Die Energieversorgung in Deutschland scheint unsicher zu sein. Die Gaspreise steigen unaufhörlich. So stellen sich die Fragen, wie lässt sich Energie im Haushalt sparen und die steigenden Energiekosten senken? luckx – das magazin sucht nach Lösungen.
Verhalten ändern
Aktuell lässt sich nicht erwarten, dass der russische Präsident sein Verhalten ändern wird. In ein paar Monaten wird er dazu keine Gelegenheit mehr haben. Denn dann gibt es ihn nicht mehr. Doch bis dahin müssen wir aushalten und geduldig die aktuelle Politik der Unnachgiebigkeit verfolgen. Zugeständnisse gibt es nicht mehr. Also verändern wir unser Verhalten, was den Verbrauch von Energie anbetrifft. Ob Strom, Gas, Holz, Kohle oder Öl: Der sparsame Umgang mit Energie ist angesagt.
So geht richtiges Heizen Hand in Hand mit richtigem Lüften. Das bedeutet: Fenster oder Terrassentüren nur zwischen zwei und zehn Minuten geöffnet lassen. Dauerhafte Kipplüftung gibt es nicht mehr – sollte es auch in der Vergangenheit nicht gegeben haben. Denn dadurch wird nicht gelüftet, sondern die Wände kühlen aus. Etwa neun Mal sollte dafür zu festen Tageszeiten kontrolliertes, kurzes Stoßlüften bei herunter gedrehter Heizung erfolgen. Es hilft, Gewohnheiten zu schaffen, wie etwa Stoßlüften nach dem Aufstehen oder während der morgendlichen und abendlichen Badroutine. Bewusst nur notwendige Räume zu beheizen (vor allem in der Nacht) und die Türen in den Innenräumen geschlossen zu halten, unterstützt zusätzlich dabei, weniger Wärme zu verlieren und Heizenergie einzusparen.
Wohnsituation überprüfen
Jetzt geht es darum, den Zustand der Wohnung zu überprüfen. In welchem Zustand sind die Fenster? Wie groß ist der Spalt unter den Türen? Mit geringen Mitteln lassen sich kurzfristig Fenster und Türen mit Dichtungsbändern oder Bürstendichtungen abdichten. Auch die Nachrüstung von Rollläden ist noch eine überschaubare Investition und hilft, Wärmeverluste in der Nacht zu reduzieren. Zusätzlich ermöglicht der Einbau von Fenstern im Dachgeschoss die Aufnahme von bis zu drei Mal so viel Tageslicht im Vergleich zu Fassadenfenstern und steuert so auf ganz natürliche Weise zusätzliche Wärme für den Tag bei. Ein schöner Nebeneffekt: durch die verlängerte Tageslichteinstrahlung reduziert sich ganz automatisch auch der Stromverbrauch durch die kürzere Nutzungszeit von Lampen.
Sanierungskonzept entwickeln
Um richtiges Heizen grundsätzlich zu lösen, sollte eine Energieberatung hinzuziehen. Professionelle Energieberater und -beraterinnen helfen unabhängig bei allen Fragen der optimierten Energienutzung: angefangen beim Fensteraustausch von Ein- zu Mehrfachverglasung, automatisierter Smart Home-Lösungen für energieeffiziente Heiz-, Tageslicht- und Belüftungssysteme bis hin zu der Entscheidung, wie sich ein individueller Sanierungsfahrplan rentabel umsetzen lässt inklusive der Umrüstung von fossilen Energieträgern auf ein Heizsystem mit erneuerbaren Energien.
Das Sanierungskonzept lässt sich nun nicht kurzfristig umsetzen. Denn Lieferketten und steigende Materialkosten bremsen so manches Budget aus. Ob öffentliche Förderungsmöglichkeiten in Anspruch genommen werden können, sollte die Hausbank oder Kreditvermittler konsultieren. So können zum Beispiel bei der richtigen Anordnung von zusätzlichen Fassaden- und oder Dachfenster mehr Tageslicht als auch bessere Lüftungsverhältnisse geschaffen werden. So könnten ein oder zwei weitere Fenster im Dachgeschoss höhere Tageslichteinstrahlung bringen; also deutlich mehr Wärme im Winter. Zudem wird durch Querlüftung ein ganzes Haus oder eine Wohnung optimal mit Wärme und frischer Luft versorgt. Das spart Energie und schont den Geldbeutel. Und im Sommer könnte dadurch eine bessere Kühlung erfolgen.