Die Anspannung lässt nach. Eigentlich könnte es jetzt so richtig los gehen mit Friede, Freude und na ja, kein Eierkuchen. Denn nun fällt der Berufsstress weg und der Körper nimmt sich seine Zeit zur Erholung. Mit einer Sonst-Wie-Erkrankung, meint luckx – das magazin.
Es kommt Rücken – statt frohe Weihnachtstage
Ob morgens beim hektischen Schuheanziehen, mittags zwischen Kochtopf und Schneidebrett oder abends auf weichen Sofakissen – versteckte Ergonomie-Fallen, die unseren Rücken unbemerkt belasten, lauern nicht nur im Büro, sondern auch zu Hause. Wer nun denkt, es reicht mit der korrekten Stuhl-Einstellung am Arbeitsplatz, irrt sich leider. Denn ein gesundes Rückenverhalten beginnt oft dort, wo wir sie am wenigsten erwarten. Wer rückenfreundlich leben will, sollte daher auch sein Zuhause ergonomisch gestalten. Kleine, originelle Kniffe und ein persönlicher „Belastungscheck“ helfen dabei.
So achten viele Menschen erst dann auf ihren Rücken, wenn er schmerzt – dabei können ergonomische Möbel und rückenfreundliches Verhalten in allen Lebensbereichen und in jedem Alter viel dazu beitragen, Rückenschmerzen vorzubeugen.
Kleine Gesundheitstricks
Der Klassiker im Flur: Ob im Stehen mit wackeligem Gleichgewicht oder in der Hocke mit belasteten Knien – die gängigen Methoden, Schuhe anzuziehen, sind im Alltag oft unnötig anstrengend und unsicher. Stattdessen empfiehlt sich ein kleiner Tritt oder eine stabile Sitzgelegenheit im Flur für einen sicheren und rückenfreundlichen Stand. Die Waschmaschine sollte möglichst erhöht stehen, um unnötiges Bücken zu vermeiden, besonders bei großen Wäschemengen. In der Küche sollte die Arbeitshöhe an die Körpergröße angepasst werden. Als Faustregel gilt: Abstand vom Boden bis zur Ellenbogenunterkante minus 10–15 cm. Bei bestehenden Küchen können ein höherer Tresen oder Stehtisch sowie eine kleine Fußstütze wertvolle Dienste leisten. Um Rückenproblemen vorzubeugen, hilft es, im Stehen die Füße abwechselnd leicht anheben oder aufstützen. Das verbessert die Statik enorm.
Am Esstisch sitzen viele länger als gedacht – beim Lesen, Arbeiten oder Spielen. Bewegliche Stühle, die dynamisches Sitzen erlauben, unterstützen die Muskulatur und fördern wichtige Haltungswechsel. Auf dem Sofa darf auch mal gelümmelt werden – aber bitte nicht stundenlang: Kurze Bewegungspausen beugen Verspannungen vor. Im Schlaf- und Kinderzimmer unterstützt ein gutes Bett den Rücken. Im Badezimmer sind rutschfeste Matten und stabile Einstiegshilfen und Haltegriffe an der Badewanne wichtige Rückenschutzmaßnahmen. Und wer das Gleichgewicht fördern möchte, sollte einmal Zähneputzen auf einem Bein trainieren. Das beugt Stürzen vor und verbessert die Fuß- und Gelenkfunktion.
Garten und Balkon. Das ist für viele Mitmenschen Erholung pur. Doch auch hier sollte auf rückenfreundliche Gartengeräte und Hochbeete geachtet werden. Das erleichtert das Arbeiten – in aufrechter Haltung.
Belastungscheck
Es gibt viele Möglichkeiten, zu Hause rückenfreundlich zu leben. Doch wo anfangen? Das beginnt mit einer einfachen Frage: Was mache ich besonders oft und lange? Hier sollte zuerst mit der Veränderung begonnen werden. Für Menschen, die täglich für die Familie kochen, hat die richtige Arbeitshöhe in der Küche einen weit höheren Stellenwert als für Kantinen-Nutzer. Wer dagegen viel unterwegs ist und sich abends gerne auf dem Sofa erholt, benötigt eher komfortable, ergonomische Sitzmöglichkeiten.
Rückengerechtes Wohnen bedarf somit nicht unbedingt vieler teurer Anschaffungen. Manchmal reicht schon eine kleine, kostengünstige, Veränderung. Gleichzeitig lohnt sich die gezielte Investition in ergonomische Möbel und Alltagsprodukte.