Wie wäre es, wenn in Zukunft Ärzte statt einen „Gelben Schein“ ein Rezept für sportliche Betätigung ausstellen? Vielleicht würde das auch die Probleme des Mercedes-Vorstandsvorsitzenden mit dem hohen Krankenstand lösen? Wie sich der DOSB dies vorstellt, hat luckx – das magazin recherchiert.
Rezept für Bewegung
Nichts ist so gesundheitsfördernd wie Bewegung. Das ist zwar nicht jederfrau und jedermanns Sache, weil sie es vielfach selbst nicht erfahren haben. Bei den meisten schwingt da wohl immer mit, dass Bewegung etwas mit Hochleistungssport zu tun hat. Weit gefehlt. Bewegung kann der tägliche Spaziergang sein so wie ein Mal täglich die Tablette schlucken. Und wenn statt aus der Tablettenschachtel Bewegung wie Schwimmen, Radfahren und Wandern zu nehmen ist, kommt im wahrsten Sinne des Wortes Gesundheit ins Krankenspiel. Mit seiner Initiative „Rezept für Bewegung“ möchte der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) die Bewegungsförderung direkt in Betrieben und Unternehmen integrieren. Sicherlich eine nicht ganz uneigennützige Aktion. Denn dadurch können die im DOSB organisierten Sportvereinen auch wieder Mitglieder gewinnen. Andererseits hilft das insbesondere den Unternehmen bei der Gesunderhaltung der Mitarbeiter und stellt eine wichtige Sozialleistung dar, um die Attraktivität des Unternehmen zu untermauern.
Ärzte unterstützen
Das betriebliche Gesundheitsmanagement ist in vielen Unternehmen angekommen. So hat auch der Verband der Betriebs- und Werksärzte (VDBW) seine Unterstützung für diese Initiative zugesagt. Mit dieser Kooperation wird die gemeinsame Aktion zur Bewegungsförderung von DOSB, Bundesärztekammer und Deutscher Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention direkt in Betrieben und Unternehmen integriert, um Arbeitnehmer für mehr Bewegung im (Arbeits-) Alltag zu sensibilisieren. Das „Rezept für Bewegung“ wirkt einfach und effektiv: Ärztinnen und Ärzte ermuntern ihre Patienten mit gezielten Bewegungsempfehlungen zu mehr Sport, am besten im Verein. Mit der neuen Zusammenarbeit können nun auch Betriebsärzte diese Empfehlungen direkt an Beschäftigte in Unternehmen weitergeben. Damit wird die Gesundheit der Arbeitnehmer gefördert – besonders in Zeiten, in denen viele am Schreibtisch sitzen und sich wenig bewegen. „Wir freuen uns sehr, den Verband der Betriebs- und Werksärzte als starken Partner gewonnen zu haben,“ sagt Michaela Röhrbein, Vorständin Sportentwicklung im DOSB. „Durch die Betriebsärzte erreichen wir noch mehr Menschen direkt an ihrem Arbeitsplatz und können so einen wichtigen Beitrag zur Prävention und Gesundheitsförderung leisten.“
Bewegungslandkarte
Ein zentrales Element der Initiative ist die Bewegungslandkarte (BeLa), die auf der Website des DOSB zugänglich ist. Hier können Interessierte schnell und unkompliziert Sportvereine und Bewegungsangebote in ihrer Umgebung finden. Die BeLa macht es den Beschäftigten noch leichter, nach einer Bewegungsempfehlung, geeignete Sportmöglichkeiten in ihrer Nähe zu entdecken. Mit dieser Kooperation setzen DOSB und VDBW einen wichtigen Schritt zur Förderung von Gesundheit durch Sport und Bewegung – direkt am Arbeitsplatz.