auf der Website des jeweiligen Anbieters (55 Prozent), 58 Prozent hingegen entschieden sich erst vor Ort final für eine Aktivität.

Auf Reisen

Und auch die Zeit am Reiseziel ist für viele ohne Smartphone unvorstellbar. Denn laut den Umfrageergebnissen zum Sommer nutzen über 90 Prozent der Reisenden den digitalen Begleiter für die Organisation vor Ort. Die beliebtesten Apps während der Ferien dienen demnach der Orientierung (83 Prozent), gefolgt von Social Media und Kommunikation (77 Prozent) sowie zur Bezahlung. Auch Freizeitanwendungen wie Musik- und Videostreaming oder E-Books (54 Prozent) erfreuen sich großer Beliebtheit bei Urlaubern. Für die Generation Z spielen die Sozialen Medien die größte Rolle: 88 Prozent nutzen die Apps zur Kommunikation im Urlaub. Neben dem Smartphone greifen Reisende gerne auf weitere technische Hilfsmittel zurück. Am nützlichsten empfinden sie dabei die Powerbank (55 Prozent) für eine längere Akkulaufzeit unterwegs, die Smartwatch (30 Prozent) und externe Lautsprecher (27 Prozent). Auch hier gehen jedoch die Meinungen je nach Alter der Befragten auseinander: Für die Generation Z sind auch Actionkameras und Laptops (jeweils 22 Prozent) wichtig, die Generation X nutzt neben dem Laptop (26 Prozent) auch gerne einen E-Book-Reader im Urlaub (23 Prozent).

38 Prozent der Befragten haben die Möglichkeit, remote zu arbeiten. Das heißt von einem beliebigen Ort der Welt – auch auf Reisen. Und mehr Flexibilität in Bezug auf den Reisezeitraum ermöglicht häufig das ein oder andere Schnäppchen: 50 Prozent der Befragten hatten durch mobiles Arbeiten bereits die Möglichkeit, günstigere Flüge oder Unterkünfte zu wählen. Die Bezahlung mit Bargeld ist für einige fast schon Vergangenheit. Im Alltag nutzt die Mehrheit der Befragten (91 Prozent) Online-Zahlungsmethoden und auch im Urlaub folgen 64 Prozent dieser Gewohnheit. Die Gründe sind vielfältig und reichen von der Einfachheit (84 Prozent), über den geschickten, automatisierten Währungsumtausch (41 Prozent) bis zum besseren Überblick über das Reisebudget (40 Prozent) und der Sicherheit im Ausland (30 Prozent). Die wenigen Bargeld-Befürworter hingegen schätzen auf Reisen vor allem, dass die Papierscheine in jeder Situation und ohne technische Probleme funktionieren (56 Prozent), die Bezahlung schneller und einfacher geht (47 Prozent) oder es sicherer ist, dass ihr Zahlungsmittel auch wirklich angenommen wird (43 Prozent).

Auf das Internet verzichten

Abstand von elektronischen Geräten wie Smartphone, Tablet und Co. im Urlaub haben sich im Sommer 2022 lediglich 26 Prozent genommen. Die Umfrage zeigt jedoch, dass vermehrt junge Reisende Wert auf das Abschalten der Endgeräte legen. 34 Prozent der Befragten der Generation Z setzten im vergangenen Urlaub auf Digital Detox. Dabei legte diese Altersgruppe den Fokus vor allem auf den Abstand von Sozialen Medien (83 Prozent), beruflichen Mails (62 Prozent) sowie Videostreaming Apps (60 Prozent). Diese Priorisierung zeigt sich auch in der Gesamtheit der Befragten.

Fazit

Die Umfrage zeigt deutlich, dass insbesondere das Smartphone sowohl bei der Urlaubsplanung, als auch vor Ort nicht mehr wegzudenken ist. Ob als hilfreiche Unterstützung oder zur reinen Freizeitbeschäftigung, Technologie hat einen enormen Einfluss auf das Reiseverhalten und die Urlaubsgestaltung.