Ob nun das autonome Fahren kommt oder nicht, lässt sich heute noch nicht abschätzen. Zu viele Faktoren müssen entschieden und insbesondere entwickelt werden. Trotzdem gibt es bemerkenswerte Module, die wir heute schon nutzen, recherchierte luckx – das magazin.
Technische Hilfsmittel
Ob Spurhalteassistent, Bremsassistent, automatische Distanzregelung: das sind alles Module, die heute schon funktionieren. Sie sollen das Autofahren angenehmer und bequemer machen. Auch sorgen sie für ein entspannteres Autofahren. So nehmen diese technische Hilfsmittel viel Arbeit dem Fahrer und der Fahrerin ab. Andererseits lässt sich beobachten, das dadurch Autofahren langweiliger wird und nach mehr Unterhaltung während der Fahrt gesucht wird. Sei es der Zugriff auf das Internet oder aber das Telefonieren und weitere Aktivitäten jenseits des Autofahrens. Zwar sind diese alle untersagt. Trotzdem werden immer mehr Autofahrer telefonierend beobachtet.
„Zentrale Fahrzeugcomputer sind das Herzstück software-definierter Autos. Sie werden künftig sämtliche Domänen in modernen Fahrzeugen steuern und die derzeit hohe Anzahl einzelner Steuergeräte reduzieren“, sagt Dr. Markus Heyn, Geschäftsführer der Robert Bosch GmbH und Vorsitzender von Bosch Mobility. Der Taktgeber im Inneren des neuen Fahrzeugcomputers von Bosch – genannt „Cockpit & ADAS Integration Platform“ – ist ein SoC (Security Operations Center, IT-Sicherheitszentrum), der diverse Funktionen aus den beiden Domänen Infotainment und Fahrerassistenz zeitgleich verarbeitet. Dazu gehören beispielsweise das automatisierte Parken oder die Fahrspurerkennung, gepaart mit intelligenter und personalisierter Navigation und Sprachassistenz. Vorteile für Automobilhersteller: weniger Bauraum und Verkabelungsaufwand und somit auch weniger Kosten.
Modulares Baukastenprinzip
Bei seinen zentralen Fahrzeugrechnern setzt Bosch auf ein modulares Baukastenprinzip. Zusammen mit alleinstehenden Softwarelösungen beispielsweise für die Umfeldwahrnehmung wie der Video Perception können sich Kunden in Kombination mit Hardwarekomponenten ihre individuellen Lösungen modular und skalierbar zusammenstellen. Software-intensive Zentralrechner spielen hier eine entscheidende Rolle, denn sie ermöglichen es beispielsweise Herstellern, Fahr- und Assistenzfunktionen zu implementieren. Stark nachgefragt ist hierbei Software-Integration. Bosch bringt integratives Knowhow mit und ermöglicht es, Software-Bausteine aus verschiedenen Quellen zusammenzuführen.
Nahezu alle Autobauer weltweit investieren derzeit massiv in Software-definierte Fahrzeuge. Bosch geht davon aus, dass der Markt für Automobilsoftware bis 2030 ein Volumen von rund 200 Milliarden Euro erreichen wird. Im Bereich der Fahrzeugcomputer für Infotainment- und Fahrerassistenzsysteme erwartet das Unternehmen ein Marktvolumen von 32 Milliarden Euro im Jahr 2030. Der Vorteil von Bosch ist sein tiefes Knowhow in allen Fahrzeugdomänen. So ist das Unternehmen nicht nur in der Software, sondern auch in der Hardware gleichermaßen zu Hause, entwickelt und fertigt Schlüsselkomponenten moderner Fahrzeuge etwa für Antrieb, Bremse, Lenkung, Infotainment und automatisiertes Fahren unter einem Dach.
Flexibilität in der technischen Anwendung
Bosch verfolgt einen sogenannten Multi-SoC-Ansatz. Die neuen Fahrzeugrechner des Unternehmens sind so ausgelegt, dass die benötigten SoC von unterschiedlichen Herstellern kommen können. So kann je nach Kundenwunsch Bosch genau die SoC einsetzen, die angefragt werden. „Unsere Software läuft auf Chips verschiedener Hersteller. Somit lassen sich Soft- und Hardware voneinander entkoppeln“, sagt Heyn. Bosch gehört zu den wenigen Unternehmen, die eine zentralisierte Elektronikarchitektur durchgängig entwickeln können und das Zusammenspiel von Automobilelektronik, Software und Cloud beherrschen. Neue Funktionen, etwa für die Fahrerassistenz, kommen schnell und unkompliziert über Software-Updates „over the air“ ins Auto. Dies ermöglicht Autofahrern ein individuelles, digitales Fahrerlebnis – auch noch lange nach dem Fahrzeugkauf.
Doch diese gesamte Technik ist von der Schnelligkeit und Sicherheit des Internet abhängig. Darüber hinaus gehört zum demokratischen Verständnis, inwieweit der Nutzer noch Einfluss nehmen und auch, ob er Updates ablehnen kann. Sonst sind wir an dem Punkt angelangt wie bei unserem Windows Betriebssystem, dass von Nutzern getätigte Einstellung einfach ignoriert werden.