Energetische Sanierung
Gern wird die energetische Sanierung von Gebäuden als wichtiger Schritt gepriesen, um sowohl die Energieeffizienz als auch den Wohnkomfort zu verbessern. Doch da müssen Vermieter zuerst einmal in die eigene und die von Mietern schauen, bevor es an die Umsetzung geht. So betragen die Kosten einer energetischen Fassadensanierung mal schnell 100.000 Euro. Ein Teil kann davon auf die Mieter umgelegt werden, was schnell hunderte Euro pro Monat ausmachen kann. Der Rest bleibt beim Vermieter hängen. Und was haben dann die Mieter für einen Vorteil? Er spart 10 bis 50 Euro an Heizungskosten und hat eine bessere Wohnqualität und ein gutes Gewissen.
Doch meist werden Vermieter und Mieter bei der Sanierung nicht nur mit hohen Kosten „belohnt“, sondern werden auch allein gelassen. Politische Unsicherheit und potenzielle Zwangsmaßnahmen führen nicht unbedingt zum Verständnis für die Energiewende. Doch steigende Energiekosten treffen alle. Außerdem ist in einer Zeit, in der Mensch von fossilen Brennstoffen abhängig ist und die CO2-Konzentration in der Atmosphäre kontinuierlich steigt, die Notwendigkeit den CO2-Ausstoß zu senken, permanent präsent. Untersuchungen zeigen, dass Gebäude erheblich zu den Treibhausgasemissionen beitragen und dadurch langfristig das Klima beeinflussen. Wohnhäuser machen dabei den größten Anteil aus.
Kosteneffizienz
Eigentlich steht im Vergleich zum Neubau bei der energetischen Sanierung Kosteneffizienz und Umweltfreundlichkeit im Vordergrund. Weder gibt es trotz hoher Nachfrage Neubauprojekte, noch wissen viele Projektentwickler aktuell nicht, wie es mit der Baubranche weiter gehen soll. Zwar sind Förderprogramme vorhanden. Doch ob sie aufgrund der aktuellen Situation des Bundeshaushalts stattfinden können, ist weiterhin offen. Doch das ganze Gejammer hilft nicht, wenn eine Sanierung erforderlich ist. Wenn dann zu lange wartet, werden Vermieter trotz Wohnungsnot mit Leerständen rechnen müssen. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, das Erscheinungsbild des Hauses zu modernisieren, ohne es abreißen zu müssen, was wiederum zur Nachhaltigkeit beiträgt. So sollten Hauseigentümer die energetische Sanierung frühestmöglich in Angriff nehmen.
Eigeninitiative
Heimwerker sind meist voller Tatendrang. Allerdings riskieren Hausbesitzer, die ohne klaren Plan loslegen, ernsthafte Probleme. Darum ist eine gut koordinierte Vorgehensweise bei der energetischen Sanierung entscheidend – so zum Beispiel, wenn es um die Abstimmung von Dämmung und Fenstererneuerung geht, um Schimmelbildung zu vermeiden. Ebenso sollte zunächst die Dämmung verbessert werden, bevor eine neue Heizungsanlage installiert wird, um eine Überdimensionierung zu vermeiden.
Zugriff auf Fördermittel
Viele Hausbesitzer vergessen, Fördermittel für ihre Sanierung zu beantragen. Diese können jedoch erheblich zur Finanzierung der Sanierungsmaßnahmen beitragen. Dabei ist es essenziell, entsprechende Anträge unbedingt vor Beginn der Arbeiten einzureichen. In vielen Fällen ist auch die Einbindung eines Energieberaters erforderlich, der die Anträge professionell begleitet. Die Möglichkeiten zur Fördermittelnutzung sind oft sehr vielfältig und sollten daher keinesfalls übersehen werden.
Öffentliche Meinung
Der Einfluss der öffentlichen Meinung sowie der medialen Berichterstattung zu Themen wie Wärmepumpen oder Photovoltaikanlagen kann irreführend sein. Statt sich davon leiten zu lassen, ist es besser, einen unabhängigen Experten zurate zu ziehen. Er kann die spezifische Situation des Hauses analysieren und auf dieser Basis fundierte Empfehlungen geben.
Aufschieben von Sanierungsmaßnahmen
Das Zögern bei der Umsetzung einer energetischen Sanierung ist ein häufiger Fehler. Angesichts der sich wandelnden energiepolitischen Rahmenbedingungen ist es sinnvoll, das Thema zeitnah anzugehen. Die aktuellen Förderprogramme sollten geprüft und deren Verfügbarkeit geklärt werden. Indem Hauseigentümer proaktiv handeln, können sie nicht nur finanzielle Vorteile erzielen, sondern auch nachhaltig zur Verbesserung der Energieeffizienz ihres Hauses beitragen.
Neubau statt sanieren
Ein weiterer weitverbreiteter Fehler ist der Glaube, dass ein Neubau sich mehr lohne, als bestehende Objekte zu sanieren. Tatsache ist allerdings, dass Sanierungen nicht nur fast immer günstiger und weit klimafreundlicher als Neubauten sind, es ergeben sich im Bereich Neubau auch kaum mehr Förderungen. Aus diesem Grund ist es weit lohnenswerter, in die Sanierung zu investieren – das bringt letztlich nicht nur finanzielle Vorteile, sondern spart Zeit und kann am Ende sogar ein ähnliches Ergebnis, wie ein Neubau liefern.