Wir Deutsche sind für Freizeitaktivitäten Draußen gut zu haben. Sei es Camping, Wandern oder Wasserabenteuer. Immer beliebter wird das Stand-up-Paddling; besser bekannt unter SUP. Da dieser Wassersport mit anderen Wassersportaktivitäten kollidieren kann, sind bestimmte Regeln zu beachten. Luckx – das magazin hat recherchiert.
Gedränge auf dem Wasser
Der Run auf die Wassersportaktivitäten setzte gerade zur Corona-Krise ein. Immer mehr Menschen versuchten anderen auszuweichen. So setzte die Nachfrage nach kleinen Yachten verstärkt ein. Doch schon vorher gab es und gibt es weiterhin einen Engpass bei Liegeplätzen für das neue Boot. Wer dem aus dem Weg gehen wollte und will, sucht nach Alternativen. Eine Sportart, die ganz nah am Wasser gebaut ist, ist Stand-up-Paddling. Zwar ist sie mit knapp über einem Prozent ist das Stand-up-Paddling sicherlich nicht eine beliebtesten Sportart in Deutschland. Dennoch liegt diese entspannte Wassersportart voll im Trend und freut sich wachsender Beliebtheit, wie man vielerorts auf Seen und am Meer sehen kann. Sobald die Sonne scheint, herrscht oft regelrechtes Paddler-Gedränge. Da ein SUP-Boards rechtlich als Kleinfahrzeuge gilt, sind genauso wie im Straßenverkehr auch auf dem Wasser klare Vorschriften zu beachten: Regeln sind also keine Empfehlung, sondern Pflicht.
Kein Alkohol an Bord
Die Promillegrenze liegt beim Stand-up-Paddeln bei 0,5 Promille. Ein Überschreiten kann empfindliche Bußgelder nach sich ziehen, die regional unterschiedlich ausfallen. Wer schon bei 0,3 Promille schwankend übers Wasser paddelt, macht sich sogar strafbar. Ähnlich wie im Straßenverkehr können Sanktionen dabei von empfindlichen Geldstrafen bis hin zu Freiheitsstrafen reichen. Der Konsum von Cannabis oder anderen Drogen auf dem Brett sind selbstverständlich tabu.
Wer das Revier unterschätzt, kann schnell in gefährliche Situationen geraten. Daher gilt vor allem an den Küsten, sich vorab über Strömungen, Wind oder Gezeiten zu informieren. Am besten können lokale Wassersportschulen oder Tourismusinformationen weiterhelfen. Auf dem SUP gilt: Lieber simpel als riskant! Vor allem bei ablandigem oder seitlichem Wind besteht die Gefahr abzutreiben. Daher ist nur bei anlandigem Wind aufs Wasser zu gehen und als Anfänger unbedingt in Ufernähe zu bleiben. Und: Fallen ungeübte Paddler ins Wasser, ist der Weg zurück aufs Brett in einem Stehrevier leichter.
Verkehrsregeln auf dem Wasser
Laut Kollisionsverhütungsregeln (KVR) und Binnenschifffahrts- und Seeschifffahrts-Ordnungen sind SUP-Fahrer verpflichtet, Berufs- und Segelschiffen auszuweichen. Begegnen sich zwei SUPs, gilt wie im Straßenverkehr: rechts vor links. In Kanälen oder Engstellen gilt ein Rechtsfahrgebot. Zudem ist ein Abstand zu schnell fahrenden Booten zu halten. Der Wellenschlag ist nicht zu unterschätzen und wirft selbst geübte Paddler von Bord, wenn sie unachtsam sind. Private Motorboote müssen laut Gesetz zwar ausweichen, doch in der Praxis sind Stand-up-Paddler oft schlecht zu sehen, daher sollten sie besser ausweichen.
Es gibt zahlreiche Bereiche, in denen SUP-Paddeln verboten sein kann. Dazu gehören beispielsweise Schleusen, durch Schilder gesperrte Wasserflächen, bestimmte Seen oder Schwimmzonen. Aber auch ausgewiesene Naturschutzgebiete dürfen nicht befahren werden, um Tiere und Pflanzen zu schützen. Darüber hinaus können Kommunen und Länder besondere Vorschriften erlassen. Daher gilt: Immer vorher über lokale Regeln informieren. Zudem sollten regionale Schifffahrtskarten, Behördenwebseiten oder Apps eingesehen werden. In manchen Regionen, wie etwa am Bodensee, kann es zusätzliche Anforderungen geben, etwa Kennzeichnung des Boards mit Name und Adresse des Paddlers, Schwimmwestenpflicht bei Abdrift über 300 Meter vom Ufer oder sogar Nachtfahrverbote.
Nachtfahrverbot?
Wo es erlaubt ist, ist grundsätzlich nichts gegen eine romantische Sundowner-Tour mit dem SUP einzuwenden. Zumindest wenn man sicher auf dem Brett steht. Doch beim Rückweg zum Ufer müssen nach Sonnenuntergang und bei Dunkelheit Paddler ein weißes Rundumlicht mit sich führen.
Weiter praktische Sicherheitstipps sind: Ein Telefon in wasserdichter Hülle mitnehmen, um im Notfall Hilfe rufen zu können. Auch eine Rettungsweste, eine Leash (Board-Leine) und eine kleine Signalpfeife sind vor allem bei längeren Touren sehr sinnvoll.