So mancher Bundesbürger hat die Flucht nach vorn angetreten und die Osterferien am Mittelmeer verbracht. Sonne, Strand und Meer lockte Urlauber an. Doch immer wieder kommt es vor, dass sich einige mit ihren Bade- und Schwimmaktivitäten überschätzen. Dann ist Hilfe gefragt. Wer macht´s? Luckx – das magazin recherchierte.
Auf und im Wasser aktiv
Aber nicht nur im Mittelmeer waren die Harten aktiv. So mancher war zwar nur mit den Füßen im Wasser. Andere setzten die Segel oder haben mit dem Paddelboot die deutschen Gewässer erkundet. Doch wer kommt dann und hilft, wenn was mal daneben geht? Neben der Deutschen Gesellschaft zur Rettung von Schiffbrüchigen (DGzRS), die auf den Küstengewässern mit großen Booten unterwegs ist, kommt an den Stränden und den Binnengewässern meist die Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) zum Einsatz. Doch alle sollten vorsichtig sein. Zwar locke die warme Luft zur Bewegung, die kühlen Wassertemperaturen könnten jedoch schnell gefährlich werden.
Fällt oder springt eine Person in kaltes Wasser, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit für Herzrhythmusstörungen deutlich, selbst bei jungen und fitten Menschen. Die hinzukommende Angst beeinflusst den Herzschlag so stark, dass sogar ein Herzstillstand eintreten kann. Wer davon nicht betroffen ist, beginnt nach einigen Minuten schnell zu ermüden. Schwimmbewegungen sind kaum noch möglich. Bei einem Aufenthalt im Wasser von mehr als 30 Minuten kühlt auch der Kern des Körpers aus und das Ertrinken wird nahezu unausweichlich.
Segler und Padler wissen, dass gegen das Auskühlen Schutzbekleidung wie ein Neoprenanzug und Handschuhe helfen. Außerdem ist gerade bei kühleren Temperaturen für Wassersportlern eine Schwimmweste Pflicht. Diese helfe in Notsituationen dabei, an der Oberfläche zu bleiben, Kräfte zu sparen und die benötigte Ruhe für die Situation zu erlangen. Für unerfahrene Schwimmer sei jetzt nicht die Zeit, die erste Runde im heimischen Badesee zu drehen.
Rettungsschwimmer gesucht
Allein rund rund 5.000 ehrenamtliche Rettungsschwimmer des DLRG aus dem ganzen Bundesgebiet sind über die Sommermonate an über 100 Badestellen an Nord- und Ostsee bereits eingeplant. Das sind zwar in etwa so viele wie im Vorjahr zu dieser Zeit, doch die durchschnittliche Einsatzzeit sinkt gegenüber der steigenden Anzahl der Urlauber in den beliebten Küstenregionen. Auch deshalb werden weitere Freiwillige dringend benötigt. So werden insbesondere für die Zeit von Anfang Juni bis Mitte Juli Freiwillige gesucht. Bewerberinnen und Bewerber müssen mindestens 16 Jahre alt sein und benötigen das Rettungsschwimmabzeichen Silber. Die Vorbereitungszeit auf die Prüfung beträgt etwa zwölf Stunden in Theorie und Praxis. Hinzu kommen die Prüfungsteile sowie ein Erste-Hilfe-Kurs. Weniger geübte Schwimmer brauchen meist mehr Zeit, um sich vorzubereiten. Die meisten der rund 2.000 örtlichen Vereine der DLRG bieten regelmäßig Kurse an. Eine Mitgliedschaft ist nicht erforderlich.
Rettungsschwimmer an Nord- und Ostsee verpflichten sich auf eine Einsatzzeit von mindestens sieben Tagen. Wünsche nach bestimmten Einsatzorten werden möglichst berücksichtigt. Die DLRG übernimmt Fahrtkosten und zahlt eine tägliche Aufwandspauschale von acht Euro. Unterkunft und eine Verpflegungspauschale sind ebenso inbegriffen. Die Kosten tragen die Seebäder, die seit Jahrzehnten auf die Unterstützung der ehrenamtlichen Retter zählen können.
Schade, das Mittelmeer ist (noch) nicht im Angebot.