Die häufigsten Schwierigkeiten bei Rückenschmerzen treten nachts auf. Betroffene haben Schlafprobleme. Es geht aber auch anders herum: Menschen mit Schlafproblemen bekommen Rückenschmerzen. Wie das durchbrochen werden kann, hat luckx – das magazin recherchiert.
Volkskrankheit
Rückenschmerzen sind eine Volkskrankheit. Nachts suchen viele Betroffene Entlastung, teils leider vergeblich: Laut einer australischen Studie haben 60 Prozent der Rückenschmerzpatienten Schlafprobleme, umgekehrt bestätigen Studien, dass Menschen mit Schlafstörungen langfristig häufiger Rückenschmerzen entwickeln. Doch wie schläft man wirklich rückenfreundlich? Das dieses Problem nicht einfach abgetan werden kann, bestätigt eine einfache Zahl: Fast 24 Jahre seines Lebens verbringt der Mensch schlafend. So ist gerade erholsamer Schlaf für die Regeneration des Körpers unerlässlich: Wir verarbeiten Eindrücke, knüpfen neue Verbindungen im Gehirn und tanken Energie für den kommenden Tag. Wer dagegen schlecht schläft, kann sich nicht ausreichend erholen und ist anfälliger für Muskel-Skelett-Schmerzen. Besonders in der dunklen Jahreszeit, wenn unser Bedürfnis nach Schlaf zunimmt, sollte der Fokus auf einer rückengesunden Nachtruhe liegen. Wie so etwas funktionieren kann, zeigen folgende Empfehlungen.
Schlafposition
Oft wird die Rückenlage empfohlen, weil sich so das Körpergewicht gleichmäßig verteilt und die Wirbelsäule in einer neutralen Position bleibt. Dabei ist für Menschen, die schnarchen oder an Schlafapnoe leiden, die Rückenlage ein Problem. Auch die Seitenlage ist trotz Vorteilen wie Unterstützung der Pumpfunktion des Herzens nicht für jeden ideal: In Embryonalstellung kann sie langfristig zu Muskelverkürzungen und der Entstehung eines Rundrückens führen. Wer auf dem Bauch schläft, überstreckt die Halswirbelsäule, der Nacken verspannt. So lässt sich festhalten, dass eine optimale Schlafposition nicht gibt. So verändert ein gesunder Mensch seine Schlafposition rund 60-mal in einer Nacht. Viel wichtiger kein ein Bettsystem sein, welches die Wirbelsäule in jeder Position gut unterstützt. Also sollten Bett, Lattenrost und Matratze aufeinander abgestimmt sein.
Matratze
Die Wahl der Matratzenhärte ist entscheiden für die Schlafqualität. So kann ein Körper in eine weiche Matratze zu stark einsinken und den Körper an den wichtigen Positionen nicht stützen. Andersherum liegt unser Körper auf einer zu harten Matratze oben auf und erfährt ebenfalls keine Unterstützung. So kann eine zu harte Matratze den Druck auf die Schultern und das Becken erhöhen, was Verspannungen und Schmerzen verursachen kann. Die optimale Matratzenhärte ist also sehr individuell, sie hängt vom Körpergewicht, der Körperform und der bevorzugten Schlafposition ab. Viel entscheidender für gesunden Schlaf als die Matratze allein ist die optimale Kombination aus Unterfederung und Matratze. Wer auf einer relativ sicheren Entscheidung sein will, sollte die Angebote des Handels nutzen. So werden 100 Tage Probeliegen angeboten. Auch sind Matratzen mit unterschiedlichen Härtegrade je Seite interessant. Da lässt sich herausfinden, welche Härte zum Körper, zum Wohlfühlen, passt.
Bettdecke und Kissen
Auch das Schlafklima ist wichtig. Das gilt insbesondere im Sommer. Wer schwitzt, schiebt die Bettdecke weg und kühlt dabei ungewollt aus. Dass dann am Morgen Verspannungen und Muskelschmerzen folgen, ist vorprogrammiert. Insbesondere in der kalten Jahreszeit. Hightechfasern können die Temperatur regulieren und passen sich an die individuellen Bedürfnisse besser an als klassische Daunendecken. Doch aufgepasst: Besonders bei Kunstfasern ist nicht viel von dem wesentlichen Faktor zu spüren. Denn die Bettdecke sollte den Körper komplett umhüllen, um Zugluft zu vermeiden. Meist sind diese soft genug, um sich am Körper anzuschmiegen. Entweder ist die Hülle zu fest oder dem Bettdeckenkern fehlt es daran. Schlimmer geht immer, wenn beides nicht miteinander harmonisiert. Wer auf ser sicheren Seite sein möchte, wählt eine größere Breite.
Ob mit oder ohne Kissen hängt von vielen Faktoren ab, wie Schlafposition, Unterfederung oder Kontur des Schlafenden. So benötigen Seitenschläfer ein höheres Kissen, das den Abstand zwischen Kopf und Matratze ausgleicht. In Rückenlage ist ein flacheres Kissen sinnvoll, das die natürliche Position der Halswirbelsäule gewährleistet. Doch wir wir schon weiter oben erfahren haben, ändern wir unsere Schlafposition sehr oft. So sollte vielleicht ein flexibles Daunen- oder Kunstfaserkissen bevorzugt werden, was wir im Schlaf anpassen können. Damit lassen sich dann auch die individuelle Kopf- und Nackenform sowie die persönlichen Schlafgewohnheiten berücksichtigen. Ideal ist ein variables Kissen, das sich an unterschiedliche Bedürfnisse anpassen lässt und die Halswirbelsäule in jeder Position optimal stützt.
Lattenrost
Ergonomische Bettsysteme, bei denen die Matratze und eine flexible Unterfederung optimal aufeinander abgestimmt sind, bieten die bestmögliche Unterstützung für den Rücken. Bisher ist allerdings nur rund ein Drittel der deutschen Haushalte damit ausgestattet. Eine moderne Flügelfederung als Weiterentwicklung des veralteten
Lattenrosts passt sich an den jeweiligen Körper an und unterstützt die einzelnen Körperzonen.