Heizkosten sparen

Wie lässt sich richtig heizen? Darüber gibt es immer wieder Diskussionen. Insbesondere zwischen Vermieter und Mieter entspringt sogar ein Streit, wann und wieviel geheizt wird. Dabei scheint es vermeintlich doch ganz einfach zu sein, meint luckx – das magazin.

Richtig heizen

Das Beheizen von Wohnräumen entwickelt sich manchmal zur Glaubensfrage. Zwar gibt es eine Empfehlung, von Oktober bis April die Heizungsanlage zu betreiben. Doch mit welcher Temperatur? Zwar gilt ein Richtwert für eine optimale Beheizung im Wohnbereich eine Temperatur von 18 bis 20 Grad Celsius. Dabei ist die optimale Raumtemperatur aber von den einzelnen Räumen abhängig. So reicht in der Küche in der Regel schon eine Durchschnittstemperatur von 18 Grad aus, weil die Abwärme von Herd und Kühlschrank den Raum mitheizt. In Schlaf- und Lagerräumen oder ungenutzten Zimmern kann auch noch weniger geheizt werden. Hier sollte jedoch stets darauf geachtet werden, dass die Temperatur nicht unter 15 Grad fällt, da sonst das Schimmelrisiko steigt. Der wärmste Raum der Wohnung sollte wiederum das Bad sein. Hier ist eine Temperatur von 22 bis 24 Grad Celsius empfehlenswert.

Mehr Wärme im Heizkörpern

Oft bleiben Heizkörper beim ersten Anschalten im Herbst kalt, obwohl das Ventil voll geöffnet ist. Der Grund: Die Heizung wurde schon zu lange nicht mehr entlüftet – und kann deshalb nicht ihre volle Leistung entfalten. Beheben lässt sich dieses Problem jedoch relativ einfach. Dazu benötigt man lediglich einen sogenannten Heizungsentlüftungsschlüssel, einen kleinen Becher und einen Lappen. Dann wird der Heizkörper zugedreht und der Becher unter das Entlüftungsventil gehalten. Mit dem Entlüftungsschlüssel wird das Ventil geöffnet und die Luft kann komplett entweichen, bis Heizungswasser aus dem Ventil austritt, das mit dem Becher aufgefangen werden kann. Danach kann das Ventil wieder geschlossen werden. Wem das manuelle Entlüften der Heizung zu anstrengend ist, kann die Heizungsanlage mit automatischen Entlüftungsventilen nachrüsten.

Heizung ausschalten

Ob die Heizung zwecks Energiesparen Nachts ausgeschaltet werden sollte, ist ein vortreffliches Streitthema. Wenn die Temperaturen nicht zu stark sinken, kann es zum Heizkostensparen hilfreich sein. Doch im einstelligen oder Minus-Bereich ist davon abzuraten, weil dann das gesamte Heizsystem zu stark abkühlt und mehr Energie zum wieder Aufheizen benötigt wird. Beim Fußbodenheizung sollte prinzipiell darauf verzichtet werden. Der Grund: Wird die Heizung ausgeschaltet, dann kühlen die Räume aus und müssen am nächsten Tag komplett wieder aufgeheizt werden. Dadurch wird in der Regel mehr Energie verbraucht, als zuvor durch die Abschaltung der Heizung eingespart wurde.

Um herauszufinden, wie gut eine Wohnung Wärme hält, kann man in einer Nacht um Null Grad Außentemperatur die Heizung abschalten und am nächsten Morgen die Raumtemperatur prüfen. Je höher die Restwärme aus der Nacht noch ist, desto mehr Energie konnte das Gebäude speichern. Wer Rollläden hat, ist zudem gut beraten, diese bei Einbruch der Dunkelheit herunterzulassen, da sich so der Wärmeverlust über die Fensterscheiben bis zu 20 Prozent senken lässt. Und sogar geschlossene Vorhänge können helfen, Heizkosten zu sparen. Hier sollte jedoch darauf geachtet werden, dass die Vorhänge die Heizkörper nicht verdecken, damit sich die erwärmte Luft optimal im Raum verteilen kann.

Richtiges Lüften

Heizkosten können nicht nur durch das richtige Heizen, sondern auch durch das richtige Lüften der Räume gespart werden. Denn frische Luft sorgt nicht nur für eine gute Luftqualität, sondern verringert auch die Feuchtigkeit in den eigenen vier Wänden. Bei kalten Außentemperaturen bietet sich dafür vor allem das sogenannte Stoßlüften an, bei dem alle Fenster für kurze Zeit weit geöffnet werden, um einen schnellen Luftaustausch zu gewährleisten. Heizkörper, die in direkter Fensternähe installiert sind, sollten während des Stoßlüftens ausgeschaltet werden. Ähnlich verhält es sich auch mit dem Querlüften, bei dem nicht nur die Fenster, sondern auch die Türen geöffnet werden, um kurzzeitig für kompletten Durchzug zu sorgen.Vom Dauerlüften mit gekippten Fenstern ist abzuraten. Dadurch wird kaum Luft ausgetauscht und die Räume kühlen aus.

Individueller Energieverbrauch

Wer seinen Heizenergieverbrauch prüfen will, kann dazu den sogenannten Heizspiegel nutzen. Anhand der Datenanalyse, die Vergleichswerte zum Energieverbrauch fürs Heizen und zu den Kosten fürs Heizen von Wohngebäuden ermittelt, kann man den eigenen Energieverbrauch abschätzen, Energiepotenziale identifizieren und letztlich auch Heizkosten sparen. Dabei sollte berücksichtigt werden, dass diese Analyse nur ein sehr grobe Empfehlung geben dann. Denn die individuelle Lage, Ausrichtung des Hauses, wo sich die Wohnung befindet und vieles mehr bestimmen das Ergebnis. Darüber hinaus ist das persönliche Heizverhalten viel stärker ausschlaggebend als mit der Datenanalyse bestimmt werden kann.