Sonne auf der Haut

Auch wenn der Herbst aktuell nicht mit angenehmen Temperaturen geizt, so ist seit Wochen nicht mehr mit dem im Sommer genossenen Sonnenschein zu rechnen. Doch Sonne auf der Haut sorgt für die Produktion von wichtigen Nährstoffen, wie luckx – das magazin recherchierte.

Vitaminaufnahme

Vitamin D ist das einzige Vitamin, das der menschliche Körper mithilfe der Haut und UVB-Strahlung selber produzieren kann. Da es fettlöslich ist, kann es im Fettgewebe gespeichert werden. Wie viel Vitamin D gebildet wird, ist individuell verschieden und hängt auch vom Breitengrad und der jeweiligen Jahreszeit ab. Laut des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) wird empfohlen, sich täglich rund 5 bis 25 Minuten in die Sonne zu begeben. Dabei sollten das Gesicht und die Hände sowie die Arme und Beine größtenteils unbedeckt sein. Der Vitamin-D-Bedarf wird zum großen Teil also durch den Aufhalten in der Sonne und zum kleinen Teil durch Nahrungsaufnahme abgedeckt. Sollte ein Vitamin-D-Mangel vorliegen, kann eine Nahrungsergänzung eine ausgewogenere Ernährung zur Deckung des Bedarfs unterstützen. Dies sollten vor allem Personen in Betracht ziehen, die nur sehr wenig Zeit in der Sonne verbringen (können).

Das Vitamin D ist eines der wichtigsten Vitamine und spielt eine große Rolle an unterschiedlichsten Stellen unseres Körpers, u.a. bzgl. der Regulierung des Calciumstoffwechsels und hilft somit dabei eine normale Knochenfunktion zu erhalten. Vitamin D trägt zu folgenden Funktionen bei:

zur normalen Aufnahme bzw. Verwertung von Calcium von Phosphor

zu einem normalen Calciumspiegel im Blut

zum Erhalt normaler Knochen und Zähne

zum Erhalt einer normalen Muskelfunktion

zu einer normalen Funktion des Immunsystems

bei der Zellteilung

Nahrungsergänzungsmittel

So konnten in Deutschland Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin D3 ihren Absatz innerhalb der letzten beiden Jahre verdoppeln. Vitamin D ist auch unter europäischen Käuferinnen und Käufern von Nahrungsergänzungsmitteln der beliebteste Mikronährstoff. Denn die Versorgung mit Vitamin D ist oftmals kritisch: Knapp ein Drittel der Deutschen weisen einen Vitamin D-Mangel auf. Darauf weist der Arbeitskreis Nahrungsergänzungsmittel (AK NEM) im Lebensmittelverband Deutschland hin.

Vitamin D ist gerade in der jetzigen Jahreszeit bedeutsam für ein funktionierendes Immunsystem, unserem körpereigenen Abwehrsystem. Auch ist es wichtig für den Calcium- und Phosphathaushalt: Eine Vorstufe von Vitamin D wird in Leber und Niere in eine hormonell aktive Substanz umgewandelt. Dieses Hormon sorgt dafür, dass der Körper ausreichend Calcium und Phosphor über den Magen-Darm-Trakt aufnehmen kann. Calcium wiederum ist wichtig für den Erhalt der Knochen und Zähne. So erfüllt Vitamin D im Stoffwechsel eine Vielzahl von Funktionen, deshalb ist ein guter Versorgungsstatus wichtig.

Unterversorgt

Laut der repräsentativen, bundesweiten „Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland“ (DEGS) für den 13. DGE-Ernährungsbericht sind 60 Prozent der Erwachsenen nicht ausreichend mit Vitamin D versorgt, rund 30 Prozent weisen davon Serumkonzentrationen unter 30 nmol/l 25-Hydroxy-Vitamin-D auf, d.h. sie sind sogar mangelernährt. Das liegt daran, dass zwischen Oktober und März/April die Eigenproduktion auch bei häufigen Aufenthalten in der Sonne eingeschränkt ist, da in unseren Breitengraden die Sonne dann nicht mehr die notwendigen Strahlenintensität hat. Zudem verbringen viele Menschen ganzjährig arbeits- und freizeitbedingt viel Zeit in Gebäuden und nicht an der frischen Luft. Und mit der Nahrung nehmen die Deutschen nur relativ wenig Vitamin D auf, da es nur in wenigen Lebensmittel in signifikanten Mengen enthalten ist – die meisten davon sind tierischen Ursprungs. Dazu gehören vor allem fettreiche Fische wie Lachs, Hering oder Makrele und in deutlich geringerem Maße Leber, Eigelb und mehrere Speisepilze.

Insbesondere ältere Menschen sind gefährdet, denn mit zunehmendem Alter nimmt auch die Eigenproduktion von Vitamin D ab. Die Haut verliert nach und nach die Fähigkeit, Vitamin D so effizient wie notwendig zu synthetisieren. Außerdem können die Nieren im Alter weniger Vitamin D in die aktive Form umwandeln. So greifen immer mehr Menschen auf Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin D zurück. Eine aktuelle Umfrage unter europäischen Verbraucherinnen und Verbrauchern sowie die neuen Marktzahlen aus Deutschland zeigen in dem Sinne einen positiven Trend. Laut einer Umfrage ist Vitamin D mit 46 Prozent das beliebteste Nahrungsergänzungsmittel in der Europäischen Union – basierend auf dem Prozentsatz der Befragten, die in den letzten zwölf Monaten ein Produkt verwendet haben. Auf den Plätzen folgen Vitamin C (36 Prozent), Magnesium (33 Prozent), Multivitamin/Mineralstoffe (29 Prozent) und Omega-3-Fettsäuren (19 Prozent). Bei der Analyse des deutschen Marktes liegt Vitamin D mit 12,4 Millionen Packungen auf dem dritten Platz der beliebtesten Vitamine (hinter Vitamin C mit 32,8 Millionen Packungen und Multivitaminen mit 18,4 Millionen Packungen). Allerdings zählen insbesondere Vitamin D3-Produkte mit einer verdoppelten Absatzmenge im Vergleich zu 2020 zu den Gewinnern.