Gesund durch Wasser

Die heilsame Wirkung des Wassers hat schon Hippokrates vor rund 2.500 Jahren erkannt. Heute wird in vielen Kurorten und Heilbädern die hohe Kultur dieser Wirkung fortgeführt. Aber nicht nur dort. Auch zuhause lässt sich mit Wasseranwendung deren Wirkung erreichen, wir luckx – das magazin recherchierte.

Wellness tut gut

Nun muss es nicht gleich ein Urlaub im Heilbad sein. Doch wer sich der heilenden Wirkung des Wassers nicht entziehen möchte, sollte zuerst ein paar ambulante Behandlungen auf sich wirken lassen. Denn bevor es dazu kommt, ist eine ärztliche Untersuchung sinnvoll. Danach steht einem längerem Kuraufenthalt oder einer Wasseranwendung zuhause nichts im Wege. So lässt sich aus dem eigenen Bad ein eigenes „Spa“ herrichten. Und das ist meist nicht mit viel Aufwand verbunden. Denn der Begriff steht für „sanus per aquam“, was so viel heißt wie „gesund durch Wasser“. So hat der Wörishofener Pfarrer Kneipp Wasser als „das einfachste und sicherste Heilmittel“ bezeichnet. Wie Wasser sich auch zuhause nutzen lässt, beschreiben die folgenden Zeilen.

Lebenselixier

Wasser ist unser Lebenselixier, denn unser Körper besteht zu mehr als der Hälfte daraus, unser Gehirn sogar zu 80 Prozent. Wasser wird im Körper unter anderem gebraucht, um Stoffe zu lösen und zu transportieren, um den Blutdruck und die Körpertemperatur zu regeln. Deshalb sollten wir mindestens 1,5 Liter am Tag trinken. Wenn dem Körper Flüssigkeit fehlt, geht schnell unsere Leistungsfähigkeit in den Keller.

Darüber hinaus sind im Wasser notwendige Mineralstoffe enthalten. Wer das richtige Wasser wählt, kann den Körper damit versorgen – ganz ohne Kalorien. Viele Mineral- und Heilwässer sind reich an Calcium, Magnesium, Kieselsäure und weiteren Mineralstoffen. Mit beispielsweise 250 mg Calcium und 100 mg Magnesium pro Liter können sie schon etwa ein Viertel des kompletten Tagesbedarfs an diesen wichtigen Mineralstoffen decken. Welche Mineralstoffe in welcher Menge enthalten sind, steht bei Mineral- und Heilwässern immer auf dem Etikett. Leitungswasser ist dagegen meistens mineralstoffarm, wie eine Studie des Kompetenzzentrums Mineral- und Heilwasser an der Uni Hannover zeigt.

Wasser gegen Beschwerden

Einige Wässer können sogar helfen, Beschwerden vorzubeugen, zu lindern oder gar zu heilen. Natürliche Heilwässer sind als wirksame Naturheilmittel zugelassen. Je nach Zusammensetzung können sie zum Beispiel bei Verdauungsproblemen helfen, Sodbrennen lindern oder einer Blasenentzündung vorbeugen. Die Anwendungsgebiete eines Heilwassers stehen immer auf dem Etikett.

Mit den Heilwässern lassen sich auch Trinkkuren durchführen. Die meisten Flaschen-Heilwässer können aber auch über längere Zeit täglich getrunken werden. Nähere Informationen gibt das Flaschen-Etikett. Wer öfter sauer aufstößt, Sodbrennen oder einen sauren Magen hat, kann ein Heilwasser mit viel Hydrogenkarbonat (ab etwa 1.300 mg/l) trinken. Denn Hydrogenkarbonat puffert Säuren ab. Bei 90 % der Teilnehmer einer Studie sanken Dauer und Häufigkeit des Sodbrennens, nachdem sie täglich 1,5 Liter hydrogenkarbonatreiches Wasser getrunken hatten.

Heilwässer mit viel Sulfat (ab etwa 1.200 mg/l) können helfen, die Verdauung anzukurbeln und den Darm in Schwung zu bringen. Denn Sulfat fördert die Produktion von Verdauungssäften, macht den Stuhl weicher und regt die Darmbewegungen an.

Parallel zum Wassertrinken bieten sich entspannende äußere Anwendungen von Wasser an, um rundum vom Wasser zu profitieren.

Entspannung im Solebad

Ein herrlich entspannendes Solebad kann man auch in der heimischen Badewanne genießen. Es kann zudem den Kreislauf anregen, bei Hautproblemen helfen und vieles mehr. Für das Bad ein Kilogramm Meersalz mit etwas warmem Wasser in der Badewanne auflösen. Dann Badewasser (ca. 36-37 °C) einfüllen, hineinsteigen und 15-20 Minuten relaxen. Für ein duftendes Badeerlebnis mischen Sie das Salz zunächst mit etwas naturreinem aromatischem Öl (Lavendel, Rose o. Ä.), bevor es im Wasser aufgelöst wird.

Dieses Bad ist nicht geeignet bei Verletzungen oder Entzündungen der Haut, Erkrankungen von Herz, Kreislauf, Leber oder Nieren.

Fußbäder gegen Kälte

Auch wenn die kalte Jahreszeit sich – wahrscheinlich – zu Ende neigt, helfen Fußbäder, wenn man durchgefroren ist. Das wärmt nicht nur, sondern soll laut Pfarrer und Arzt Sebastian Kneipp auch gegen Erkältungen oder Rheuma helfen. Füllen Sie eine kleine Wanne zunächst mit etwa 33 Grad warmem Wasser. Zum Messen der Temperatur ein Thermometer bereithalten. Beide Füße in die Wanne stellen und innerhalb von 15-20 Minuten nach und nach heißes Wasser zulaufen lassen bis maximal 40 Grad erreicht sind. Füße abtrocknen und schön eingemummelt ruhen.

Nicht geeignet ist dieses Fußbad bei Krampfader- oder Thromboseneigung, Herz-Kreislaufproblemen, Durchblutungsstörungen oder diabetischem Fuß.