Krisen meistern

Die weltweite Wirtschaft leidet unter den aktuellen Krisen und denen der vergangenen Jahren. Ob die von China verursachte Corona-Pandemie, die Energiekrise, die Inflation und den von Putin über Europa gebrachten Krieg gegen die Ukraine. Welche Auswirkungen für die Menschen damit verbunden sind, hat luckx – das magazin recherchiert.

Branchenbeben

Natürlich kann so ein Lockdown, wie wir ihn alle in 2020 erlebt haben, für einige eine Wohltat sein. Nicht zur Arbeit, nicht zur Schule – bis sich alles gerüttelt hatte, war Erholung angesagt. Doch auf die Dauer ist „Nichtstun“ keine Lösung. Für die meisten jedenfalls. Auch wenn die staatliche Unterstützung viele Unternehmen gerettet hat, sind bis heute noch die Auswirkungen zu spüren. Millionen Menschen sind an den Folgen der Corona-Infektion gestorben oder leiden unter Spätfolgen: „Danke China.“ Auch der Ukraine-Krieg brachte und bringt Tod und Leid zu uns Menschen. Zehntausende wurden getötet und Millionen Menschen sind auf der Flucht: „Danke Putin“. Das sind alles Ereignisse, die eigentlich aufgrund unserer Zivilisation überwunden schienen. Doch wir Menschen haben uns nicht damit arrangiert, sondern sind aktiv geworden. Damit hatten diese Diktatoren nicht gerechnet. Sie wollten und wollen uns unsere Freiheit berauben. Das gelingt nicht und nun stehen diese Länder mit dem Rücken an der Wand. Viele andere Nationen erkennen das und wenden sich – viel zu – langsam ab.

In vielen Branchen brachen aufgrund des Lockdown Lieferketten zusammen. So musste die Automobil-Branche die Produktion einstellen und verteilte ihre wenigen Elektronikbauteile auf teurere Modell. Preiswerte Kleinwagen waren nicht zu bekommen. Im Sport- und Outdoor-Fachhandel waren Schuhe, Bekleidung und vieles mehr ausverkauft, weil der Nachschub aus Fernost unterblieb. Hohe Transportkosten verteuerten darüber hinaus alle Produkte. Auch die Fahrradhändler hatte leere Läger, weil auf einmal viele Menschen auf das Rad umstiegen um zum Beispiel volle Verkehrsmittel zu vermeiden.

Konsequenzen

Doch die Hoffnung der chinesischen Regierung erfüllte sich nicht. Der wirtschaftliche Zusammenbruch aufgrund des Corona-Virus blieb aus. Im Gegenteil: die westliche Wirtschaft – insbesondere die deutsche – ging gestärkt aus der Krise heraus. Die Nachfrage brach nicht zusammen, sondern blieb weiterhin hoch. Was uns fehlt sind Facharbeiter. Diese lassen sich leider nicht mit den Flüchtlinge auffüllen. Zum Teil fehlen Sprach- und Fachkenntnisse und der Arbeitsminister Hubertus Heil reist lieber durch die Welt, als hier für Förderprogramme zu sorgen.

Aufgrund des Lockdown mussten die meisten Geschäfte schließen. So wurde der Online-Handel gestärkt – der aktuell aber wieder nachlässt, weil aufgrund der Inflation die Bürger teilweise aufgrund der Energiekrise und den damit verbundenen Kosten wieder mehr sparen und sich beim Kauf zurückhalten. Der Online-Handel führte trotz Aufhebung des Lockdown leider auch dazu, dass viele Geschäfte nun den Betrieb einstellen. Leere Läger, geringe Nachlieferung, fehlende Sortimentstiefe sowie Aufbrauch der finanziellen Reserven zwingt zur Aufgabe.

Und wie immer im Unternehmerleben kommen dann auch Managementfehler hinzu. Die Automobilindustrie produziert wieder und Händler sind jetzt wieder zu Preisnachlässen bereit. Die Läger beim Fahrrad-, Outdoor- und Sporthändler sind voll. Der Absatz schwächelt. Auch die sonnenverwöhnte Freizeitfahrzeugindustrie musste schon 2022 ein Absatzminus von fünf Prozent hinnehmen. Was zuerst mit weiterhin unterbrochene Lieferketten begründet wurde, zeigt dieses Jahr deutlich, dass zu viele Fahrzeuge im Markt sind. Bei den Händlern sind die Verkaufsplätze übervoll. Es wurden schon Lagerflächen angemietet, um die bestellten Fahrzeuge überhaupt unterzubringen. Zwar glauben immer noch Händler daran, dass die Nachfrage steigt. Doch damit ist wahrscheinlich nicht zu rechnen. Warum, zeigt folgendes Beispiel: Kostete 2020 ein Wohnmobil noch rund 70.000,- Euro werden heute 110.000,- Euro dafür verlangt. Bei gleicher, schlechter Qualität; bei gleicher schlechter Ausstattung. Darüber hinaus fehlen schon seit Jahren Camping- und Stellplätze. Schöne Reiseerlebnisse fehlen. Da kommt dann schnell Frust auf. Und dann beschweren sich die Nachbarn, dass die Fahrzeuge fehlende Parkplätze in den Städten wegnehmen. Außerdem schränken die Kommunen die Park- und Abstellmöglichkeiten ein. So ist zu erwarten, dass sich viele von ihren Reisemobilen trennen werden. Damit könnte ein zusätzlicher Druck auf die Preise für Freizeitfahrzeuge erfolgen. Auch wenden sich viele Reisende wieder dem Hotelurlaub zu. Denn es ist nicht jedermanns oder jederfraus Sache, auf dem Campingplatz morgens die Gemeinschaftsdusche oder das Gemeinschafts-WC aufzusuchen. Auch die Entsorgung von Abwasser und Campingtoilette schafft nicht unbedingt helle Begeisterung.

Wie geht’s weiter?

Nun konnten wir von luckx – das magzin nicht die komplette Wirtschaft betrachten. Das war und ist nicht unser Aufgabe und unser Ziel. Auch wenn wir nur einige Aspekte herausgegriffen haben, so zeigt es doch, dass viele kleine Dinge mit dem „Deutschland-Tempo“ umgesetzt werden könnten. So könnten Radwege gebaut werden und damit dem Fahrradhändlern Absatz bescheren. Auch ließen sich Wohnmobilstellplätze bauen und für Entspannung an beliebten Ausflugsorten sorgen. Dann müsste auch die Polizei nicht gegen 22 Uhr ausrücken, um freistehende Camper mit Strafzahlungen zu belegen. Und last but not least wäre ein fairer Umgang mit generell allen Kaufinteressierte hilfreich, um den Wirtschaftskreislauf weiterhin am Leben zu erhalten.