Wir werden älter. Ob jung oder alt, wir leben mit gesundheitlichen Einschränkungen. Bei uns allen besteht aber das Bedürfnis der Badbenutzung. Um diesem Grundbedürfnis nachzukommen, muss das Bad immer nutzbar sein, meint luckx – das magazin.
Zukunftsorientiert
Viele unserer Mitmenschen leben im Hier und Jetzt. Diese Lebensphilosophie hat sicherlich viele Vorzüge. Doch ebenso gibt es welche, die denken immer an die Zukunft, an das Morgen. Da kommen dann auch solche Gedanken auf, was mache ich, wenn ich zum Pflegefall werde. Große Panik entsteht. Das muss nicht sein. Denn bekannt ist, dass insbesondere in deutschen Bäder demnächst eine große Sanierungs- und Optimierungswelle ansteht/anstehen muss. Wer also ein Bad plant, muss an die Bedürfnisse von morgen denken. Besonders im Hinblick auf die steigende Zahl der Pflegebedürftigen in Deutschland und die technologischen Entwicklungen lohnt es sich beim Neubau oder der Sanierung die Weichen zu stellen für ein barrierefreies und digitales Badezimmer, das man in jedem Alter nutzen kann.
So steigt die Zahl der Pflegebedürftigen in Deutschland. Das Statistische Bundesamt geht von mehr als 5 Millionen Menschen aus, die Pflege benötigen. Mehr als 80 Prozent von ihnen werden im eigenen Zuhause versorgt – von Angehörigen oder geschultem Pflegepersonal. Um das Pflegesystem zu entlasten, ist es wichtig, dass Menschen mit geringen Einschränkungen nicht zwingend einen Platz in Pflegeeinrichtungen benötigen.
Wie geht barrierefrei?
Viele Ausstattungsmerkmale, die ein barrierefreies Badezimmer ausmachen, sind auch für junge Familien vorteilhaft. Höhenverstellbare Elemente oder berührungslose Armaturen sind vor allem für Kinder gut geeignet. Eigentümer und Bauherren müssen jedoch nicht gleich bei einem Neubau Handläufe und Sitze in der Dusche anbringen, wenn diese voraussichtlich erst in mehreren Jahrzehnten benötigt werden. Es geht vielmehr darum, heute schon die Weichen zu stellen für zukünftige Anforderungen. Dazu zählt beispielsweise die Verstärkung der Wand an Stellen, an denen in Zukunft ein Haltegriff befestigt werden soll. Auch die Einberechnung von genügend Platzreserven rund um Dusche, Waschbecken und WC, damit diese auch mit Rollstuhl oder Rollator zugänglich sind, sollte bereits in der Planung erfolgen.
Viele Menschen bevorzugen es, auch im Alter im eigenen Zuhause und damit in der gewohnten Umgebung zu sein. Um im eigenen Heim gepflegt werden zu können, muss das Bad jedoch konsequent barrierefrei sein und genügend Platz bieten. Jedes vierte Badezimmer in der Bundesrepublik entspricht diesen Anforderungen nicht und müsste entsprechend saniert werden.
Technische Ausstattung
Digitalisierung und technische Hilfsmittel leisten einen weiteren wichtigen Beitrag zur Barrierefreiheit. Besonders für pflegebedürftige und körperlich eingeschränkte Menschen sind neue Technologien im Bad keine Spielerei, sondern schaffen mehr Sicherheit und Selbstbestimmung. Eine sensorgesteuerte Beleuchtung aktiviert das Licht, sobald jemand das Badezimmer betritt und vermindert so die Stolpergefahr. Kommt es doch zu einem Sturz, erkennen Sensoren im Boden, dass jemand gefallen ist, und alarmieren Angehörige oder den Notruf. Zusätzlich können Sprachassistenten im Notfall unterstützen. Zudem können Messgeräte integriert werden, die Gesundheitsdaten an Pflegepersonal oder Angehörige weiterleiten. Intelligente Spiegel erinnern die Nutzer daran, zu waschen, zu kämmen, die Zähne zu putzen oder Medikamente einzunehmen.
Ein Bad, das sowohl barrierefrei als auch digital ist, spielt seine Vorteile vor allem im Alter aus. Doch hier liegt auch ein Problem: Mit 30 möchte man noch nicht an den eigenen körperlichen Abbau mit 70 oder 80 denken. Viele Menschen versäumen es deshalb, die nötigen Voraussetzungen für einen späteren barrierefreien Umbau zu schaffen, wie etwa die Einbindung von LAN/WLAN, die Basiselektroinstallation oder die Ausstattung mit Leerrohren für Datenleitungen. Intelligente Bäder erfordern sowohl qualifizierte Installateure als auch Expertise in der Elektrotechnik. Für die altersgerechte Badsanierung bietet der Staat Finanzhilfen und in akuten Fällen ist auch eine Unterstützung der Krankenkasse möglich. Es lohnt sich frühzeitig zu planen und heute schon an die Bedürfnisse von morgen zu denken.
Wer mehr über die Sanitärinstallationen für Bäder der Zukunft erfahren möchte, sollte sich den Termin der ISH in Frankfurt/Main vormerken: 17. bis 21. März 2025