Umweltfreundlich durch Europa

In Deutschland kennen wir die umweltfreundliche Einteilung der Fahrzeuge aufgrund der Schadstoffklassen. In unseren Nachbarländern kommen wir mit dieser Einteilung leider nicht weiter. So gelten dort wieder einmal andere Vorschriften. Wie wir uns auf Reisen mit dem Auto in Europa vorbereiten müssen, hat luckx – das magazin recherchiert.

Plaketten, Registrierung und noch mehr

Europa will umweltfreundlicher werden. Doch jedes Land auf seine eigene Art. Das hat wenig mit der europäischen Gemeinschaft und dem gemeinsamen europäischen Haus zu tun. Da bleibt auch nichts von Freiheit und Erholung übrig. So kann die Reise durch Europa zum Abenteuer werden. Verantwortung für den europäischen Gedanken sieht anders aus. Wer mit dem Auto verreist, sollte sich gut über Umweltzonen und Zufahrtsbeschränkungen im In- und Ausland informieren. Auch Elektroautos benötigen in vielen Umweltzonen eine Plakette oder Registrierung, denn die Regelungen dienen nicht nur der Emissionsbegrenzung, sondern oft auch der allgemeinen Verkehrssteuerung.

Grüner reisen

Nachhaltigkeit hört nicht an der Stadtgrenze auf: Wer mit dem Auto verreist, kann mit dem richtigen Fahrzeug aktiv zur Emissionsvermeidung beitragen. Elektroautos bieten sich zwar an, scheitern an der Reichweite, der Stromversorgung und möglicher Beschränkungen. Zwar stoßen sie direkt keine Abgase aus und können – je nach Strommix – auch im Betrieb klimafreundlich unterwegs sein. Doch für Urlaubsreisen im eigenen Land oder ins benachbarte Ausland ist das E-Auto keine sinnvolle Option. Trotz dichter werdender Ladeinfrastruktur ist mittlerweile noch nicht alltags- und urlaubstauglich.

Zwar möchten viele Reisende heute bewusster unterwegs sein. E-Autos können dafür eine attraktive Lösung sein, scheitern aber manchmal schon an der Stadtgrenze, wenn die Ladesäule zugeparkt, die Kreditkarte nicht akzeptiert oder der Stecker nicht passt. Darüber hinaus spielen Umweltzonen und lokale Regelungen eine immer größere Rolle und sollten unbedingt vor der Abfahrt berücksichtigt werden. Denn: Nur wer gut informiert ist, kann unangenehme Überraschungen wie Bußgelder oder Zufahrtsverbote vermeiden.

Europäische Regelungen

Frankreich: In Paris und anderen Städten gelten Umweltzonen mit der sogenannten Crit’Air-Plakette. Diese muss auch für ausländische Fahrzeuge vorab beantragt werden, es ist nicht möglich, sie einfach vor Ort zu kaufen. Verstöße können bis zu 180 Euro kosten. Die Beantragung erfolgt online. Mit der Zusendung der Vignette sollte etwa zwei bis drei Wochen kalkuliert werden. In Paris sind die meisten Fahrzeuge ausgesperrt, wenn sie ein gewisses Gewicht überschreiten. Das gilt auch für E-Autos.

Italien: Die Zona a Traffico Limitato (ZTL) ist in vielen Städten aktiv. Ihre Einhaltung wird oft sogar per Video überwacht. Besonders in Innenstädten wie Rom oder Florenz dürfen nur registrierte Fahrzeuge einfahren.

London: In London gibt es mehrere Umweltzonen, die den Autoverkehr regeln, um die Luftqualität zu verbessern. Die bekannteste ist die Ultra Low Emission Zone (ULEZ), die seit August 2023 das gesamte Stadtgebiet von Greater London umfasst. Sie gilt rund um die Uhr an allen Tagen im Jahr. Zusätzlich gibt es in der Innenstadt die sogenannte Congestion Charge Zone, eine City-Mautzone. Für größere und schwerere Fahrzeuge gibt es außerdem die Low Emission Zone (LEZ), die ebenfalls ganz Greater London umfasst. Alle Zonen werden durch Kameras überwacht, die die Kennzeichen erfassen.

Deutschland: Städte wie Berlin, Frankfurt, Stuttgart oder München setzen auf Umweltzonen oder sogar Diesel-Fahrverbote. Ohne grüne Plakette ist die Einfahrt verboten und längst nicht jedes Navi warnt zuverlässig.

Fazit

Europa möchte zwar umweltfreundlich werden, verhindert durch Landesregelung eine verlässliche Lösung für die Bürger. Si müssen wir uns alle mühsam vorab informieren und auf das Internet vertrauen. Also erste Europäische Bürgerpflicht: rechtzeitig über Einfahrtsregeln am Urlaubsort informieren. Viele Plaketten oder Registrierungen lassen sich online vor Reiseantritt beantragen, oft aber nur mit Vorlaufzeit. Wer häufiger in Umweltzonen unterwegs ist, könnte langfristig von einem umweltfreundlichen Fahrzeug profitieren.