Zuversicht

Ach, wie das alles katastrophal um uns herum: Krieg in der Ukraine und in Israel, Inflation, hohe Preise für Lebensmittel und Energie und die Regierung streitet um Kleinigkeiten. Wie sollen wir bei dieser Endzeitstimmung positiv in die Zukunft schauen? Luckx – das magazin wagt es trotzdem.

Widerstandskraft

Auch wenn Krisen und Klimawandel uns psychisch belasten als auch die Wirtschaft vor großen Herausforderungen stellen, so bricht das nicht die Widerstandskraft der Bevölkerung. 73 Prozent der Frauen und Männer sind positiv gestimmt ins neue Jahr gestartet. Das zeigt eine aktuelle Umfrage aus dem November 2023. So helfen ein aktiver Lebensstil, Gespräche und Zeit mit der Familie, innere Stärke zu entwickeln. 82 Prozent sagen sogar, dass schwierige Situationen sie langfristig stabiler machen. An der repräsentativen Umfrage nahmen mehr als 1.000 Bundesbürgerinnen und Bundesbürger ab 18 Jahren teil.

Auch wenn wir Bundesbürger mit Wohlstand, Sicherheit und Zuversicht leben, so haben auch schon in der Vergangenheit Krisen unser Leben nicht verschont. Sei es die Finanz- und immobilienkrise 2008, die Euro-Krise 2010 hervorgerufen durch den beinahe Bankrott von Griechenland. Und wenn wir einmal genauer hinschauen, so sind diese Krisen nicht vom Himmel gefallen. So war die Immobilienkrise in den USA durch menschliches Versagen entstanden. Die Griechen haben durch Manipulation der Unternehmens- und Staatsdaten für die Eurokrise gesorgt und insbesondere, weil sie über ihre Verhältnisse gelebt haben. Und die Energiekrise ist dadurch entstanden, weil „Wandel durch Handel“ mit dem Faschisten Putin nicht möglich ist. Okay, das ist alles eine Beurteilung, weil wir im Nachhinein immer schlauer als vorher sind. Doch dadurch müssen wir auch Konsequenzen ziehen.

Krisenbewältigung

Trotz allem ist die Zuversicht uns geblieben ist ein weiteres, wichtiges Ergebnis der Studie. Mehr als acht von zehn Befragten sind darüber hinaus davon überzeugt, auch anderen Zuversicht und Kraft geben zu können – allen Vorurteilen gegenüber der deutschen Mentalität zum Trotz. Natürlich läuft nicht bei jedem alles rund im Alltag. Unabhängig vom Alter versucht jeder zweite Bundesbürger mit Bewegung an der frischen Luft Kraft zu tanken. Ebenso vielen hilft zudem das Gespräch mit nahestehenden Menschen. Dabei steht die Partnerin oder der Partner an erster Stelle vor Freunden, Kindern, Eltern oder Großeltern und Kollegen. Doch es gibt Unterschiede zwischen den Geschlechtern: So suchen beispielsweise 45 Prozent der Frauen Halt bei Freunden, bei den Männern sind es nur 38 Prozent. Deutlich häufiger sprechen Frauen zudem über Herausforderungen auch mit den Kindern (34 Prozent). Im Unterschied dazu machen deutlich mehr Männer Probleme mit sich selbst aus (30 Prozent).

Für die große Mehrheit (86 Prozent) kommt es auch nicht in Frage, angesichts der aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen und persönlicher Krisen den Kopf in den Sand zu stecken. Selbst bis ins hohe Alter hinein sind die Befragten davon überzeugt, in Krisensituationen innere Stärke entwickeln zu können. Insbesondere die über 60-jährigen haben schon aufgrund ihrer Lebensjahre sicher schon zahlreiche Schicksalsschläge gemeistert. Diese Altersgruppe weiß aus Erfahrung, dass es immer wieder aufwärts geht und jeder entwickelte eine persönliche Strategie, um Krisen zu bewältigen. Aber auch die große Mehrheit der Jüngeren ist davon überzeugt, dass man lernen kann, das Leben zu meistern.

Modewort „Resilienz“

In Zusammenhang mit persönlicher Belastung wird häufig von Resilienz gesprochen. Wer resilient ist, verfügt über genügend psychische Kraft, um mit Stress und Krisen zurechtzukommen. Eltern können ihren Kindern frühzeitig dabei helfen, auf ihre eigenen Fähigkeiten zu vertrauen und eine positive Sicht auf die Dinge zu entwickeln. Entscheidend für das Gelingen ist zum einen eine stabile Beziehung zu Bezugspersonen wie Eltern oder Großeltern. Zum anderen müssen Kinder die Erfahrung machen, bestimmte Situationen allein meistern zu können. Zum Beispiel den Schulweg oder den Brötchenkauf beim Bäcker. Und für Eltern gilt es, sich darüber hinaus Gedanken zu machen, was jeweils der nächste, angemessene Entwicklungsschritt ist. So ist Resilienz ein lebenslanger Lernprozess. Dabei sollten Erwachsene lernen, sich selbst zu reflektieren, ihre eigenen Schwächen und Stärken zu erkennen und mit ihren Emotionen umzugehen. Achtsamkeit hilft dabei, das Glück im Alltag zu finden und mit Stress umzugehen.