Einsamkeit

Homeoffice, Ausgangsbeschränkungen, Homeschooling: Das sind alles Dinge, die wir in den letzten 12 Monaten gelernt haben. Bei vielen hat es gut funktioniert. Doch, so lässt sich aus noch laufenden Studien und Medienberichten herauslesen, leiden viele unserer Mitmenschen unter dieser Situation. Was keinem so richtig auffällt, ist die Vereinsamung der Kinder. Das müsste doch eigentlich funktionieren, denke sich viele Mitmenschen. Da gibt es doch Eltern, Geschwister, Großeltern und Freunde. Doch weit gefehlt. Aufgrund der Kontaktbeschränkungen findet keine Schule, kein Vereinssport und auch keine Freizeitmöglichkeit statt. Wenn´s „gut läuft“, wird im Internet mit Freunden gezockt. Das sind eigentlich Dinge, die vor der Pandemie immer wieder bemängelt wurden.

Aber auch Alleinlebende Mitbürgerinnen und Mitbürger sind von der Einsamkeit betroffen. „Einsamkeit ist die Todesursache Nr. 1 in westlichen Ländern“, schreibt der Psychiater und Bestsellerautor Manfred Spitzer in seinem Buch „Einsamkeit – Die unbekannte Krankheit“. Eine aktuelle Studie bestätigt das: Sozial isolierte Menschen haben ein um mehr als 40 Prozent erhöhtes Risiko für Herzinfarkte oder Schlaganfälle. Luckx – das magazin hat recherchiert.

Gute Konzepte gefordert

Der „Tag gegen den Schlaganfall“ am 10. Mai steht dieses Jahr unter dem Motto „Erst einsam, dann krank – Kümmern schützt vor Schlaganfall!“. 1,8 Millionen Menschen in Deutschland leben bereits mit den Folgen eines Schlaganfalls. Er ist die häufigste Ursache für Behinderungen im Erwachsenenalter. Rund 60 Prozent der Betroffenen sind dauerhaft auf Therapie, Hilfsmittel oder Pflege angewiesen. Lähmungen schränken viele Betroffene in ihrer Mobilität ein. 30 bis 40 Prozent erleiden eine Sprachstörung und etwa ebenso viele Menschen erkranken an einer Depression. „Das führt dazu, dass viele der Betroffenen vereinsamen,“ so Stifterin Liz Mohn. „Deshalb brauchen wir jetzt gute Konzepte, um diese Menschen aufzufangen.“

Die Stiftung setzt auf die Ausbildung ehrenamtlicher Schlaganfall-Helferinnen und -Helfer. Ab sofort bietet sie die Schulungen auch online an. Um den Einsatz der Ehrenamtlichen vor Ort zu koordinieren, sucht die Schlaganfall-Hilfe in allen Regionen soziale Dienste als Partner. Darüber hinaus setzt sich die Stiftung dafür ein, dass Patienten mit komplexen Erkrankungen wie dem Schlaganfall künftig Anspruch auf die Begleitung durch einen Patientenlotsen haben.

Auch das Umfeld ist gefordert

Neben haupt- und ehrenamtlichen Unterstützern sei aber auch das Umfeld gefragt, sich um Menschen zu kümmern, die von Einsamkeit bedroht sind – Familie, Freunde und Nachbarn. „Anderen Menschen zu helfen, lohnt sich“, appelliert Stifterin Liz Mohn. Viele Schlaganfälle ließen sich so verhindern.

Tipps für Angehörige und Freunde zum Umgang mit Menschen, die von Isolation bedroht sind, sowie Informationen zu ehrenamtlichen Schlaganfall-Helfern und professionellen Patientenlotsen hat die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe auf ihrer Website zusammengestellt: www.schlaganfall-hilfe.de/10-mai-2021