Meeresverschmutzung

Es sind beeindruckende Zahlen: Bisher sind geschätzt mehr als 100 Millionen Tonnen Plastikmüll ins Meer gelangt. Weniger als 1 Prozent treiben an der Meeresoberfläche und 33 Prozent haben sich entlang der Küsten und auf dem Meeresboden abgelagert. Wie damit die Betroffenen umgehen, hat luckx – das magazin recherchiert.

Plastiksammler

Es ist eine Sisyphus-Arbeit, den Plastikmüll aus den Meeren zu sammeln. Wenn wir uns einmal die o.g. Mengen anschauen, so sind eine Tonne gesammelter Plastikmüll nichts. Und trotzdem sind täglich an vielen Stränden und in den Meeren der Welt Idealisten unterwegs, unsere Natur wieder sauberer zu machen. Da zählt jede auch noch so kleine Initiative. Und jede nicht ins Meer geworfene Plastikflasche. Viele Jahre hat das niemanden interessiert, weil die Konsequenzen ignoriert oder nicht real waren. Doch heute landet Mikroplastik schon auf unserem Teller, weil es in der Nahrungskette angekommen ist. Insbesondere der Wassersport ist davon betroffenen, Schwimmer, Taucher als auch Sportboote treffen täglich auf irgendwelchen Müll am Strand oder im Meer. Wer nun denkt, Luxus-Yachtanbieter interessiert es nicht, irrt gewaltig. Zwar können Yachtbesitzer an irgendeinen schön Strand fahren und dort ankern. Doch Müll ist überall. Das ist auch der Azimut und Benetti Group bewusst geworden. So hat sie mit Ogyre eine Partnerschaft unterzeichnet, um Plastik aus den Meeren dreier Kontinente zu sammeln und anschließend zu bergen. Die Zusammenarbeit umfasst auch den Beginn einer Machbarkeitsstudie zur Vorbereitung der Eröffnung eines neuen Sammelzentrums für Meeresabfälle in der Toskana.

Partnerschaftsvertrag

Die Partnerschaft sieht vor, dass im Jahr 2025 durch die Arbeit lokaler Fischergemeinden rund 7.300 Kilogramm Plastik aus den Meeren eingesammelt werden. Gleichzeitig werden die beiden Partner gemeinsam eine Machbarkeitsstudie für die Eröffnung eines neuen Zentrums in der Toskana in die Wege leiten. Dort soll Ogyre Meeresmüll einsammeln, dabei Institutionen und die Gemeinde einbeziehen und so eine größere Kultur des Umweltschutzes fördern. Azimut und Benetti können es auf ihre Segel schreiben, der erste Akteur im nautischen Sektor zu sein, der die Kampagnen von Ogyre unterstützt und damit seinem Engagement für Nachhaltigkeit treu bleibt. Seit über zwanzig Jahren ist die Gruppe im Yachtsport führend bei der Entwicklung und Umsetzung von Lösungen zur Reduzierung der CO2-Emissionen von Yachten und erzielt dabei die besten Ergebnisse der Branche. Nun hat ein wachsendes Bewusstsein für Plastikmüll in den Meeren das Unternehmen dazu veranlasst, diese Partnerschaft zu unterzeichnen, um konkret zur Reinigung und zum Schutz der Ökosysteme der Ozeane beizutragen. Dieses in Italien ins Leben gerufene Projekt zielt darauf ab, die Ozeane auf globaler Ebene zu schützen. Die Müllsammlung konzentriert sich auf drei Länder: Italien, Brasilien und Indonesien. Insbesondere Italien grenzt an das Mittelmeer, ein halbgeschlossenes Meer, das daher anfälliger für Plastikansammlungen ist. Brasilien und Indonesien hingegen sind mit einer kritischen Situation konfrontiert, die auf die Anwesenheit stark verschmutzter Flüsse zurückzuführen ist, die große Mengen Müll ins Meer transportieren und so das Ökosystem ernsthaft gefährden.

Unterstützung der Fischer

Ogyre arbeitet mit lokalen Fischergemeinden zusammen und stellt ihnen Ausrüstung, logistische Unterstützung, Schulung und finanzielle Entschädigung zur Verfügung, damit sie die Fishing for Litter-Aktivität durchführen können. Dieses Betriebsmodell fördert nicht nur den Schutz der Ozeane, sondern stellt auch die Fischer in den Mittelpunkt positiver Veränderungen. Ihre Einbeziehung bedeutet auch, konkrete soziale Vorteile und neue Einkommensmöglichkeiten zu schaffen und die Widerstandsfähigkeit der Küstengemeinden zu stärken, die oft wirtschaftlichen und ökologischen Herausforderungen ausgesetzt sind. Durch die direkte Zusammenarbeit mit Fischern und die Blockchain-basierte Plattform von Ogyre ist eine vollständige Rückverfolgbarkeit der gesammelten Abfälle gewährleistet, die anschließend dem Recycling zugeführt werden. Auf diese Weise wird ein zirkuläres und nachhaltiges System geschaffen. Auf diese Weise fördert die Tätigkeit von Ogyre nachhaltiges Wachstum, das über den Schutz des Meeres hinausgeht. Sie bietet auch Unterstützung für diejenigen, die in engem Kontakt mit dem Meer leben und arbeiten, und zeigt, wie die Umwelt und die lokalen Gemeinschaften gemeinsam gedeihen können.

Im Zusammenhang mit der Fishing for Litter-Aktivität umfasst die Zusammenarbeit die Einleitung einer Machbarkeitsstudie für die Eröffnung eines neuen Sammelzentrums für Meeresabfälle in der Toskana – einer wichtigen Region für die Gruppe und Standort zweier ihrer italienischen Produktionsstandorte. Das zwischen Livorno und Viareggio gelegene Zentrum wird die lokalen Fischer aktiv einbeziehen, nachhaltige wirtschaftliche Möglichkeiten schaffen und die Bindung des Unternehmens an das Gebiet stärken. Gleichzeitig wird es sich für den Schutz eines Meeres einsetzen, das alarmierende Daten liefert: das Mittelmeer.