Kampf gegen den Klimawandel

Was hat den Klimawandel mit Gesundheit zu tun? Okay, wenn es um die Gesundheit unseres Erdballs geht, wird ein Schuh draus. Denn der Klimawandel setzt unserer Erde kräftig zu. Aber auch unsere Gesundheit wird arg strapaziert, wie luckx – das magazin recherchierte.

Digitalisierung unseres Gesundheitssystems

Geht es um aktuelle Entwicklungen der internationalen Health-IT, dann führt kein Weg an der weltführenden Medizinmesse MEDICA in Düsseldorf vom 14. bis 17. Novenber vorbei. Ob Wearables oder Online-Medizin. Auf dem begleitenden Kongress geht es wieder um die Top-Trends der datengetriebenen Medizin. „In diesem Jahr stehen besonders im Fokus der Beitrag von Health-IT für mehr Nachhaltigkeit in der Gesundheitsversorgung und außerdem die Optimierung von Behandlungsworkflows durch eine bessere Verzahnung digitaler Prozesse mit dem Faktor Mensch“, erklärt Christian Grosser, Director Health & Medical Technologies der Messe Düsseldorf, im Ausblick auf die diesjährige Agenda des seit Jahren etablierten Fachforums.

Mit der „Digital Patient Journey“ wird beispielsweise gleich zum Start ein wichtiges Thema aufgegriffen. Moderator Prof. Felix Hoffmann, Apollon Hochschule der Gesundheitswirtschaft in Bremen, unterstreicht vorab schon einmal, dass die Prozesse im Gesundheitswesen verbessert werden müssten. Beispielsweise könne der Bruch eines Außenknöchels meist standardisiert behandelt werden. Gelange der Patient jedoch abends ins Krankenhaus, könne es sein, dass eher weniger erfahrene Ärzte die Behandlung übernehmen müssten, so Hoffmann. Hier könnten software-basierte Check-Listen Unterstützung bieten – wie beispielsweise jene von Kumi Clinical. Mithilfe dieser Software können klinische Teams die Behandlung planen, organisieren und synchronisieren entlang einer digitalen Checkliste. Der Patient oder die Patientin durchläuft dabei von der Aufnahme bis zur Nachverfolgung eines stationären Aufenthalts einen digitalen Behandlungspfad, der auf medizinischen Standards (SOPs) basiert und flexibel angepasst werden kann. Dazu werden alle am Behandlungsprozess beteiligten Rollen mit eingebunden: Ärztinnen und Ärzte, Pflegekräfte, Servicemitarbeitende, das Belegungs- und Entlassmanagement sowie das Medizincontrolling. Dadurch soll sichergestellt sein, dass alle Beteiligten zu jedem Zeitpunkt auf dem letzten Informationsstand sind und eine vollständige Bearbeitung des Behandlungspfades erfolgt. Die digitale Spracherkennung „voize“ will dabei mit dem Einsatz von digitalen Sprachassistenten zur Prozess-Optimierung beitragen und wird bei diesem Forum-Symposium ebenfalls angesprochen.

Therapieplaner

In einem weiteren Symposium werden Therapie-Planer besprochen, die auf Künstlicher Intelligenz (KI) basieren. Unter Ausnutzung von KI erstellt etwa Alfa AI einen Behandlungsplan. Die damit verbundene intuitive Applikation begleitet den Patienten während des gesamten Prozesses, bietet Transparenz sowie den verschriebenen Trainingsplan samt Videoanleitung. Alfa AI verbindet auf diese Weise medizinisches Wissen, langjährige Sport- und Fitnesserfahrung sowie Erkenntnisse zu richtiger Ernährung mit modernsten Technologien.

Gegen „Check-Listen-Medizin“ gibt es durchaus Vorbehalte. Laut Prof. Felix Hoffmann sei dies aber eher ein Problem der Einstellung, des Mindsets. „Wie gehe ich an die Behandlung heran?“, „Wann ist wirklich eine individualisierte Behandlung notwendig?“ und „Wann können Behandlungen standardisiert anhand zuvor festgelegter Pfade durchgeführt werden?“ seien in diesem Kontext wichtige Fragestellungen. Hoffmann selbst ist Unfallchirurg, hat eine Professur an der Apollon Hochschule und leitet die Stabsstelle für medizinische Prozessentwicklung am Klinikum Darmstadt. Für ihn steht fest, dass die Digitalisierung allein die Prozesse nicht verbessert. Es müsse auch an den Prozessen insgesamt gearbeitet werden. Als Negativ-Beispiel nennt er das e-Rezept, das theoretisch unnötig wäre, könnten Arzneimittel ohne Umweg über die Apotheke direkt bezogen werden. Diesbezüglich dürften allerdings Apothekerinnen und Apotheker eine andere Meinung vertreten.

Wie vernetzte Medizin helfen kann, Energie zu sparen

Die Verbesserung von Prozessen in der Gesundheitsversorgung könnte auch dazu beitragen, den Klimawandel zu bekämpfen – zum Beispiel dank des hilfreichen Einsatzes von Informationstechnologie. „How Healthcare can become more sustainable with digital help?“ wird Armin de Greiff, Technischer Direktor am Universitätsklinikum Essen im Expert Panel des MEDICA HEALTH IT FORUM fragen, das ganz dem Thema „Green Health & Sustainability“ gewidmet ist. „Es ist nicht ganz übereinzubringen, moderne datengetriebene Medizin voranzutreiben und Energie zu sparen“, so de Greiff. Allerdings hebt er hervor, dass der Einsatz vernetzter Medizin durchaus energiesparend sei, zum Beispiel indem sie dazu beitrage Doppeluntersuchungen zu vermeiden. Bilder und Befunde sollten weder gedruckt, noch gefaxt, per Post verschickt und schon gar nicht mit dem Taxi transportiert werden. Stattdessen sollten sie überall und zu jeder Zeit verfügbar sein. Fortsetzung hier.

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