Er war eigentlich „schon immer da“: unser Wald. Dann wurde er ausgebeutet bis sächsische Berghauptmann Hans Carl von Carlowitz 1713 die Notwendigkeit einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung erkannte. Das geschah aber nicht aus ökologischen Gründen wie luckx – das magazin recherchierte.
Erholungsuchende im Wald
Zur Zeit von v. Carlowitz wurde der Wald eher gesehen in einer vielfältigen Verwendung von Holz und anderen Baumprodukten als unentbehrlichen Energie- und Rohstofflieferanten wie schon im ersten Teil dargestellt. Denn Holz und seine Nebenprodukte wurde zur damaligen Zeit dringend zum Bergbau benötigt. Also musste die Waldbewirtschaftung so erfolgen, dass immer genug Holz vorhanden war, um den Bergbau weiter voranzutreiben. (Siehe auch im ersten Teil). Heute spielt der Wald zunehmend eine bedeutende Rolle als beliebter Ort für die Freizeitaktivitäten der Deutschen. Ergebnisse der Studie spiegeln die Popularität des Erholungsortes Wald innerhalb der jungen Generation wider. 77 % der Befragten empfinden die Erholungsfunktion des Waldes als „wichtig“ oder gar „sehr wichtig“. Insbesondere männliche Befragte wünschen sich den Ausbau von Freizeitaktivitäten, zu denen z.B. auch das freierlaubte Zelten in deutschen Wäldern zählen soll, vergleichbar mit Regelungen in Skandinavien.
Vertrauen in die Bewirtschaftung
Wie sich die Einstellungen der jungen Erwachsenen in ihren Konsumentscheidungen widerspiegeln, zeigt der Bekanntheitsgrad von Zertifizierungssystemen für Holz- und Papierprodukte. Die Mehrheit der Befragten (56 %) hat „eher starkes“ bis „sehr starkes“ Vertrauen in Qualitätslogos und Garantiesiegel für Holz- und Papierprodukte. Mit zunehmendem Alter werden diese bekannter, das Vertrauen sinkt jedoch. Eine entscheidende Rolle scheinen auch hier die Stadt-Land Differenzen zu spielen. Qualitätslogos für Holz- und Papierprodukte, wie beispielsweise das FSC-Kennzeichen, sind laut den Ergebnissen innerhalb urbaner Räume bekannter (13 % aus Regionen mit 100.000 bis unter 500.000 Einwohnern) als in ländlichen Regionen (5 % aus Regionen mit unter 5.000 Einwohnern).
Für die Veränderung hin zu einer ökologisch nachhaltigeren Waldwirtschaft sehen die Befragten neben der Politik und Förderinstrumenten, insbesondere den Einzelhandel in der Pflicht. So gaben 79% der Befragten an, dass im Einzelhandel ausschließlich noch Holz- und Papierprodukte aus nachhaltiger Forstwirtschaft angeboten werden sollten.
Die dargestellten Ergebnisse sind Teil einer deutschlandweiten telefonischen Umfrage, die im Zeitraum vom 24.02.2022 bis 28.04.2022 mit 1.001 Teilnehmenden zwischen 16 und 29 Jahren durchgeführt wurde.
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