Ständig werden wir darüber informiert, dass das Selbständige Fahren bald nicht mehr möglich ist. Selbstfahrende Autos sollen schon bald Realität sein. Einhergehend wird dies mit einer weiteren, tiefgreifenden Veränderungen unserer Umwelt sein. Städte und Mobilität sollen sich dramatisch verändern. Doch ob es dazu überhaupt kommt, ist ungewiss. Luckx – das magazin hat sich damit beschäftigt, inwieweit autonomes Fahren in unsere Welt eintreten wird.
Vorbehalte gegen alles Neues
Die Corona-Pandemie hat schon tiefe Einschnitte in unsere Lebensumwelt gebracht. Wir sind vermehrt im Homeoffice. Homeschooling könnte zur Gewohnheit werden. Wir kaufen häufig im Internet ein. Unsere Städte veröden, weil immer mehr Menschen aufs Land ziehen. Was vor drei Jahren sind niemand so richtig vorstellen konnte, wurde zwischenzeitlich zur Realität. Doch die erforderliche Technik ist meist noch nicht so weit. Zum Beispiel wurde die vielen Milliarden Euro für die Digitalisierung der Bildung bisher noch überhaupt nicht abgefordert und schlummern bei der Bundesregierung auf dem Konto. Es bleibt die Hoffnung, die Digitalisierung kommt möglichst bald im Klassenzimmer und zuhause an.
So scheint auch die Digitalisierung im Autoverkehr weiterhin ein Nischendasein zu fristen. Denn um Fahrzeuge autonom zu bewegen, bedarf es einer hohen Datenverarbeitungsrate. Dazu soll das 5G-Netz dienen. Und bevor dieses nicht vollständig ausgebaut ist, endet autonomes Fahren an der Netzabdeckung.
Akzeptanz
Audi möchte nun mit einer Studie mehr Licht und Akzeptanz für diese Technologie fördern und versucht die eigenen Fragestellungen zu beantworten. Ob ein selbstfahrendes Auto wie ein normales Auto sein wird, ist eine der Fragen, mit denen sich der Automobilbauer beschäftigt. Die Ingolstädter kommen zu dem Ergebnis, dass Aerodynamik besonders bei rein elektrisch angetriebenen Autos ein Schlüsselfaktor für die Reichweite sein wird und beim Design eine große Rolle spielt. In diesem Punkt wird sich das Aussehen von Autos und anderen Fortbewegungsmitteln mit zunehmender Automatisierung nicht radikal ändern. Fest steht: Der Schwerpunkt des Designs wird künftig auf der Innenraumgestaltung liegen. Dort wird der Komfort der Fahrgäste im Vordergrund stehen, deren Sitze in Zukunft in bestimmten Anwendungsfällen nicht mehr zwingend in Fahrtrichtung blicken müssen. Diese Freiheit bei der Gestaltung des Innenraums bietet den Personen an Bord eine große Vielfalt an Optionen für individuell gestaltbare Erlebnisse: Kommunikation oder Entspannung, Arbeit oder Rückzug. Der Platz für die Fahrgäste wird maximiert, indem alles, was nicht mehr benötigt wird – Pedale, Schalthebel, Lenkräder – temporär versenkt werden kann.
Um selbstfahrende Autos auf die Straße zu bringen, braucht es nicht nur eine voll zuverlässige und rundum sichere Software für das Auto, sondern auch für die gesamte Umgebung. Das Bild unserer Städte wird sich dafür Schritt für Schritt verändern: Dazu muss die Infrastruktur um intelligente Ampeln und Straßensensoren erweitert werden. Die Städte werden digitaler und bieten so für mehr und mehr automatisierte Autos ein geeignetes Ökosystem. Die Städte werden so sicherer und entspannter, da der Verkehr im Idealfall ohne Störungen und Staus fließen kann.
Doch wer dies alles bezahlen wird, dass die zukünftigen Autos eine andere Infrastruktur benötigen, fehlt in der Darstellung.
Fahrspaß
Die Vorstellung ängstigt Autoliebhaber offenbar, wenn sie zum Passagier und damit zur Tatenlosigkeit verdammt sein werden. Sie glauben, die Maschine würde sie daran hindern, mit ihrem Auto durchs Land zu fahren und das Vergnügen zu genießen, ihren Fuß auf dem Pedal und ihre Hände am Lenkrad zu fühlen. Audi schätzt ein, dass selbstfahrende Autos nicht das Ende allen Fahrvergnügens bedeuten. Kein Hersteller wird seine Kund daran hindern, ihr Auto selbst zu steuern, wenn sie dies wünschen. Die Wahl, das Auto selbst zu fahren oder unliebsame Fahraufgaben wie Stop-and-Go auf der Autobahn an das Auto abzugeben, wird dem Besitzer des Fahrzeugs auch künftig weiter bleiben.
Auto gehackt?
Schon heute lassen sich Autos trotz Elektronik durch einfache Möglichkeiten gehackt werden. Die Automobilbauer stellen fest, dass autonom fahrende Autos grundsätzlich nicht angreifbarer sein werden als jene, die von Hand gesteuert werden. Allerdings können die Auswirkungen eines Hackerangriffs auf die sicherheitsrelevanten Systeme eines selbstfahrenden Autos gravierender sein. Deshalb, so Audi weiter, entwickeln die Hersteller die Schutzmaßnahmen gegen Cyber-Attacken ständig weiter und verbessern die Schutzmechanismen innerhalb des Fahrzeuges und außerhalb im Backend. Mit zunehmender Vernetzung des Autos mit seiner Umwelt wird deshalb auch der Aufwand für eine zuverlässige und immer aktuelle Cyber-Security größer. Gleichzeitig steigt mit automatisierten Fahrzeugen die Verkehrssicherheit – neben besserer Effizienz und höherem Komfort ein Gewinn für die ganze Gesellschaft.
Doch die Problematik kennen wir doch alle vom heimischen PC oder Laptop. Je weiter die Entwicklung voranschreitet, desto häufiger sind Updates erforderlich. Schon heute verbringen wir viel Zeit mit der Aktualisierung unserer elektronischen Geräte. Die Nutzung ist in dieser Zeit gar nicht oder nur eingeschränkt möglich. Wie das dann beim autonomen Fahren sein wird, ist offen. Wird fortgesetzt.
2 Gedanken zu „Veränderungen in unserer Mobilitätswelt“
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