Einheizen

Die politischen Aufrufe zum Sparen ähneln eher einer Verzweiflung als guter Ratschläge. Denn wie soll zum Beispiel eine Gasheizung mal mir nichts dir nicht über Nacht auf eine andere Energieart umgestellt werden? Das geht weder mit guten Worten noch mit einem Zauberstab. Es ist ein langer Prozess und kostet richtig Geld, wie luckx – das magazin recherchierte. Hier geht es zum ersten bzw. zweiten Teil.

Alternative Energien

Jeden Tag scheint die Sonne und heizt uns richtig ein. Auch bläst der Wind an der Küste, was das Zeug hält und die Propeller sich drehen. Trotz Energiekrise werden diese Energiequellen immer noch vom Netz genommen, weil die Erzeugung der Grundlast mit Gas-, Öl- oder Atomstrom erfolgt. Auch war Deutschland mal führend, was Photovoltaik anbetrifft. Doch der damalige Wirtschaftsminister Gabriel hat die Förderung gestrichen. Weg war die Entwicklung. Die Chinesen haben sich gefreut und überfluten nun mit ihrem minderwertigen Material Europa. Dafür wurden dann die Gashähne aus Russland geöffnet. Okay, heute ist Besserwissen en vogue.

Zwar wird jetzt sehr viel Geld in den Reparaturprozess gesteckt; meint mit Gas- und Strompreisbremsen soll verlorenes Terrain wieder gut gemacht werden. Doch die 200 Milliarden Euro sind im nächsten Jahr pfutscht. Was hätten 200 Milliarden Euro, auf deutschen Dächern in Photovoltaikanlage investiert, heute bewirkt? Die Araber würden Strümpfe stricken, um Geld zu verdienen, Putin würde im Ural Holz hacken, damit ihm warm wird und die Atom-Lobby und Stromkonzerne würden heute in der Fußgängerzone um jeden Euro betteln. Doch wie kommt die Kuh vom Eis?

Infrarotheizung

Jetzt geht es eher darum, mit geringem Invest nach einem wenig verbrauchenden Heizungsmethode zu suchen. Schauen wir uns die Möglichkeiten einer Infrarotheizung näher an. Wenn man sich mit Infrarotheizungen beschäftigt könnte man davon ausgehen, dass es sich aufgrund der hohen Betriebskosten nicht rentiert diese einzusetzen. Studien zeigen jedoch, dass diese Heiztechnik in der Langzeitwirkung sehr effektiv sein können. Hochwertige Heizpaneele erwärmen einen sogenannten Schamottekern, also ein zentrales Speichermedium, das die Wärme gut speichern kann. Die Platte kühlt nach dem Abschalten nur langsam wieder aus. Durch die automatische Wiedereinschaltung bei einer Unterschreitung der Solltemperatur kommt es nur zu sehr geringen Temperaturschwankungen. Eine Konvektionsheizung muss sich erst wieder komplett aufheizen, damit der Raum sich erwärmt. Infrarotheizungen benötigen also weniger Energie. Bei einer Studie der Hochschule Konstanz ist deutlich geworden, dass eine Infrarotheizung (besonders in Kombination mit einer Photovoltaikanlage) mit einer Lebensdauer von 50 Jahren inkl. Herstellung, Instandhaltung und Entsorgung sehr viel bessere Kennwerte liefert als ein herkömmliches Wärmepumpen-System.

Baut man Infrarotheizungen mit mangelnder Qualität ein, dann kann es zu einem Knacken kommen, wenn sich die Heizpaneele erwärmen. Das liegt daran, dass die günstigen Paneele Rückwände aus dünnem Blech oder einfachen Metall haben. Daher ist es wichtig auf Qualität zu achten, da hochwertige Infrarotheizungen Rückwände aus Edelstahl haben. Edelstahl wird ebenfalls beim Betrieb erwärmt, dehnt sich jedoch nicht aus und gibt somit keine Geräusche von sich.

Heizen mit Strom

Heizen mit Strom in Zeiten von steigenden Rohstoffpreisen ist vermutlich definitiv ein Nachteil dieser Heizart. Kombiniert man eine Infrarotheizung allerdings mit einer Photovoltaikanlage, wird man unabhängig von Energieversorgern. Man ist autark – also Selbstversorger. Der große Vorteil hierbei ist, dass man seinen Strom selbst erzeugt und diesen für die Infrarotheizung nutzen kann. Die Kosten belaufen sich also nur noch auf die Anschaffungskosten, da man mit seinem eigenen Ökostrom heizt. Stromerzeugung und Stromverbrauch passen allerdings oftmals zeitlich nicht zusammen. Die Photovoltaikanlage produziert den meisten Strom tagsüber und der meiste Verbrauch erfolgt am Abend. Mit einer Batterie ist dieses Problem allerdings schnell gelöst. Sie speichert den Strom, der zum Zeitpunkt der Erzeugung nicht verbraucht wird und stellt ihn dann zur Verfügung, wenn er wirklich benötigt wird. Das ganze Jahr kann man also seinen eigenen Strom nutzen und hat keine Heizkosten mehr. Wird sogar mehr Strom erzeugt als man für seinen eigenen Haushalt benötigt, so kann man den Strom veräußern und Gewinne erzielen.

Der Nachteil einer Infrarotheizung ist jedoch, dass es derzeit keine staatlichen Fördermittel für den Einsatz von Infrarotheizungen gibt.

Lohnt sich eine Infrarotheizung überhaupt?

Infrarotheizungen können sowohl als Hauptheizung als auch als Zusatzheizung fungieren. Besonders lohnen sich Infrarotheizungen als Hauptheizung vor allem in modernen Wohn- und Bürogebäuden, da diese einen besonders hohen Dämmstandard haben und die Wärme lange gespeichert wird. Die Stromkosten werden hier, dank des geringen Heizbedarf, besonders niedrig gehalten.

Wenn einem die Umwelt am Herzen liegt und man zukunftsorientiert planen möchte, dann ist eine Infrarotheizung in Kombination mit einer Photovoltaikanlage die perfekte Wahl. Man produziert seinen eigenen Ökostrom und ist unabhängig von Versorgern. Steigende Strompreise können einem dann nichts mehr anhaben.

Bei bereits bestehenden Gebäuden und in einem Altbau lohnt sich eine Infrarotheizung oftmals als Zusatzheizung in einzelnen Räumen. Hier kommt es auf die jährliche Nutzungsdauer der Heizung an. Ideale Räume sind beispielsweise das Badezimmer, das Gästezimmer, der Wintergarten oder der Partykeller. Die Nutzungsdauer und somit auch die Kosten sind hier überschaubar und dank der geringen Aufheizzeit der Infrarotheizung kommt es zu einer schnellen Wärmeentwicklung. Abschließend kann man also sagen: Je niedriger der Heizbedarf ist, desto attraktiver wird eine Infrarotheizung. Dies ist unter anderem bei Passivhäusern, Niedrigenergiehäusern oder KfW-Effizienzhäusern der Fall. Die Anschaffungskosten sind deutlich geringer als eine konventionelle Heizung und dazu gehen die Betriebskosten auf null zu, wenn man seinen Strom mit einer eigenen Photovoltaikanlage erwirtschaftet.

Um zu prüfen, ob sich im eigenen Projekt eine Infrarotheizung als Haupt- oder Zusatzheizung lohnt, ist es immer sinnvoll sich dies individuell berechnen zu lassen.

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