Digitalisierung und Transformation

Es ist nun keine neue Erkenntnis: Es fehlt Wohnraum! Doch woher nehmen, wenn die Herstellungs- und Betriebskosten zu hoch sind? So versuchen viele Unternehmen mit technischen Verbesserungen die Kosten zu reduzieren. luckx – das magazin blickt auf die Immobilienmesse Expo Real voraus.

Zukunftsfähig

Eines ist schon heute bekannt: Es fehlt an verfügbaren Wohnraum. Zwar gibt es in vielen Regionen Leerstände. Doch diese müssen erst in einen vermietfähigen Zustand gebracht werden. Doch dazu fehlt, wie auch für einen Neubau, ausreichend Kapital sowie günstigere Baumaterialien. Doch die Besucher und Aussteller der Expo Real in München vom 7. bis 9. Oktober 2024 treibt noch viele weitere Themen um. Im Stimmungsbarometers soll die „Zukunftsfähigkeit der Immobilienbranche“ aufgezeigt werden. Denn schon seit einiger Zeit verändert sich die Situation der Branche. Um die passenden Antworten zu liefern für Immobilien und Investitionen hat die Messe ein umfangreiches Konferenzprogramm aufgelegt und einen neuen Ausstellungsbereich ‚Transform & Beyond by EXPO REAL‘, der sich erstmals ganz den Zukunfts- und Transformationsthemen der Immobilienbranche widmen soll, eingerichtet.

Digitalisierung und Zinspolitik

Von den Themen, die die Immobilienbranche aktuell beeinflussen, halten 91 Prozent der Befragten die Digitalisierung für sehr wichtig oder wichtig, 88 Prozent die Zinspolitik, 87 Prozent energiewirtschaftliche Lösungen für Quartiere und 82 Prozent die Dekarbonisierung von Städten und Gebäuden. Bei der Frage, welche Nutzungsarten in Zukunft an Bedeutung gewinnen werden, steht für 70 Prozent Wohnen an erster Stelle, gefolgt von Pflegeimmobilien (67 Prozent) und Datenzentren (61 Prozent). Diese drei Nutzungsarten wurden zwar auch in der Vorjahresbefragung als wichtig eingestuft. Dass aber insbesondere der Wert für Datenzentren von 49 Prozent im Jahr 2023 auf 61 Prozent in der aktuellen Befragung gestiegen ist, unterstreicht nochmals die Bedeutung rund um das Thema Digitalisierung.

Für 83 Prozent der Befragten sind zukünftig Pensionsfonds und Versorgungswerke sehr relevant oder relevant für Investitionen, für 79 Prozent Family Offices. Während sich ebenfalls 79 Prozent für Private Equity aussprechen, sind es beim Crowdfunding über Internetplattformen nur 27 Prozent.

Bezahlbarer Wohnraum

Als entscheidende Faktoren für bezahlbaren Wohnraum sehen 95 Prozent Bauen im Bestand als sehr wichtig oder wichtig an, die Kosten von Grund und Boden 88 Prozent, dicht gefolgt vom seriellen Bauen mit 87 Prozent. Letzteres Thema wird auch auf der EXPO REAL besonders im Fokus stehen, wie Claudia Boymanns, Exhibition Director der EXPO REAL, betont: „Wir haben in diesem Jahr die Sonderschau ‚Bauen im Bestand‘, in deren Rahmen auch einige Praxisbeispiele präsentiert werden. Außerdem bieten wir auf dem Career Day einen eigenen Slot an, um auch Young Professionals stärker an das Thema heranzuführen“.

Das größte Wachstumspotenzial sehen 54 Prozent in A-Lagen in B-Städten, während 46 Prozent auf B-Lagen in A-Städten setzen. Global betrachtet halten 81 Prozent Europa weiterhin für sehr wichtig oder wichtig, gefolgt von den USA (66 Prozent) und Asien-Pazifik (61 Prozent). Innerhalb Europas gelten Westeuropa (82 Prozent) inklusive der D-A-CH-Region (78 Prozent) sowie Nordeuropa (81 Prozent) als die wichtigsten Immobilienmärkte der Zukunft.

Transformation

Als wichtigste Maßnahme zur Zukunftssicherung der Branche nennen 63 Prozent der Befragten die Transformation des Immobilienbestands, gefolgt von neuen Geschäftsmodellen mit 56 Prozent und verstärkter Digitalisierung mit 54 Prozent. Diskussionen werden diese Themen auslösen. Darüber sind sich die Befragten und die Organisatoren einig. Auch wenn die Messe den Austausch fördert, die Besucher und Aussteller die aktuellen Entwicklungen, Trends und ihre Auswirkungen analysieren, bleibt immer noch die Herausforderung, Lösungsansätze zu formulieren. Ob das gelingt, muss die Politik die richtigen Leitplanken formulieren und diskutieren lassen. Wenn es so wie im letzten Jahr von der Bundesbauministerin getan wird, erstimmt die Hoffnung im Keim.

An der Online-Umfrage haben sich 516 Aussteller und Besucher der EXPO REAL beteiligt. Die Befragung wurde im August 2024 vom unabhängigen Marktforschungsinstitut IfaD im Auftrag der EXPO REAL durchgeführt.